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Olympia 2022 - Eishockey: DEB-Stars hadern nach Aus gegen die Slowakei in Peking mit sich selbst

Katharina Wiedenmann

Update 15/02/2022 um 15:15 GMT+1 Uhr

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ist bei Olympia in Peking nach einem schwachen Turnier früh ausgeschieden. Kapitän Moritz Müller fand nach dem 0:4 (0:1, 0:2, 0:1) gegen die Slowakei bei Eurosport klare Worte für die Leistung des DEB-Teams: "Man muss ganz ehrlich sagen, dass es über das ganze Turnier hinweg keine gute Leistung von uns war und wir auch zu Recht ausgeschieden sind."

DEB-Aus bei Olympia - Kapitän Müller findet deutliche Worte

"Wir haben nie unser Spiel gefunden und sind nie so richtig in den Rhythmus reingekommen. Der Gegner war immer gefühlt einen Schritt schneller, einen Gedanken schneller. Es ist jetzt sehr bitter", ergänzte Müller.
Man müsse nun analysieren, "woran es lag. Warum haben wir hier unser Spiel nicht gefunden? Ich denke als Gruppe funktionieren wir gut. Aber wir haben es nie geschafft auf dem Eis wirklich als Einheit zu spielen und Lösungen zu finden."
Für den deutschen Kapitän spielten einige Faktoren beim schlechten Abschneiden eine Rolle.
"War es nur die kleine Eisfläche? Waren es Abstimmungsprobleme? Haben wir nicht geradlinig genug gespielt? Ich denke, alles spielt ein bisschen rein. Wir müssen alle selbstkritisch sein, in den Spiegel schauen und einfach sagen, dass es nicht gut genug war", analysierte Müller bei Eurosport.
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Patrick Hager: "Ein Tiefpunkt für uns"

Eurosport-Experte Christoph Ullmann meinte nach dem bitteren Aus: "Chancenlos beschreibt es ganz gut. (...) Die Deutschen haben sich mit ihren Aussagen im Vorfeld viel auferlegt. Dass wieder eine Medaille das Ziel sein soll."
Die deutschen Eishockeyspieler fühlten "sich in der Rolle des Underdogs wohler. Vor allem, wenn man gegen große Eishockeynationen spielt. Dann kann man sein Spiel kompakt aus der Defensive spielen, auf Chancen warten. Wenn man aber seine eigenen Erwartungen hochschraubt, dann ist man auch im Zugzwang das Spiel zu machen und Spiele zu dominieren." Andere Nationen hätten sich den Silber-Erfolg der Deutschen vor vier Jahren in Pyeongchang zudem sicher als Vorbild genommen, so Ullmann.
Stürmer Patrick Hager war nach Spielende konsterniert. "Es ist momentan bitter und enttäuschend. Wir haben hart gearbeitet, um hierher zu kommen und jeder hat auch große Ansprüche gehabt. Das ist natürlich ein Tiefpunkt für uns jetzt. Ich glaube, wir haben im Großen und Ganzen heute keinen Zugriff auf's Spiel bekommen - weder offensiv noch defensiv", erklärte er in der "ARD".
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Bundestrainer Söderholm zieht erstes Fazit: "Wir müssen daraus lernen"

DEB-Team verteidigt Erwartungshaltung

Durch die deutliche Niederlage gegen die Slowakei verpasste die deutsche Mannschaft nach dem triumphalen Silbermedaillen-Gewinn 2018 den Einzug ins Viertelfinale. Die daraus entstandenen großen Erwartungen konnten die DEB-Cracks nicht erfüllen.
Verteidiger Korbinian Holzer verteidigte dennoch diese Erwartungshaltung: "Wenn man auf die Schnauze fällt, dann heißt das nicht, dass man vorher eine große Klappe hatte. Wir haben mittlerweile Ansprüche." Man habe "es nicht geschafft, unsere PS auf die Straße zu bringen". Kapitän Müller ergänzte, es sei "nicht falsch, Träume zu haben".
Für Bundestrainer Toni Söderholm war es der erste schmerzhafte Rückschlag, seit er vor drei Jahren die Nachfolge des Silberschmieds Marco Sturm angetreten hatte. "Man darf nie vergessen, es gibt auch andere Nationen, die Eishockey spielen können. Das muss man respektieren. In diesem Turnier waren wir nicht gut genug. Einige Mannschaften, wie die Slowaken heute, waren besser als wir. Daraus müssen wir lernen", erklärte der Finne bei Eurosport.
Wie es für Söderholm persönlich weitergeht, ist nicht klar. Sein Vertrag mit dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) läuft nach der WM im Mai aus, der 43-Jährige liebäugelt angeblich mit einem Wechsel ins Klub-Eishockey.

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(mit SID)
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