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"Ausruhen können die anderen": Sebastian Vettel will mit Ferrari endlich die Lücke schließen

VonSID

Publiziert 28/11/2016 um 17:27 GMT+1 Uhr

Am Ende dieser Horror-Saison hatte Sebastian Vettel dann doch noch sein Lachen wiedergefunden. In Abu Dhabi gratulierte der Ferrari-Pilot dem neuen Weltmeister Nico Rosberg aufrichtig, er freute sich sichtlich über seinen dritten Rang beim Saisonfinale - und schickte gleich noch eine Kampfansage hinterher.

Sebastian Vettel

Fotocredit: AFP

Dieses Erfolgserlebnis zum Jahresausklang sei "genau die richtige Botschaft" an die Konkurrenz, die Fans, die Medien:
Ausruhen können die anderen, wir werden im Winter Vollgas geben. Es gilt, hart zu arbeiten und die Lücke zu schließen.

Vettel "glücklich" über würdevollen Abschluss

Erleichterung aber auch Trotz waren greifbar, als Vettel zum letzten Mal in diesem Jahr dem Rennoverall entstieg. "Für mich und das Team war es in vielerlei Hinsicht eine harte Saison", sagte er. Die anhaltende Kritik, gerade der italienischen Presse, hatte Vettel in den vergangenen Monaten wohl überrascht, oft hielt er sie für überzogen. "Wir wollten die Saison würdevoll abschließen, deshalb bin ich sehr glücklich", sagte er nun.
Das sieglose Jahr der Scuderia war zweifellos auch für Vettel eine große Enttäuschung. Noch vor zwölf Monaten hatte auch er den Angriff auf Mercedes ausgerufen, stattdessen fiel Ferrari gar hinter seinen früheren Arbeitgeber Red Bull Racing zurück.

Boliden ändern sich grundlegend

Vettels große Hoffnung speist sich nun vor allem aus der Regelreform, die ab der kommenden Saison greift. Zwar ändert sich an den Motoren kaum etwas, auch 2017 dürften die Weltmeister von Mercedes den besten Hybrid-Antrieb im Auto haben. Doch das Aerodynamik-Reglement verändert sich grundlegend, und neben den Autos werden auch die Reifen breiter - beim Saisonstart in Australien in etwa vier Monaten werden völlig andere Boliden in die Startaufstellung rollen.
Nicht nur Ferrari macht sich daher berechtigte Hoffnungen, dass die Spitze wieder näher zusammenrückt. Und es mag paradox klingen: Gerade die zahlreichen Baustellen der Scuderia in diesem Jahr machen eine erfolgreichere Saison 2017 durchaus wahrscheinlich.
Denn was die reine Performance des SF16-H betrifft, war Ferrari zumindest an den Rennsonntagen häufig nicht allzuweit entfernt von Mercedes. Viel zu oft wurden bessere Ergebnisse schlicht verschenkt, die Gründe hierfür waren vielfältig: Die Zuverlässigkeit des Autos war eines Rennstalles wie Ferrari nicht würdig, vor allem das Getriebe streikte immer wieder.

Jede Menge Arbeit im Winter

Zudem glaubt man bei Ferrari, die Gründe für den Geschwindigkeitsnachteil identifiziert zu haben. "Uns fehlt es im Vergleich etwas an Abtrieb", sagt Vettel. Und in Verbindung damit hatte Ferrari Schwierigkeiten, "die Reifen richtig zu nutzen, das geht Hand in Hand." Beides Probleme, die mit neuer Aerodynamik gelöst werden können.
Auch traf die Ferrari-Box in diesem Jahr häufig fatale Fehlentscheidungen, allein in Australien und Kanada verschenkte man damit mögliche Siege. Garniert wurden die Taktikfehler mit einigen heftigen Aussetzern der Boxencrew, die Punkte und Podestplätze kosteten.
Schließt die Scuderia im Winter nur einige dieser Baustellen, dann wäre sie wohl tatsächlich schon deutlich näher dran an Mercedes. Und Sebastian Vettel hätte häufiger Grund zum Lachen.
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