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Ferrari: Sebastian Vettel startet mit Sorgen in sein Schicksalsjahr

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 10/03/2020 um 17:55 GMT+1 Uhr

Mit Charles Leclerc einen starken Teamrivalen, ein bei den Testfahrten langsames Auto, dazu noch die Schummelvorwürfe gegen den eigenen Rennstall - für Sebastian Vettel beginnt ein schwieriges Jahr bei Ferrari. Es könnte sein letztes sein. Denn Vettels Vertrag läuft am Saisonende aus. Wenn er auch noch 2021 in Rot fahren will, dann muss der Heppenheimer diese Saison liefern.

Sebastian Vettel

Fotocredit: Getty Images

Auch Sebastian Vettel wird in diesen Tagen zur Randfigur. Die Corona-Krise bestimmt die Schlagzeilen rund um die Formel 1, Sportliches rückt in den Hintergrund. Im Fahrerlager von Melbourne spricht bislang kaum jemand über diesen Deutschen und sein Schicksalsjahr, das am Sonntag (6:10 Uhr im Eurosport-Liveticker) mit dem Großen Preis von Australien beginnt. Dabei gäbe es so viel zu erzählen.
Denn der Berg von Problemen, der auf Sebastian Vettel wartet, wird immer größer. Eine Übersicht: Sein Vertrag bei Ferrari läuft aus. Sein junger Teamkollege Charles Leclerc hat gezeigt, dass es wohl auch ohne Vettel geht. Sein rotes Auto ist vielleicht nicht mal schnell genug fürs Podest. Und sein Rennstall wird der Schummelei bezichtigt.

Vettel: "Ich habe noch Spaß daran"

Viele Hürden also - muss ein viermaliger Weltmeister sich all das überhaupt noch antun? Vettel sagt dazu im Gespräch mit der "Sport Bild":
Ich hatte im Winter ein bisschen Zeit und habe sie intensiv genutzt, um mich damit auseinanderzusetzen. Und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich das auf jeden Fall noch will und dass ich Spaß daran habe.
Vettel will nicht vorzeitig aufgeben, das ist er nach dem schwachen Jahr 2019 auch sich selbst schuldig. "Es gibt viele Dinge, die ich wieder besser machen kann", sagt er, "und ich brenne darauf, mir das selbst zu beweisen."

Vettel hat Nummer-1-Status verloren

Auch seinem Arbeitgeber muss er allerdings etwas beweisen: Dass nämlich der mit Abstand teuerste Angestellte weiterhin gebraucht wird. Und dazu muss Vettel sich in diesem Jahr gegen Leclerc behaupten. Der 22-Jährige hat den Deutschen schon in der ersten gemeinsamen Saison überflügelt und ist nun auch ganz offiziell keine Nummer 2 mehr.
"Er hat eine fantastische, großartige Saison hingelegt", sagt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto: "Er hat sich sofort bewährt." Die Ansage bei der Scuderia in diesem Jahr daher: Let them race. Beide Piloten sollen frei um Siege und den Titel fahren.
Ob sie dazu aber überhaupt das richtige Auto haben, ist momentan fraglich. "Wir sind in den Kurven besser geworden, aber auf den Geraden noch zu langsam", sagte Vettel nach den Testfahrten in Barcelona, "wir reißen im Moment keine Bäume aus."

Mercedes und Red Bull wirkten bei Tests deutlich stärker

Der neue SF1000 wirkte nicht nur schwächer als die ohnehin stets dominanten Mercedes-Silberpfeile, auch Red Bull scheint stärker. So langsam war Ferrari bei den Tests unterwegs, dass die Konkurrenz gar einen Bluff vermutete. "Wir verstecken nichts", beteuerte Binotto aber, "das ist unsere wahre Leistungsfähigkeit."
Und die könnte mit dem Unwetter zusammenhängen, welches sich seit dem vergangenen Herbst über Ferrari zusammenbraut. Ab der Sommerpause waren die Roten verdächtig schnell, die Konkurrenz vermutete schon damals Tricksereien am Motor.

"Einigung" zwischen Ferrari und FIA sorgt für Ärger

Kurz vor Saisonende konfiszierte der Weltverband FIA daraufhin einen Ferrari-Antrieb, untersuchte ihn monatelang - und schloss die Ermittlung vor wenigen Tagen ab. Ohne offizielles Ergebnis, ohne offizielle Strafe, dafür mit einer nicht näher benannten "Einigung" mit Ferrari. Und plötzlich ist das rote Auto langsam.
Wenig verwunderlich, dass gleich sieben Rennställe in seltener Geschlossenheit protestieren. Mercedes, Red Bull und Co. zeigen sich "überrascht und schockiert" von dieser Lösung, die wie ein schlecht kaschierter Kuhhandel wirkt. Auch dieses Thema wird die Formel 1 noch eine Weile beschäftigen.
Am Sonntag in Melbourne soll es dann aber auch mal um den Sport gehen. Wenn das Coronavirus es erlaubt.
(SID)
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