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Formel 1: Nico Rosberg steht nach dem zweiten Platz beim Großen Preis der USA kurz vor dem WM-Titel

VonSID

Publiziert 24/10/2016 um 13:43 GMT+2 Uhr

Zweiter hinter Lewis Hamilton in Austin, süßer kann eine Niederlage für Nico Rosberg nicht sein: "Verliert" er in diesem Jahr noch dreimal auf diese Weise, ist Rosberg Weltmeister - und theoretisch kann er sich schon am kommenden Sonntag beim Großen Preis von Mexiko im Autódromo Hermanos Rodríguez zum Champion krönen.

Bestzeit für Rosberg im ersten Training in Suzuka

Fotocredit: SID

Nico Rosbergs süße Niederlage in Austin war gerade wenige Stunden alt, da geschah es: Zum ersten Mal in diesem Jahr sprach der Mercedes-Pilot öffentlich über seine Titelchance - denn schon am kommenden Sonntag kann er endlich Weltmeister der Formel 1 sein. Rosberg sagte:
Natürlich ist mir das klar, jeder erzählt mir ja davon. Es ist außerdem eine ziemlich einfache Rechnung.
Rosberg darf sie drei Rennen vor Schluss aufmachen, obwohl er beim Großen Preis der USA am Sonntag nur Zweiter wurde und sich sein Teamrivale Lewis Hamilton mit dem ersten Sieg seit drei Monaten im Titelkampf zurückmeldete.

WM-Titel zum Greifen nah

Und die Rechnung geht so: Gewinnt der Deutsche am kommenden Sonntag das Rennen in Mexiko-Stadt und Hamilton wird höchstens Zehnter, dann hat die Formel 1 vorzeitig ihren dritten deutschen Weltmeister nach Rekordchampion Michael Schumacher (1994, 1995 sowie 2000 bis 2004) und Sebastian Vettel (2010 bis 2013). Das Szenario klingt zunächst unwahrscheinlich, aber bei einem Unfall oder einem technischen Problem des Engländers Hamilton könnte es ganz schnell Realität werden.
Über derartiges Pech seines Dauerrivalen denke er aber nicht nach, sagt Rosberg natürlich. Überhaupt wolle er es "lieber einfach halten. Ich nehme weiter Rennen für Rennen, das klappt doch ganz gut."
Genau zu diesem Vorgehen ist nun auch Hamilton gezwungen. Was die eigene Motivation für die Wochen bis zum Saisonfinale in Abu Dhabi (27. November) betrifft, steckt der Titelverteidiger in einer schwierigen Situation: Er muss in jedem der drei Rennen das Maximum herausholen und dennoch damit rechnen, dass es am Ende nicht mehr zum Titel reicht.
Denn angesichts von 26 Zählern Vorsprung genügen Rosberg selbst dann zwei zweite Plätze und ein dritter Rang, wenn Hamilton alles gewinnt. Dieser ist daher eigentlich auf einen Ausfall Rosbergs angewiesen.

Hamilton gibt nicht auf

In Austin nahm Hamilton diese Situation perfekt an, machte über das gesamte Wochenende alles richtig, von der Pole Position bis zum Zieleinlauf. "Der Moment, in dem du aufgibst, ist der Moment, in dem du verlierst", sagte der Engländer am Sonntagabend im Fahrerlager und wischte Zweifel an seiner Einstellung weg. "Diesen 50. Sieg meiner Karriere und meine drei WM-Titel habe ich nicht durch Glück gewonnen. Sondern weil ich hart arbeite", sagte Hamilton:
Ich kann nicht mehr alles beeinflussen, aber wenn die Saison zu Ende ist, will ich eines sicher wissen: Dass ich bis zum Schluss alles gegeben habe.
Völlig sicher kann sich Hamilton allerdings auch über dies sein: Ein weiterer technisch bedingter Ausfall in diesem Jahr würde das Ende seiner Titelhoffnungen bedeuten. Und es ist ja schon häufig vorgekommen, zuletzt hatte ihn seine geradezu unheimliche Serie Anfang Oktober in Malaysia um den sicheren Sieg gebracht.
Bei seiner Fahrt zum Sieg in Austin habe er daher "nur gehofft, dass das Auto durchhält. Das war einer der längsten Nachmittage meines Lebens", sagte Hamilton. Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff räumt ein, dass diese Möglichkeit "jetzt immer in unserem Hinterkopf herumwabert". Und zweifellos wünscht sich keiner bei Mercedes, dass der Titelkampf durch einen weiteren Ausfall Hamiltons entschieden wird. Noch nicht einmal Nico Rosberg.
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