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Formel 1: Niki Lauda erfuhr auf Toilette von Toto Wolff vom Rücktritt von Nico Rosberg

VonMotorsport-Total.com

Update 04/12/2016 um 16:22 GMT+1 Uhr

Niki Lauda kann Nico Rosbergs Rücktrittsentscheidung nicht nachvollziehen. Der Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzende, der auf der Toilette am Stuttgarter Flughafen von Toto Wolff darüber informiert wurde, wundert sich im Nachhinein über die Motivation des Weltmeisters. Lauda stellt Rosbergs Argumente in Frage: Wegen der Ehefrau zurückzutreten, "das hat es zu meiner Zeit nicht gegeben."

Niki Lauda (l.) und Nico Rosberg (r.)

Fotocredit: SID

Niki Lauda kann Nico Rosbergs Rücktrittsentscheidung nicht verstehen und erklärte gegenüber der "Welt":
Was mich bei aller Erfahrung und allem Verständnis stört, ist, dass Nico uns jetzt sagt, wenn er nicht Weltmeister geworden wäre, wäre er weitergefahren.
Und so habe er ihn und Motorsportchef Toto Wolff über Nacht vor eine "Riesenproblematik" gestellt, da man nun ohne Fahrer dasteht. Das sei "harter Tobak" und er hätte Mercedes zumindest vorwarnen können, übt der dreimalige Weltmeister Kritik.
Für Lauda zählt Rosberg durch seine Entscheidung nun nicht zu den wirklich Großen: Die mehrfachen Weltmeister wie Michael Schumacher oder Sebastian Vettel seien für ihn immer "die wirklich richtig guten Rennfahrer" gewesen. Und das sei auch seine Motivation gewesen, seinen Titel stets zu verteidigen.

Lauda verwundert über Rosbergs schlechtes Gewissen

"Nico hat im Gegensatz dazu einen anderen Weg eingeschlagen - von Anfang an. Er wollte eben immer nur einmal Champion werden und dann aufhören", sagt Lauda. Auch die Argumentation, Rosberg habe wegen seiner Belastung als Rennfahrer sein Privatleben hinten anstellen müssen und somit auch sein Familienleben komplett vernachlässigt, verwundert Lauda.
Dass ein Rennfahrer "gegenüber seiner Frau ein schlechtes Gewissen" habe, weil die sich mit dem gemeinsamen Kind alleine beschäftigen muss, das "hat es zu meiner Zeit überhaupt nicht gegeben", meint der 67-Jährige gegenüber "Sky.de". "Wir haben eine Verantwortung gehabt, für ein Team zu fahren, dafür, Leistung abzuliefern. Und das heißt, Weltmeister zu werden." Auch das Argument, er habe dieses Jahr so hart kämpfen müssen, "sehe ich nicht als etwas Besonderes an".
Denn dass der 31-Jährige nicht die Kraft habe, stehe im Widerspruch zu seiner bisherigen Formel-1-Karriere. Als Formel-1-Fahrer "muss ich auf höchstem Level fahren können", stellt Lauda klar. "Das braucht Kraft. Nico wäre nie so weit gekommen, er hätte nicht schon in den beiden Jahren davor um den WM-Titel mitfahren können, wenn er diese nicht hätte. Er kann mir auf keinen Fall einreden, dass ihm diese Kraft ausgeht." Das Ziel sei es jetzt, einen Pilot zu finden, der "schneller" sei als Rosberg.

Vivian Rosberg "sehr glücklich"

Auch Ex-Formel-1-Pilot Christian Danner kann nicht verstehen, dass für einen Rennfahrer mit wahrer Leidenschaft das Privatleben wichtiger sei als der sportliche Wettkampf. "Früher hat man alles der Formel 1 untergeordnet", sagt er gegenüber dem "Blick". Ein moderner Grand-Prix-Pilot mache des aber nicht mehr aus Liebe zum Wettkampf, sondern "wie Rosberg" nach einem "Fahrplan. Die wirkliche Liebe zum Motorsport ist jetzt nicht mehr stark genug, um zu beissen."
Der Bayer sieht ein "Generationenproblem", denn die Fahrer von heute seien "aus einem anderen Holz geschnitzt". Doch was sagt eigentlich die Ehefrau Rosbergs über die Entscheidung des amtierenden Weltmeisters? "Ja, ich bin glücklich, sehr glücklich", so Vivian Rosberg gegenüber "Formula1.com".
Sie sei stolz auf den Mercedes-Piloten, dass er zu diesem Zeitpunkt in seiner Karriere diesen Mut hatte, denn "dieses Jahr war außergewöhnlich hart. Er war mit dem ganzen Herzen dabei, hat härter trainiert als je zuvor, war disziplinierter als je zuvor. Daher freue ich mich wirklich für ihn."
Und auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gibt seinem Schützling Rückendeckung:
Am Ende zählt nur, was für ihn wichtig und gut ist - mit dem notwendigen Respekt für das Team. Und den hat er.
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