Hallo, liebe Formel-1-Fans! Wir melden uns live vom zweiten Freien Training zum Grand Prix von Abu Dhabi - dem großen Showdown im Titelkampf. Am Morgen waren die beiden Protagonisten mal wieder an der Spitze. Lewis Hamilton lag knapp vor seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg. Sollten die beiden im Rennen am Sonntag in dieser Reihenfolge ins Ziel kommen, dann dürfte der Deutsche seinen ersten WM-Titel bejubeln. Aber warten wir mal ab...

Das war es mit dem zweiten und letzten Durchgang des heutigen Tages. Wie am Vormittag sichert sich Lewis Hamilton (Mercedes) die Bestzeit. Der Brite absolvierte seine schnellste Runde in 1:40.861 Minuten. Auf den folgenden Plätzen: Nico Rosberg (Mercedes) (+0,079), Sebastian Vettel (Ferrari) (+0,269), Max Verstappen (Red Bull) (+0,528), Daniel Ricciardo (Red Bull) (+0,529), Kimi Räikkönen (Ferrari) (0,603). Die Williams und Force India auf den Plätzen sieben bis zehn haben bereits über eine Sekunde Rückstand. Bei den Longruns war Lewis Hamilton heute in seiner eigenen Liga, dahinter lagen Nico Rosberg und Daniel Ricciardo eng beisammen.

Die Zeit ist abgelaufen. Alle drehen ihre aktuelle Runde noch zu Ende. Alle? Nein, nicht ganz. Die Toro Rossos stehen seit langer Zeit an der Box, Sebastian Vettel (Ferrari) schaut sich die Sache nach seinem Getriebeschaden in Kurve 14 über die Leitplanke hinweg an.

Auf den härteren Pneus kann Ferrari dann wohl doch nicht ganz mithalten. Allerdings ist Daniel Ricciardo (Red Bull) auf Soft recht konkurrenzfähig unterwegs. Er fährt auf dem Niveau von Rosberg.

Lewis Hamilton (Mercedes) fährt hier gerade in seine elfte Runde auf seinem Satz Soft-Reifen. Im Durchschnitt ist er rund drei bis vier Zehntel pro Umlauf schneller als sein Teamkollege. Das ist schon eine Welt. Wenn das so bleibt, dann sieht Nico Rosberg im Rennen kein Land. Egal, ihm würde ja auch jederzeit ein zweiter oder dritter Platz reichen, um den Titel zu sichern.

Max Verstappen (Red Bull) klagt weiter über mangelnden Grip und schlechtes Fahrverhalten. "Es ist völlig unberechenbar. Manchmal so, als würde ich vor dem Einlenken die Handbremse ziehen...", sagt er im Funk.

Ausgangs Kurve 14 blieb der Ferrari im vierten Gang hängen. Die Roten bestätigen gerade, dass es an Vettels Auto das Getriebe zerrissen hat.

Sebastian Vettel (Ferrari) rollt im letzten Sektor aus. Genau an der Stelle, an der er auch 2015 strandete. Es scheint ein Problem am Antrieb zu geben.

Nico Rosberg (Mercedes) fährt hier auf den Soft-Reifen im Longrun durchschnittliche Rundenzeiten von 1:45.9 Minuten. Er ist bisher (acht Runden) extrem konstant unterwegs. Sein Teamkollege und WM-Rivale Lewis Hamilton ist einen hauch schneller unterwegs.

Beim Blick auf die Topspeeds haben wir eine deutsche Führung: Pascal Wehrlein (Manor) hat an der Messstelle satte 341,3 km/h drauf gehabt. Kimi Räikkönen (Ferrari) war an gleicher Stelle um 0,1 km/h langsamer.

Es geht in die letzte Viertelstunde dieses Trainings. Die meisten Fahrer haben mittlerweile auf Soft gewechselt. Circa acht bis neun Runden wird man maximal noch fahren können.

Interessant: Das Renntempo, das sich nun auch auf den Soft-Reifen immer besser herauskristallisiert, scheint bei den Topteams Mercedes, Red Bull und Ferrari fast auf gleichem Niveau zu liegen. Ist natürlich die Frage, wer gerade wie viel Benzin mit sich herumschleppt.

Teamkollege Max Verstappen (Red Bull) hat bereits nach sechs Runden auf einem solchen Satz Probleme. "Der Reifen vorne rechts ist schon hinüber", meldet er.

Der Australier schleppt seinen Satz Ultrasoft jetzt schon elf Runden mit sich herum.

"Ich habe ausgangs der ersten Ecke einen Leistungsverlust gespürt", meldet Daniel Ricciardo (Red Bull) an seine Mannschaft. Er steuert nun an die Box, damit man sich das vermeintliche Problem mit dem Renault-Antrieb (pardon, TAG Heuer) genau anschauen kann.

Sebastian Vettel (Ferrari) ist jetzt mit einem Soft-Reifensatz unterwegs, der nun 15 Runden hinter sich hat. Er fährt damit im Bereich von 1:47.2 Minuten. Im Schnitt hat er auf diesem Stint pro Runde rund 0,15 Sekunden über den Reifenabbau verloren.

Romain Grosjean (Haas) wird an die Box gebeten, weil es ein Problem mit dem Wasserkreislauf gibt. Er funkt zurück: "Schaut auch mal die Aufhängung hinten rechts an. Es fühlt sich seltsam an."

Jolyon Palmer (Renault) ringt mit seinem Auto. Beim Einlenken in eine Rechtskurve gibt es Übersteuern, der muss das Heck einfangen. Das gelingt dem Briten bestens. Kurz durch den Auslauf und weiter geht's.

Die Schäden am Toro Rosso von Daniil Kwjat haben offenbar gar nichts mit dem Reifen zu tun, sondern wurden von Teilen der Aufhängung oder Bremskühlung verursacht. Man lässt jetzt auch Teamkollege Carlos Sainz nicht mehr fahren. Eine Vorsichtsmaßnahme.

Rund eine halbe Stunde vor dem Ende drehen die meisten Fahrer ihre soliden Runden auf den Longruns. Nur Max Verstappen (Red Bull), Fernando Alonso (McLaren) und die beiden Toro Rossos sind an der Box. In den Top 10 keine Überraschungen: je zwei Mercedes, Ferrari, Red Bull, Force India und Williams.

Dass die Ultrasofts bei Mercedes gar nicht mal so wild einbrechen, sehen wir jetzt bei Nico Rosberg. Er fährt hier immerhin auf seinem neunten Umlauf noch eine 1:46er-Runde.