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GP von Belgien: Lewis Hamilton würde sich selbst langweilen

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 31/08/2020 um 15:20 GMT+2 Uhr

Lewis Hamilton fährt seine ganz eigene WM. Auch beim Großen Preis von Belgien dominierte er die Konkurrenz. Inzwischen resigniert auch sein Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas. Dass Michael Schumacher am Ende dieser Saison nicht mehr der alleinige Rekord-Weltmeister sein wird, scheint ungeachtet der zehn noch ausstehenden Rennen in Stein gemeißelt.

Lewis Hamilton spricht nach dem Großen Preis von Belgien mit Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas

Fotocredit: Getty Images

Lewis Hamilton dachte kurz nach, die Augen verrieten ein Lächeln hinter der Maske, dann gab er es zu. Ja, wäre er ein Fan der Formel 1, dann würde ihn die eigene Dominanz in einen Tiefschlaf versetzen. "Ich weiß, dass es nicht alle Leute toll finden, wenn wir jedes Rennen gewinnen", sagte der 35-Jährige nach seiner Ein-Mann-Show in Spa: "Aber wir werden weiter versuchen, immer besser zu werden, und ich persönlich habe noch ganz viel vor."
"Still I Rise" - das großflächige Tattoo quer über seinen Schulterblättern sagt alles aus, was man über den Formel-1-Fahrer, den Weltmeister, die Mensch-Maschine Lewis Hamilton wissen muss. "Still I Rise" - ich werde mich erheben, immer weiter, immer höher, es gibt keinen Stillstand. "Das Leben ist Bewegung, Veränderung", hat Hamilton einmal gesagt. Bei ihm geht es immer nach vorne, immer nach oben.

Bottas resigniert im Mercedes-internen Duell

Die Konkurrenz hat längst resigniert, der Teamkollege im gleichen Auto schien in Spa der Verzweiflung nah. "Kann ich nicht wenigstens einmal den Speed-Boost drücken", fragte Valtteri Bottas seine Boxencrew und bekam eine ernüchternde Antwort: "Nicht im teaminternen Duell." Das ja eigentlich gar kein Duell ist, denn wenn Hamilton ernst macht, liegt Bottas im Ziel eben knapp neun Sekunden hinter ihm.
Und dennoch bleibt der Champion immer entspannt, immer ruhig, immer menschlich. Wie kein anderer Fahrer lässt Hamilton seine Social-Media-Gemeinde an seinem Leben teilhaben, an der Trauer über den Tod seines Hundes, an der Freude über das kindliche Spiel mit seinem Neffen, an seinem Engagement für einen besseren Planeten, für eine vegane Lebensweise, für weniger Plastik in den Meeren.

Hamilton ist ganz nah dran an Schumachers Rekorden

Und wie kaum ein anderer macht sich Hamilton zum Sprachrohr für jene, die nicht wie er selbst auf der millionenschweren Sonnenseite des Lebens stehen. "Black Lives Matter" darf sich über ihn als Frontfigur freuen, mit Stolz trägt er das schwarze Shirt mit dem weißen Schriftzug. Gemeinsam mit ihm stellen sich seine Fahrerkollegen vor jedem Rennen auf und verkünden die Botschaft: "End Racism".
Nun wird es nicht mehr allzu lange dauern, bis Lewis Hamilton auch die letzten Bestmarken von Michael Schumacher erreicht hat, mehr noch: Er wird sie alle verbessern. Noch zwei Grand-Prix-Siege trennen ihn von Schumachers einst für die Ewigkeit geglaubten Rekord, und niemand zweifelt ernsthaft daran, dass er am Ende der Saison mit sieben WM-Titeln zu Schumacher aufschließen wird. "Hamilton geht spazieren", schrieb die spanische "Marca": "Seine Übermacht ist grenzenlos."
Ach so, da gibt es ja doch einen Zweifler, zumindest einen Mahner. "Das Eichhörnchen ernährt sich nur mühsam", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff in Spa: "Es sind noch zehn Rennen zu fahren, da gibt es keinen Grund, jetzt schon Schäfchen zu zählen." Aber wahrscheinlich, vielleicht sogar bestimmt, wird Monza am Sonntag den nächsten Murmeltiertag erleben.
(SID)
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