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Monza: Mazepin legt gegen Haas-Teamkollege Mick Schumacher nach - und teilt auch gegen Onkel Ralf aus

VonMotorsport-Total.com

Update 10/09/2021 um 22:27 GMT+2 Uhr

Zwei Aussprachen hat es beim Haas-Team bereits gegeben: eine am Sonntag nach dem Rennen in Zandvoort, eine am Donnerstag danach. Aber vor dem Grand Prix von Italien in Monza am Wochenende scheint sich die Lage zwischen Nikita Mazepin und Mick Schumacher nicht entspannt zu haben. Zumindest teilt der Russe in der Öffentlichkeit weiter munter gegen den jungen Deutschen aus.

Nikita Mazepin und Mick Schumacher

Fotocredit: Imago

Mazepin lässt keine Gelegenheit aus, verbale Giftpfeile in Richtung seines Teamkollegen abzufeuern. Zum Beispiel bei der (erstmal vermeintlich harmlosen) Frage, ob Teamchef Günther Steiner schon mit ihm darüber gesprochen hat, dass die Spannungen am Samstag und Sonntag in Zandvoort eskaliert sind.
"Hat er", antwortet der 22-Jährige und ergänzt: "Es ist schön zu wissen, dass er nicht schlecht auf mich zu sprechen ist. Das ist positiv."
Mazepin klingt abgeklärt und reif, wenn er sagt: "Ich respektiere, dass diese Gespräche privat waren, hinter verschlossenen Türen." Und wirkt gar nicht mehr reif, wenn er ergänzt: "Ich glaube, es wäre nicht für alle Seiten angenehm, wenn wir das öffentlich austragen."
Damit suggeriert der Russe, dass sein Verhalten im Rennen vor einer Woche (Abdrängen von Schumacher in Richtung Boxenmauer) in Ordnung war und Steiner das auch so sieht. Steiner freilich hatte zuvor erklärt, dass er seine Sicht der Dinge noch nicht verraten möchte. Vielleicht hat er das inzwischen gegenüber seinen Fahrern getan.

Nikita Mazepin: Ich bin hier nicht der "Bad Boy"!

Die internen Spielregeln, verrät Mazepin, wurden beim Donnerstagsmeeting jedenfalls nicht neu definiert: "Weil wir entschieden haben, dass ich keine Regeln gebrochen habe", sagt er. Dabei hilft, dass die Rennkommissare über den Zwischenfall in Zandvoort hinweggesehen haben - wahrscheinlich aber nur, weil so etwas unter Teamkollegen weniger streng gehandhabt wird.
Mazepin geht sogar noch weiter und versucht, den Spieß umzudrehen. In seiner Wahrnehmung war offenbar Schumacher derjenige, der in der Situation am Ende der ersten Runde in Zandvoort einen Fehler gemacht hat: "Vielleicht musst du halt vom Gas gehen, wenn du siehst, dass da ein Poller vor dir ist, statt dir das Auto kaputt zu fahren."
Provokationen, die Schumacher eiskalt von sich abprallen lässt: "Wir haben das intern diskutiert. Und es soll auch intern bleiben", sagt er. Selbst auf Nachfrage lässt sich der Deutsche nicht dazu hinreißen, Mazepins Vorwürfe zu kontern: "Wir sind jetzt in Monza. Ich denke, das Richtige ist, mich auf dieses Wochenende zu konzentrieren und mein Bestes zu geben."

Mazepin greift jetzt auch Ralf Schumacher verbal an

Dabei hat Mazepin sein Pulver noch nicht verschossen. Angesprochen auf die Kritik von Micks Onkel Ralf Schumacher, der sein Manöver als "lebensgefährlich" bezeichnet hatte, sagt er: "Es gibt da ein sehr passendes Sprichwort im Englischen." Womit er mutmaßlich meint, ohne es auszusprechen: "Meinungen sind wie Arschlöcher. Jeder hat eine." Der "Sky"-Experte "schützt halt seine Familie. Wenn die geschützt werden muss, dann höre ich mir das gern an."
Generell hält Mazepin wenig von der zuletzt immer schärfer werdenden Kritik von Ralf Schumacher, Jenson Button und Co.: "Es ist nicht richtig, wenn aktuelle und ehemalige Rennfahrer sich über die Kommissare stellen und sagen, was zu tun gewesen wäre. Dazu haben sie kein Recht. Gleichzeitig respektiere ich aber die Regeln sehr."
"Solange nicht ein signifikanter Teil des hinterherfahrenden Autos neben dir ist, musst du keine Wagenbreite Abstand lassen, sondern kannst die Spur wechseln, weil du vorn bist und das sicher möglich ist", sagt der Russe: "Das ist seit vielen Jahren die Regel, und die respektiere ich. Und das werde ich auch weiterhin so tun."
Hintergrund: Eine Kritik, die schon viele Fahrerkollegen über Mazepin geäußert haben, ist, dass er mit seinen Spurwechseln beim Verteidigen der Position oft spät dran ist und somit seine Gegner zwingt, extrem spät extrem plötzlich abzubremsen. Das geht manchmal gerade noch gut, wie in Zandvoort mit Sergio Pérez. Manchmal aber auch nicht, wie mit Schumacher ...
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