Formel 1: Red-Bull-Chef Helmut Marko wütet gegen Mercedes

Victoria Kunzmann

Publiziert 14/06/2019 um 22:11 GMT+2 Uhr

Red-Bull-Chef Helmut Marko hat nach der umstrittenen Zeitstrafe gegen Sebastian Vettel zum Rundumschlag ausgeholt und Mercedes und Fahrer Lewis Hamilton scharf attackiert. Das Verhalten des WM-Führenden kann er dabei nicht nachvollziehen. Marko spricht von einem Weltmeister-Bonus und schließt sogar Mauschelei mit Reifenhersteller Pirelli nicht aus.

Helmut Marko

Fotocredit: Getty Images

Die Zeitstrafe gegen Sebastian Vettel sorgt weiterhin für Aufregung in der Formel 1. Red-Bull-Chef Helmut Marko ergreift nun in einem Interview Partei für den Deutschen und schießt scharf gegen Mercedes.
"Sebastian hat nichts falsch gemacht. Er hatte alle Hände voll zu tun, das Auto auf der Strecke zu halten", sagte der "Auto Bild Motorsport".

Marko fordert Regeländerung

Einen Vorwurf machte er stattdessen dem WM-Führenden: "Hamilton hätte doch einfach innen vorbeifahren können oder ganz einfach bremsen. Auch er hatte die Pflicht, einen Unfall zu verhindern, aber er nahm bewusst das Risiko einer Kollision in Kauf, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Deshalb hat er sich über Funk auch gleich beschwert. Die Strafe für Sebastian ist deshalb ungerecht und hinterlässt einen faden Beigeschmack."
Marko fordert deshalb eine Regeländerung. Er zog eine ähnliche Situation aus dem Jahr 2016 herbei, als Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo nicht bestraft wurde:
Das hinterlässt ein Geschmäckle, wie man im Schwabenland sagen würde.
Der Boss des ehemaligen Rennstalls von Vettel glaubt an eine Bevorzugung der Silberpfeile:
Sagen wir mal so: Es ist auffällig, dass die Regeländerungen und Entscheidungen in letzter Zeit immer gut für Mercedes waren.
Als Beispiel nannte er die Lauffläche der Reifen, die Pirelli für 2019 geändert hatte, damit diese nicht mehr überhitzen können.
"2018 hatte aber nur Mercedes ein Problem damit. 2019 bekommt plötzlich nur Mercedes die Temperaturen immer ins richtige Arbeitsfenster. Alle anderen nicht. Ist doch komisch. Zwar hatten wir alle die Möglichkeit, darauf zu reagieren, aber die Konzepte der Autos waren alle auf weniger Abtrieb ausgelegt. Nur Mercedes wählte einen anderen Weg. Sie bauten ein Auto mit extrem viel Anpressdruck und Bodenhaftung – im Nachhinein war genau das der Weg, um mit den Reifen der neuen Generation optimal umzugehen", so Marko.

Mercedes lässt Kritik kalt

Er wolle dabei nicht ausschließen, dass Mercedes die Daten früher bekommen habe.
Mercedes-Sportchef Toto Wolf lassen diese Vorwürfe jedoch kalt. "Wir bekommen jedes Jahr neue Reifen von Pirelli. Manchmal verstehst du sie schneller, manchmal hast du damit mehr Schwierigkeiten. Als faire Wettbewerber machen wir das Beste aus dem, was uns gegeben wird", hatte er bereits in Kanada erklärt.
Das letzte Wort ist hier mit Sicherheit noch nicht gesprochen.
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