Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Nach der Kollission von Daniel Ricciardo und Nico Rosberg gibt es Diskussionen über den Schuldigen

VonMotorsport-Total.com

Update 26/07/2015 um 23:54 GMT+2 Uhr

Eigentlich wollte die FIA die Strafenflut der Vergangenheit eindämmen. Doch gerade das misslang in Ungarn 2015. Die Rennkommissare um den ehemaligen Le-Mans-Sieger Emanuele Pirro griffen hart durch. Bei einer der umstrittensten Szenen des Rennens ließen die Schiedsrichter allerdings Gnade walten: In Runde 64 versucht Daniel Ricciardo den an Position zwei liegend Nico Rosberg zu überholen.

Das Duell zwischen Daniel Ricciardo und Nico Rosberg endete mit einem Crash

Fotocredit: Imago

"Die Runden zählten runter. Ich sah eine Lücke, die ich genutzt habe. Bis dahin war das Manöver sauber", schildert Ricciardo den Beginn des Vorfalls aus seiner Sicht. Sebastian Vettel und Rosberg vor ihm waren auf den langsameren, harten Reifen unterwegs. Ricciardo machte sich Hoffnungen, seinen Vorjahrestriumph in der Puszta zu wiederholen. Als er in die verhängnisvolle Kurve eins hineinbremste, befand sich sein Red Bull klar hinter Rosberg.
Wem gehört die Kurve?
Rosberg spielte mit, machte die Tür für den Australier auf, dessen kurveninnerer Vorderreifen bei der Aktion blockierte. "Ich sehe es so, dass es meine Kurve war, weil ich die Ideallinie gefahren bin, während er zu spät gebremst hat und geradeausgeschossen ist - aber sein Frontflügel war noch da, und er hat nicht zurückgezogen. Aber die FIA hat keine Strafe ausgesprochen, von daher war wohl niemand schuld", sieht Rosberg den Zwischenfall naturgemäß anders.
Beim Herausbeschleunigen aus Kurve eins ist Rosberg wieder vor Ricciardo, fährt jedoch langsamer. Mit dem Frontflügel trifft der Australier auf engem Raum folglich den linken Hinterreifen seines deutschen Kontrahenten. Beide müssen an die Box - doch während Ricciardo das Rennen noch auf Rang drei beenden kann, muss sich Rosberg aufgrund der extrem langen Fahrt mit Plattfuß am Ende mit Rang acht begnügen.
"Dann sah es so aus, als hätte mir Nico am Ausgang den Weg abgeschnitten und kam mir in die Quere. Ich denke, dass ich nicht genug Platz hatte und wir berührten uns. Ich berührte seinen Reifen und er meinen Flügel. Das war eng. Es ist enttäuschend. Wir haben offensichtlich beide unsere Chancen auf einen Sieg zerstört", trauert Ricciardo einem besseren Ergebnis für beide hinterher.
Red Bull versteht Ricciardo-Versuch
Auch das Ende der Situation bewertet Rosberg anders, schließlich betrachtete er Kurve eins als seine Kurve: "Er hatte den Frontflügel trotzdem drin, und somit war mein Reifen dann hin. Das war extrem ärgerlich zu dem Zeitpunkt. Der zweite Platz wäre ideal gewesen, deswegen ist es sehr, sehr schade", sagt er gegenüber 'Sky.de'.
Verständnis für das Agieren Ricciardos gab es vor allem bei Red Bull, die seit Spa 2014 auf einen Sieg warten. "Wenn Daniel Nico überholt hätte, hätte er gute Karten gegen Sebastian gehabt. Er hat genau wie im Vorjahr den ganzen Tag bewiesen, dass er sehr gut darin ist, hier zu überholen. Die Pace, die wir auf dem weichen Reifen hatten, sorgte dafür, dass wir den Sieg auf der Rechnung hatten", gibt Ex-Red-Bull-Designer Adrian Newey bei 'Sky UK' zu Protokoll.
Andere Situation bei Hamilton
Bei Mercedes nimmt man den Vorfall zur Kenntnis. "Ich hätte zwischen Ricciardo und Nico vielleicht dann ähnlich entschieden, aber für uns macht es dann keinen Unterschied. Das Rennen war zu dem Zeitpunkt schon verloren. Nico wäre bestenfalls Zweiter oder Dritter geworden, was für ihn besser in der Meisterschaft gewesen wäre, aber man muss es so hinnehmen.", bewertet Mercedes-Teamchef die Kollision als normalen Rennunfall.
Anders sieht Wolff den Unfall zwischen Hamilton und Ricciardo. "Die erste Durchfahrtsstrafe war berechtigt", spielt er auf die Kollision an, für die Lewis Hamilton eine Durchfahrtsstrafe erhielt. Nach dem Restart in Runde 50 versuchte Ricciardo, außen an Hamilton vorbeizuziehen. Hamilton war auf der harten Reifenmischung unterwegs. Zwar versuchte der Brite, Ricciardo Platz zu lassen, doch rutschte der auf kalten Pneus in den RB11 seines Gegners hinein.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung