Saudi-Arabien GP - Lewis Hamilton übt deutliche Kritik an LGBTQ-Gesetzen: "Ziemlich erschreckend"

Mercedes-Pilot Lewis Hamilton hat die Menschenrechtslage in Saudi-Arabien im Vorfeld des Grand Prix in Dschidda scharf kritisiert. Dabei nahm der Brite insbesondere ein Gesetz, das Homosexualität unter Strafe stellt, ins Visier. "Wenn sich jeder die Zeit nehmen will, um zu lesen, was das Gesetz für die LGBTQ+-Gemeinschaft bedeutet, ist das ziemlich erschreckend“, sagte Hamilton bei "Sky".

Lewis Hamilton

Fotocredit: Getty Images

Wie bereits in Katar vor zwei Wochen wird Hamilton die letzten beiden Saisonrennen in Saudi-Arabien mit einem Helm in Regenbogen-Lackierung bestreiten, um auf die missliche Lage der LGBTQIA+-Community auf der Arabischen Halbinsel aufmerksam zu machen.
LGBT ist die englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell und Transgender. Häufig finden sich auch die Schreibweisen LGBTQ, LGBTQI oder LGBTQIA+, um sämtliche Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen abzubilden. Die Regenbogenflagge symbolisiert Toleranz, Vielfalt und Stolz.
Laut Hamilton reiche es aber nicht, dass er mit seinem Helm für ebenjene Werte einstehe. "Nur, weil ich den Helm wechsle, wird sich die Welt nicht verändern", so der amtierende Weltmeister. Er forderte: "Es muss sich viel tun und unser Sport muss mehr tun."
Der Formel-1-Zirkus macht erstmals in seiner Geschichte Halt in Saudi-Arabien, das aufgrund seiner streng konservativen Ausrichtung immer wieder von Menschenrechtsorganisationen kritisiert wird. Laut Hamilton seien die Protagonisten warm empfangen worden. Ein generelles Unwohlsein machte er aber ebenfalls deutlich: "Es ist nicht meine Entscheidung, hier zu sein. Der Sport hat die Entscheidung getroffen, hier zu sein."

Formel-1-Geschäftsführer: "Es gibt keine Ausreden mehr"

Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali sieht in der Aufnahme Katars und Saudi-Arabiens in den Rennkalender indes eine Chance, um die Menschenrechtslage vor Ort positiv zu beeinflussen. Da sich besagte Länder "für das Scheinwerferlicht entscheiden, das die Formel 1 mit sich bringt, gibt es keine Ausreden mehr", sagte Domenicali vor einigen Wochen. Er ergänzte: "Diese Länder haben den Weg des Wandels eingeschlagen."
Domenicali räumte jedoch auch ein, dass mögliche Veränderungen Zeit in Anspruch nehmen würden. "Aber ich denke, dass die Formel 1 die nötige Intensität besitzt, um sicherzustellen, dass der Fortschritt schneller erreicht wird, als es normal für diese Veränderungen nötig wäre."
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Quelle: Eurosport

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