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GP von Saudi-Arabien: Max Verstappen und sein unendlicher Hunger - die Lehren aus Dschidda

Eurosport
VonEurosport

Update 10/03/2024 um 12:18 GMT+1 Uhr

Red Bull hat die personellen Störgeräusche der vergangenen Wochen beim Grand Prix von Saudi-Arabien zumindest sportlich grandios umschifft. Max Verstappen und Sergio Pérez führten ihren Arbeitgeber zu einem weiteren Doppelsieg, der niederländische Weltmeister fuhr dabei in einer eigenen Liga. Nichtsdestotrotz wollen sich die dunklen Wolken über Red Bull (noch) nicht vertreiben lassen - die Lehren.

Max Verstappen hat den Grand Prix von Saudi-Arabien gewonnen

Fotocredit: Getty Images

Nach seiner Pole Position am Freitag ließ Verstappen auch einen Tag später nichts anbrennen und sicherte sich seinen 56. Grand-Prix-Sieg und den 100. Podestplatz seiner Karriere. Darüber hinaus zog er an Formel-1-Legende Ayton Senna vorbei.
Im Lauf seiner Karriere lag Senna nämlich 2931 Runden in Führung. Verstappen übertrumpfte nun die brasilianische Ikone und schob sich in der ewigen Bestenliste auf Rang vier. Nur Sebastian Vettel (3501), Michael Schumacher (5111) und Lewis Hamilton (5455) haben mehr Runden als Führende abgespult.
Während der 26-Jährige eine Bestmarke nach der anderen jagt, tobt bei Red Bull weiterhin ein Machtkampf. Obwohl die Wogen zwischen Helmut Marko, Christian Horner und Co. zumindest in der Öffentlichkeit geglättet sind, scheint der Haussegen immer noch schief zu hängen.
Bei Ferrari zeigt man sich indes trotz der Dominanz der Bullen optimistisch - das liegt unter anderem auch am starken Debüt von Teenager Oliver Bearman.

GP von Saudi-Arabien: Die Lehren aus Dschidda

Max Verstappen: Wie wird man zum besten Fahrer der Formel 1 und gewinnt Weltmeistertitel in Serie? Verstappen gab einen Hinweis, als er auf sein Jubiläum angesprochen wurde: Der Sieg in Dschidda war zugleich sein 100. Podium, 188 Rennen hatte er dafür benötigt. Und was denkt er darüber? "Das sind 88 verpasste Podien", sagte er und musste über sich selbst lachen.
Ein Geheimnis seine Erfolges ist aber in der Tat, dass Verstappen wirklich jedes einzelne Rennen gewinnen will. Das ist wichtig gerade in Zeiten wie diesen, in denen die ganze Formel 1 schon ein wenig gelangweilt ist von seiner Überlegenheit. Zumindest dem Niederländer werden überlegene Siege vermutlich nie langweilig.
Red Bull: Sergio Pérez sorgte für den zweiten Doppelsieg im zweiten Rennen und bei Red Bull war man bemüht, das als Zeichen für Einigkeit zu verkaufen.
Auch dieses Wochenende hatte aber wieder gezeigt, wie tief der Riss ist, der sich durch den Rennstall zieht. Teamchef Christian Horner und die thailändischen Mehrheitseigner auf der einen Seite, Helmut Marko, die Verstappens und die Österreicher auf der anderen - darauf deutet mittlerweile doch einiges hin. Bemerkenswert ist, dass diese Konstellation für eine Art Patt sorgt: Die Entscheidungsgewalt liegt in Thailand, der wichtigste Angestellte aber ist Max Verstappen.
Der Weltmeister übrigens ist derjenige, der nach außen am wenigsten zur Eskalation beiträgt. "Was am wichtigsten ist: Dass wir als Team zusammenarbeiten, dass jeder den Frieden bewahrt. Darüber sind wir uns einig", sagte er. Einzig eine Ablösung Markos wäre für ihn eine rote Linie, das hat er deutlich gemacht.
Oliver Bearman: 18 Jahre ist der Brite alt, und er hat nun einen Namen im Fahrerlager. "Ich hoffe, ich habe mich in meinem Bewerbungsgespräch gut geschlagen", sagte Bearman nach dem Rennen grinsend. Das hat er geschafft. Erst zum dritten Training rückte er für den am Blinddarm operierten Carlos Sainz nach, musste plötzlich einen Ferrari in der Formel 1 steuern - und das auf einem der Kurse, die keinen Fehler verzeihen.
Von Startplatz elf arbeitete er sich gegen einige Routiniers beachtlich durchs Feld, leistete sich keine Ausrutscher. "Das war extrem beeindruckend", sagte Teamkollege Charles Leclerc, "es ist eine Frage der Zeit, bis er fest in der Formel 1 landet." Die Fans wählten Bearman schon bei seinem Debüt zum Fahrer des Tages.
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Oliver Bearman

Fotocredit: Getty Images

Ferrari: Sein Rennstall ist ziemlich deutlich die zweitstärkste Kraft im Feld, allerdings auch ziemlich deutlich hinter Red Bull. Bei Ferrari hat man aber eine eigene Lesart entwickelt.
Letztes Jahr war es eine Sekunde pro Runde Rückstand auf die Weltmeister, jetzt noch eine halbe Sekunde. "Doppelt so gut wie vor einem Jahr", so bewertet es Teamchef Fred Vasseur daher, Leclerc sieht es ähnlich: "Wir sind in den vergangenen sieben Monaten das Team, das sich am stärksten entwickelt hat - irgendwann können wir dann Red Bull herausfordern."
Nico Hülkenberg: "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen", sagte Nico Hülkenberg, nachdem er den ersten Punkt für Haas im Jahr 2024 eingefahren hatte.
Das klingt erstmal nicht viel, der kleine US-Rennstall steht damit aber besser da, als vier andere Teams: Sauber, Alpine, Racing Bulls und Williams, sie alle fuhren noch gar nichts ein. Im Kampf mit dem Mittelfeld sei Haas "auf einem Niveau", sagte Hülkenberg: "Aber wir hatten auf die vorderen Teams trotz eines sauberen Rennens 30 Sekunden Rückstand, das ist ein Riesenloch. Es gibt eine Menge Arbeit."
Spruch des Wochenendes: "Mit zwei Doppelsiegen zum Saisonstart ist die Welt dann wieder in Ordnung." (Helmut Marko über die angebliche Wirkung des sportlichen Erfolgs)
(SID)
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