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Zoff um Billigmotor: Bernie Ecclestone düpiert Ferrari und Mercedes

VonSID

Publiziert 27/10/2015 um 16:48 GMT+1 Uhr

Bernie Ecclestone lässt die Muskeln spielen und geht auf Konfrontationskurs mit Ferrari und Mercedes. Der Big-Boss will ab 2017 einen neuen Billigmotor einführen und so die Vormachtstellung der beiden Top-Teams brechen. Es werde "die Möglichkeit eines Kundenmotors" geprüft, teilten Ecclestone und der Weltverband FIA mit. Was zunächst harmlos klingt, ist in Wahrheit eine Revolution.

Ecclestone und die FIA planen "Billigmotoren" für 2017

Fotocredit: SID

"Nach Prüfung dieser Möglichkeit kann die FIA eine Ausschreibung verkünden für Bewerber, die einen Kundenmotor zu einem wesentlich niedrigeren Preis anbieten möchten als er heute geläufig ist", hieß es in der Stellungnahme - eine gezielte Attacke auf Ferrari und Mercedes.

Kampf um Red Bull

Ecclestone ist sauer auf die beiden Premiumhersteller, weil die sich geweigert hatten, den Rivalen Red Bull ab 2016 mit einem Motor auszustatten. Doch der Brite will das ehemalige Weltmeisterteam und seinen Junior-Ableger auf keinen Fall verlieren. Deshalb arbeitet Ecclestone im Hintergrund gemeinsam mit FIA-Präsident Jean Todt schon länger an dem nun offiziell gemachten und besonders spektakulären Deal.
"Wenn wir die Formel 1 retten wollen, müssen wir einen konkurrenzfähigen Motor anbieten, den jeder kaufen kann, der keinen Werksmotor bekommt. Sonst sind wir den Herstellern ausgeliefert", sagte Ecclestone zuletzt am Rande des Grand Prix der USA.
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Formula 1

Fotocredit: AFP

Entlastung für kleine Teams

Der neue Motor (2,2 Liter V6-Biturbo) soll im Gegensatz zum aktuellen Hybrid-Antrieb ohne Elektropower auskommen. Ab 2017 hätten die Teams - so der Plan - dann die Qual der Wahl. Der neue Motor soll dann rund 1000 PS leisten und nur rund sechs Millionen Euro kosten - deutlich weniger als die aktuellen und extrem kostspieligen Modelle. Das würde gerade die kleinen Teams, die ständig ums Überleben kämpfen, finanziell enorm entlasten.
Mercedes und Ferrari gefällt Ecclestones Idee überhaupt nicht, weil sie jede Menge Geld in die Entwicklung der extrem komplizierten Technik der Hybrid-Motoren gesteckt haben und um ihre Vormachtstellung fürchten. Sie haben bereits ihren Widerstand gegen die Idee angekündigt. Allerdings scheinen die Druckmittel begrenzt zu sein. Beide Teams sind vertraglich bis 2020 an die Formel 1 gebunden. "Es würde sie viel Geld kosten, wenn sie aussteigen", sagte Ecclestone.

Auf Kriegskurs mit Ferrari

Zudem leisteten sich Ecclestone und die FIA noch einen weiteren Affront gegen Ferrari. In der Mitteilung vom Montagabend plauderte man freimütig aus, dass sich das Team von Sebastian Vettel zuvor gegen Sparpläne vehement gesperrt hat. So habe zum Beispiel der Vorschlag, die Kosten der Hybridantriebe für Kunden preislich zu deckeln, eine große Mehrheit gefunden. "Ferrari machte jedoch von seinem festgeschriebenen Vetorecht Gebrauch und lehnte die Änderungen ab", hieß es.
Eigentlich gilt für solche Abstimmungen die höchste Geheimstufe. Keine Frage, Ecclestone geht auf Konfrontationskurs.
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