Ghana letzter Halbfinalist

Zusaätzlich flog der frühere Bremer Aymen Abdennour mit glatt Rot vom Platz (108.).

In einem tempoarmen und streckenweise nur von der Spannung lebenden Viertelfinale hatte Ghana am Ende das Glück auf seiner Seite und spielt nun im Halbfinale gegen Sambia (Mittwoch 17 Uhr, live im TV bei Eurosport und hier auf eurosport.yahoo.de). Die Black Stars wahren damit die Chance auf den ersten Titel seit 30 Jahren.

Tunesien, der Sieger von 2004, muss hingegen die Koffer packen. Bitter daran, dass ausgerechnet dem sonst so sicheren Rückhalt Aymen Mathlouthi der entscheidende Fehler in der Nachspielzeit unterlief. Vom Chancenverhältnis waren die Nordafrikaner mindestens ebenbürtig, am Ende fehlte schlicht das letzte Quäntchen Glück.

10. TOOOR für Ghana! Die Ecke kommt rein und wird am ersten Pfosten von Gyan mit dem Kopf verlängert zu Mensah, der in der Mitte lauert und zur Führung einnickt.

42. TOOOR für Tunesien! Dhadouadi hebt den Ball mit dem Innenrist und einer Menge Gefühl an den langen Pfosten, wo sich Khelifa im Kopfballduell gegen Inkoom durchsetzt und zum Ausgleich einnickt.

70. Khelifa leitet einen Einwurf technisch stark zu Msakni, der direkt vollspann abzieht. Von Vorsahs Schienbein abgelenkt fliegt der Ball nur Zentimeter über die Querlatte. Riesenchance!

72. Schlitzohr Ayew zirkelt zwei Ecken hintereinander direkt aufs Tor. Die erste lenkt Mathlouthi mit letztem Einsatz über die Latte, die zweite faustet er sicher nach vorne weg.

75. Nächste Supergelegenheit: Gyan bekommt einen Pass in den Lauf gespielt und hämmert den Ball aus der Luft direkt aufs Tor. Mathlouthi rettet seinem Team mit einer Wahnsinnsreaktion das Unentschieden.

87. Jemaa packt den Hammer aus! Aus halblinker Position, knapp außerhalb des Strafraums lässt der Eingewechselte einen los, der sich noch nach außen wegdreht und Kwarasey zu einer ansehnlichen Parade zwingt.

91. Msakni lupft den Ball aus dem Fußgelenk auf Jemaa, der Kwarasey per Volley bezwingt, beim Wunderpässchen aber im Abseits stand. Treffer zählt nicht.

101. TOOOR für Ghana! Ein Riesenbock des sonst so sicheren Mathlouthi bringt die Vorentscheidung zugunsten Ghanas. Der Keeper lässt eine harmlose Flanke fallen und Ayew muss aus kurzer Distanz noch noch abstauben.

107. Ein Diagonalball kommt im Strafraum bei Msakni runter, der touchiert den Ball noch mit dem Schienbein und so verfehlt die Kugel das Tor nur um Zentimeter.

108. Nach unschönem Ellenbogeneinsatz von Abdennour ist Rudelbildung angesagt. Der Schiedsrichter versucht zu beruhigen und hält Abdennour dann die Rote Karte unter die Nase. Hart aber vertretbar.

Eigentlich wollte der Stürmer schon abdrehen, als er sah, dass der Keeper die Flanke fängt, um dann blitzschnell zwei Sidesteps zu machen und den fallen gelassenen Ball in die Maschen zu drücken.

Solche Bälle fängt der tunesische Keeper sonst mit verbundenen Augen, doch in der 101. Minute ließ er eine harmlose Hereingabe direkt vor die Füße von Ayew fallen. Der Rest ist Geschichte.

1982 gewann Ghana den Afrika Cup zum letzten Mal. Mit Sambia wartet nun in der Vorschlussrunde ein machbarer Gegner, sodass eine reelle Chance auf das Finale besteht.