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Eberl dämpft Erwartungen

Eurosport
VonEurosport

Update 26/07/2012 um 10:10 GMT+2 Uhr

Max Eberl ist ein bodenständiger Mensch. In diesem Sommer aber hantierte der 38-Jährige mit mehr Transfer-Millionen als jeder andere Bundesliga-Manager - ein Fakt, der dem Gladbacher weder die Hand zittrig werden, noch die eigenen Erwartungen an das neuformierte Team in die Höhe schnellen lässt.

2012 Borussia Mönchengladbach Max Eberl

Fotocredit: dpa

"Platz acht wäre für uns ein sehr gutes Ergebnis. Alles darüber wäre eine Sensation", lautet die überraschende Aussage eines Mannes, der seine Mannschaft gerade für gut 34 Millionen Euro aufgerüstet hat. Ist es reines Understatement, das Max Eberl an den Tag legt, oder blanker Realismus eines Mannes, der die Leistungsfähigkeit des Vorjahres-Vierten aus Mönchengladbach besser einzuschätzen weiß, als die meisten Außenstehenden?
Alvaro Dominguez kam für acht Millionen Euro aus Madrid, für Granit Xhaka überwies die Borussia sogar noch 500.000 Euro mehr an den FC Basel - und Luuk de Jong von Twente Enschede war mit 15 Millionen Euro gar der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte. Allein diese Zahlen müssten die Erwartungen am Niederrhein nach oben korrigieren, doch Eberl tritt vehement auf die Euphorie-Bremse.
Abgänge erstmal kompensieren
"Meine Hoffnung ist, dass unsere Fans Folgendes verstehen: Es ist doch nicht so, dass die Mannschaft, die vergangene Saison Vierter geworden ist, nun um Spieler für 30 Millionen Euro verstärkt worden wäre", erklärt Eberl bei "ran.de". "Nein, wir haben mit Reus, Dante und Neustädter drei unserer wichtigsten Spieler verloren. Und das müssen wir erst einmal kompensieren. Zudem erinnern sich unsere Fans sehr genau daran, dass dieses Team vor nur etwas mehr als einem Jahr beinahe abgestiegen wäre."
Die neuen Spieler "müssen nun im Verein und in der Liga ankommen", sagt der 38-Jährige, der seine Vision für die "Fohlen" in den letzten drei Jahren Schritt für Schritt umsetzen konnte, in der "Sport-Bild". Ziel sei es, "nachhaltig auf einem einstelligen Tabellenplatz" zu stehen - das sei vor drei Jahren so vorgesehen gewesen und es gebe nun keinen Grund daran zu rütteln. "Jetzt haben wir junge Spieler geholt. Unsere Ziele verändern sich nicht."
"Ruhe bewahren"
Mit großer Hartnäckigkeit hat sich Eberl bei den Neuverpflichtungen gegen finanziell potentere Klubs durchsetzen und musste dabei auch feststellen, dass die rund 17 Millionen Euro, die der Verein für Marco Reus einnahm, bei den Verhandlungen auch ein Hemmschuh war. "Natürlich weiß jeder, dass man Geld hat. Dadurch sind die Verhandlungen zäh", gesteht er. Dennoch war ihm nicht unwohl, sich in solchen finanziellen Dimensionen zu bewegen. "Grundsätzlich ist es so, dass mit nur dann schwindelig wird, wenn ich mit Geld hantiere, das ich nicht habe", sagt Eberl. "Wenn ich weiß, dass mein Geldbeutel gefüllt ist, kann ich damit umgehen."
Druck von der Boulevard-Presse lässt sich der "Einkaufsmeister Borussia" jedenfalls trotz der hohen Investitionen nicht machen - und auch auf die möglichen Seitenhiebe ist man am Bökelberg vorbereitet, sollte es nicht von Beginn an nach Wunsch laufen. "Es ist zu hundertzwanzig Prozent sicher, dass es auch wieder eine Phase geben wird, in der es nicht so gut läuft. Und dann gilt es, die Ruhe zu bewahren. Dass wir das beherrschen, das haben wir in der vorletzten Saison eindrucksvoll unter Beweis gestellt."
TV-Tipp:
Die Bundesliga im Fernen Osten: Der FC Bayern München im Testspiel gegen den VfL Wolfsburg. Am 26. Juli um 14 Uhr aus dem Tianhe Stadium im chinesischen Guangzhou. LIVE auf Eurosport 2 und im Eurosport Player.
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