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Bayern-Star Robert Lewandowski: Populärster Pole seit Papst Johannes Paul II.

Sven Busch

Update 15/10/2015 um 15:08 GMT+2 Uhr

Sein unfassbarer Lauf ist Robert Lewandoski langsam selbst unheimlich. 15 Tore in sechs Pflichtspielen, sein Land fast im Alleingang zur EM geschossen - Polen versinkt im Lewandowski-Fieber. Auch Staatspräsident Andrzej Duda outete sich als Lewy-Fan. Verständlich: Der Bayern-Angreifer ist der populärste Pole seit Papst Johannes Paul II.

Der Mann der Stunde: Polens Ausnahmestürmer Robert Lewandowski

Fotocredit: Imago

Die Faszination Lewandowski hat in Polen fast alle gepackt. Dass die Tormaschine in den heimischen Medien als "Superman“, "Terminator“ oder "Außerirdischer" gefeiert wird - geschenkt.
Aber Vergleiche mit dem Papst?
"Robert ist der populärste Pole seit Johannes Paul II.", behauptete der polnische Eurosport-Journalist Bartosz Rainka. Das Kirchenoberhaupt starb am 2. April 2005. Lewandowski spielte damals noch beim Viertligisten Delta Warschau.
Polens National-Heiliger suchte gern und oft die Öffentlichkeit, scheute selbst Massenmedien nicht und wurde dafür als "Medienpapst" bezeichnet.
Für Lewandowski sind Medientermine eher Belastung, großspurige Aussagen eine Rarität.

Weltstar Lewandowski

Nach Polens erfolgreicher EM-Qualifikation schnappte sich der 27-Jährige kurzerhand das Mikro und versprach den berauschten Fans im ganzen Land:
"Wir fahren nicht als Touristen zur EM.
So mutig zeigt er sich im Bayern-Trikot nie. Am liebsten würde er sich nach den Spielen des deutschen Rekordmeisters lautlos davonschleichen, ohne über seine Heldentaten zu sprechen, aber das geht nicht mehr.
Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge adelte ihn zum "besten Mittelstürmer der Welt" - und das schon vor der Saison.
In diesem Herbst ist Lewandowski endgültig zum Weltstar geworden. Der schnellste Fünferpack der Bundesliga-Geschichte, zwölf Tore nach acht Spieltagen, 15 Treffer in den vergangenen sechs Pflichtspielen - und dann auch noch die Polen zur EM geschossen. Der Bayern-Star köpfte das 2:1-Siegtor gegen Irland, sein 13. Treffer im zehnten Qualifikationsspiel. Rekord eingestellt.
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Robert Lewandowski knackt die 100-Tore-Marke in der Bundesliga

Fotocredit: Imago

"Robert gibt uns sehr viel Selbstvertrauen", betonte Polens Nationalcoach Adam Nawalka.
Und er wird noch besser.
Das kann ja heiter werden. Lewandowski ist schon jetzt ein international gefürchteter Serientäter, der nicht nur gegen harmlose Gegner zuschlägt. Im Pokalfinale 2012 schenkte er im Dortmund-Trikot den Bayern drei Treffer ein, im Champions League-Halbfinale ein Jahr später erledigte er ebenfalls als BVB-Angreifer Real Madrid beim 4:1 im Alleingang und jetzt eben die historischen Fünf innerhalb von neun Minuten gegen Wolfsburg.
Wo soll das noch enden?

Keine Skandale

"Es ist mir unerklärlich", sagte Lewandowski unseren Kollegen von Eurosport Polen und versuchte es doch zu erklären. "Ich habe gelernt, innerlich ruhiger zu werden."
Der Bayern-Angreifer ist ein stiller Typ. Ohne Allüren. Er braucht keine Fashion Shows oder schlagzeilenträchtige Extravaganzen. Lewandowski will an Toren und seinen Leistungen gemessen werden. Und nur daran.
"Es gibt keine Skandale von ihm, er ist einfach sauber", meinte Rainka. "Deshalb ist er so beliebt."
In Polen seien inzwischen alle "ein bisschen Lewandowski".
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