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Bayern-Verteidiger Rafinha bestand Einbürgerungstest und könnte bald für den Weltmeister spielen

Sven Busch

Update 25/10/2015 um 10:16 GMT+1 Uhr

Seit dem Rücktritt von Philipp Lahm nach dem WM-Triumph sucht Joachim Löw einen passenden Nachfolger hinten rechts. In den 14 Länderspielen danach hat er bereits sechs Kandidaten getestet - keiner hat überzeugt. Jetzt tut sich eine neue Alternative auf. Bayerns Brasilianer Rafinha bestand den Einbürgerungstest, bekommt bald einen deutschen Pass und könnte ab sofort für den Weltmeister spielen.

Rafinha will den deutschen Pass für sein Privatleben

Fotocredit: SID

Richtig glücklich sah Joachim Löw bei der feierlichen Eröffnung des deutschen Fußballmuseums nicht aus. Dunkler Anzug, finstere Miene - die Korruptionsvorwürfe um das Sommermärchen 2006 mit all ihren Begleiterscheinungen schlugen ihm gewaltig auf die Stimmung.
Vielleicht bekommt er bald einen neuen Chef an der Spitze des Deutschen Fußball Bundes (DFB), sollte Präsident Wolfgang Niersbach über den Skandal stolpern.
Verständlich, dass Löw in diesen Tagen andere Sorgen hat als die Position des Rechtsverteidigers in der Nationalelf.
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Joachim Löw setzte 29 Spieler bei der Quali ein

Fotocredit: SID

Weg frei für Rafinha?

Dabei könnte er für dieses Problem jetzt eine Lösung haben. Ohne Schwierigkeiten bestand Bayerns Defensiv-Allrounder Rafinha den Einbürgerungstest und sollte in drei bis vier Wochen einen deutschen Pass bekommen. Die Voraussetzungen dafür erfüllte der 30-Jährige mühelos.
Marcio Rafael Ferreira de Souza – so Rafinhas bürgerlicher Name, lebt bereits seit neun Jahren in Deutschland und übertrifft damit die erforderliche Wohndauer von acht Jahren. Sein Deutsch ist gut genug, als Profi-Fußballer kann er seinen Unterhalt locker selbst bestreiten, und vorbestraft ist er auch nicht.
Der Offensiv-Verteidiger des deutschen Rekordmeisters hat bisher zwei Länderspiele für die Seleção absolviert – im März 2008 gegen Schweden und im März 2014 gegen Südafrika - und mit der brasilianischen Olympia-Auswahl bei den Peking-Spielen 2008 Bronze gewonnen. Ein Pflichtspiel hat er für die A-Nationalmannschaft aber noch nicht bestritten. Dementsprechende Avancen des brasilianischen Nationaltrainers Carlos Dunga interessieren ihn nicht mehr.
"Ich war immer bereit. Aber jetzt bin ich 30. Wäre ich auf meiner Position die erste oder zweite Wahl, hätte ich zugesagt. Aber jetzt bin ich nur Dungas vierte Wahl", erklärte Rafinha und betonte in einem Interview der "Sport Bild“, wie sehr er sich über einen Anruf von Löw freuen würde.
Falls sich nach bestandener Prüfung Jogi Löw bei mir melden sollte, steht für mich fest: Ich bin bereit, für Deutschland zu spielen.

Problemzone hinten rechts

Bedarf hätte Löw. Seit dem WM-Triumph hat er rechts hinten in 14 Länderspielen sechs verschiedene Profis getestet. Kevin Großkreutz (ein Einsatz), Sebastian Rudy (4), Antonio Rüdiger (3), Shkodran Mustafi (2), Emre Can (2) und Matthias Ginter (2). Unentbehrlich machte sich dabei in der EM-Qualifikation keiner der Kandidaten.
Also ist der Weg frei für den offensivstarken, passsicheren Rafinha?
eurosport.de konfrontierte Löw mit dieser Option bereits Anfang September - bevor Rafhina den Einbürgerungstest erfolgreich hinter sich brachte.
“Wenn es mal so sein sollte, ist es durchaus denkbar, das mal zu überlegen", sagte Löw damals. "Momentan ist es das aber nicht."
Das nächste Länderspiel steigt am 13. November in Frankreich. Fortsetzung folgt.
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