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Douglas Costa könnte zu einer Gefahr für Arjen Robben beim FC Bayern werden

Johannes Mittermeier

Update 15/08/2015 um 19:48 GMT+2 Uhr

Erneut glänzte Neuzugang Douglas Costa im Trikot des FC Bayern. Diesmal beim Ernstfall gegen den HSV. Der Bundesligaauftakt hat auch verdeutlicht, welch potentiell herausragenden Spieler die Münchner verpflichtet haben. Dagegen fehlte Arjen Robben nach seiner zerstückelten Vorbereitung noch der Rhythmus. Droht ihm Costa den Rang abzulaufen? Karl-Heinz Rummenigge mahnt zur Besonnenheit.

Bayerns Neuer Douglas Costa feierte einen gelungenen Einstand

Fotocredit: AFP

Als Bayerns Douglas Costa beim Bundesliga-Opener gegen den HSV das Tor zum 5:0 schoss, entlud sich die Begeisterung zum letzten Mal.
Die Kollegen auf der Ersatzbank wollten ihrem neuen Mitspieler zeigen, wie sehr sie ihm diesen Erfolgsmoment gönnten. Und wie sehr sie sich darüber freuten. Alle sprangen sie auf und applaudierten. Wirklich alle.
Bis auf einen.
Arjen Robben blieb sitzen und klatschte verhalten.
Robben mit Rückstand
Der Niederländer bestritt gegen die Hamburger sein 200. Pflichtspiel für den FC Bayern, die Bilanz liest sich mit 109 Toren und 57 Vorlagen beeindruckend.
Allerdings war dem 31-Jährigen der fehlende Rhythmus anzumerken. Robben versäumte die China-Tour wegen muskulärer Probleme, stand beim Audi Cup nicht im Kader, von seinem verletzungsgeplagten Saisonende 2014/15 soll gar nicht die Rede sein. Gegen den HSV mangelte es ihm noch an der Selbstverständlichkeit, nach 65 Minuten war Schluss. 
Dann war Costa-Time. Der Neuzugang von Schachtjor Donezk begann auf dem linken Flügel, anschließend stellte Trainer Pep Guardiola um und beorderte ihn auf die Robben-Seite nach rechts. Costa verlieh der Tausch spürbar Auftrieb, er wurde torgefährlicher und effektiver.
Die Statistik wies den Brasilianer als fleißigsten Bayern aus: die meisten Torschüsse (vier, wie Robert Lewandowski) und die meisten Torschussvorlagen (drei, wie Xabi Alonso und Arturo Vidal). "Ich bin sehr zufrieden"; kommentierte er zurückhaltend auf Portugiesisch.
"Das scheint ein guter Spieler zu sein...“
Einen eigenen Treffer hatte er sich längst verdient, und wie er ihn schließlich erzielte, war eine Doublette der Marke Robben - von rechts mit links, ein Kracher, drin. "Douglas ist eine Waffe“, staunte Thomas Müller, der vor seinem 3:0 von einer famosen Außenrist-Hereingabe Costas profitierte. "Es war eine Szene, in der man nicht unbedingt mit so einer guten Flanke rechnet - perfekt“, schwärmte der Doppelpacker.
"Perfekt“ ist natürlich ein großes Wort, Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge mühte sich daher um Einordnung. Es sind ja nicht die ersten Lobeshymnen, die auf Costa niederregnen. "Das scheint ein guter Spieler zu sein“, sagte Rummenigge, die Formulierung wählte er bewusst: "Ich bin vorsichtig. In den ersten Spielen ist man oft am Motiviertesten, aber das muss man immer wieder unter Beweis stellen.“
So wie Robben das seit 2009 bei Bayern vollführt. Auf höchstem europäischem Level.
Costa bescheiden - und keck
Macht dieser Douglas Costa so weiter, wird er zur ernsthaften Gefahr der alternden Flügelzange "Robbery“. Ein Comeback von Franck Ribéry ist weiter nicht absehbar. Robben gab seinen niederländischen Landsleuten zwar gut gelaunt Interviews, doch gerade ihm dürfte Costas exponentielle Leistungskurve nicht entgangen sein. Guardiolas Worte ohnehin nicht.
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Bayern-Neuzugang Douglas Costa ist eine echte Attraktion

Fotocredit: Imago

"Er hat eine Qualität, die schwer zu finden ist“, adelte Pep den 30-Millionen-Einkauf. Und dann adelte er ihn noch ein bisschen mehr: "Er wird einer der fünf besten Außenstürmer der Welt!“
Robben ist ein Vertreter dieser Spezies, seit Jahren, genau wie Ribéry. "Es ist schon eine Ehre, dass mein Name überhaupt in Verbindung mit den beiden genannt wird“, sagte Costa der „Sport-Bild“. Er sei bestimmt "noch nicht so gut, aber ich weiß, was in mir steckt. Ich will das Niveau von Robben und Ribéry erreichen.“
Ein paar PS mehr
Müller, der nebenbei über die korrekte Aussprache des 24-Jährigen informierte ("Doooglas“), fasste den Status quo zusammen: "Er hat eine wahnsinnige Energie, das hilft uns. Er ist ein guter Typ, sehr mannschaftsdienlich. Ich hoffe, dass er so weitermacht.“
Auch Robben ließ sich ein Lob über die neue Bayern-Attraktion entlocken: "Gut, dass er bei uns ist. Das ist es, was wir brauchen", sagte er und hörte sich dabei eher neidlos an.
Auf jeden Fall gibt Costa dem deutschen Rekordmeister ein paar PS mehr.
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