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Bayerns Neuzugang Douglas Costa drängt das Dauerthema Franck Ribéry in den Hintergrund

Sven Busch

Update 09/08/2015 um 00:00 GMT+2 Uhr

Bayern hat eine neue Sehenswürdigkeit: Douglas Costa. Franck Ribéry sei sein großes Vorbild, sagt der Neue des FC Bayern demütig. Douglas Costa sei ein Spieler, der alle Stars besser machen kann - auch Ribéry, sagt Bayern-Coach Pep Guardiola. Brauchen die Bayern den Franzosen überhaupt noch? Ist Costa nicht vielleicht sogar der bessere Ribéry?

Bayerns Neuzugang Douglas Costa wird als Versprechen für die Zukunft gehypt

Fotocredit: Imago

Die Fragen nach einem Comebacktermin von Franck Ribéry werden deutlich weniger. Der Franzose hat wegen einer dubiosen Sprunggelenksverletzung schon FÜNF Monate nicht mehr gespielt. Viel länger dauert die Genesung nach einem Kreuzbandriss im Schnitt auch nicht. Dazu kommen meist fast genauso viele Monate, bis der verletzte Spieler wieder seine Topverfassung erreicht.
Bei Ribéry würde das bedeuten: In Bestform ist der 32-Jährige frühestens in der Rückrunde. Wenn überhaupt noch einmal.
Keine vielversprechenden Aussichten. Es gebe Fortschritte bei der Belastungssteuerung zu vermelden, sagte Matthias Sammer vor dem Pokalspiel beim FC Nöttingen (Sonntag ab 16:00 im Liveticker auf eurosport.de) zur Problempersonalie Ribéry. "Dauert aber noch.“ Bayerns Sportvorstand strahlte dabei viel Gelassenheit aus. Das leidige Dauerthema ist in den Hintergrund gerückt, und Douglas Costa hat damit jede Menge zu tun.
Entwicklungshelfer Costa
Der Brasilianer wurde eigentlich als Perspektivspieler geholt, der als vernünftige Alternative für die verletzungsanfälligen Ribéry und Arjen Robben taugt. Irgendwann.
Bereits nach Costas erstem Monat in München ist alles anders. Mit rasantem Antritt und unwiderstehlichen Tempodribblings ist der 24 Jahre alte Offensiv-Allrounder selbst für Pep Guardiola eine unerwartete Bereicherung: "Ich bin ein bisschen überrascht. Seine Qualität Eins gegen Eins ist Wahnsinn."
Der Bayern-Coach adelte den Neuen sogar als Entwicklungshelfer der Topstars. "Auch seine Teamkollegen haben gesehen, wie gut er ist. Nicht nur im Eins gegen Eins, auch im Eins gegen Zwei und Eins gegen Drei", erklärte Guardiola. "Und wenn das passiert, wird Lewandowski besser spielen, wird Müller besser spielen, wird Robben besser spielen, wird Ribéry besser spielen."
Costa als Katalysator für eine bessere Bayern-Zukunft? Nach fünf Jahren Profi-Fußball in der Ukraine sind seine geringen Anlaufschwierigkeiten beim deutschen Rekordmeister bemerkenswert. Die Integration lief dank seiner Landsleute Rafhina und Dante harmonisch und reibungslos, sein Potenzial ist ohnehin offensichtlich.
Der Mann für die Wow-Momente
Der brasilianische Nationalspieler sorgt auch bei den eigenen Mitspielern regelmäßig für Wow-Momente. "Er ist gut motorisiert“, lobte Weltmeister Müller, "das tut unserem Spiel gut."
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Wie viel Ribéry steckt in Douglas Costa?

Fotocredit: Imago

"Er ist ein Spieler, der Bollwerke aufbrechen kann mit seiner enormen Geschwindigkeit in Verbindung mit seiner Technik", schwärmte Sammer über das 30 Millionen Euro teure Versprechen von Schachtjor Donezk.
Moment mal. Costa soll Entwicklungshelfer, Turboflitzer und Panzerknacker in Personalunion sein? Ein Aha-Spieler wie Ribéry - nur besser?
"Franck ist ein großes Vorbild für mich, von einem Spieler wie ihm kann ich noch eine Menge lernen. Ich muss jetzt am Boden bleiben und weiterhin hart an mir arbeiten, nur dann kann ich irgendwann vielleicht so spielen wie er", meinte der Hochgelobe bescheiden. Er tut gut daran.
Vier Wochen Saisonvorbereitung mit dem Supercup gegen Wolfsburg und Testspielen gegen den AC Mailand und Real Madrid sind kein Maßstab. Die echten Bewährungsproben, die entscheidenden K.o.-Spiele gegen hochkarätige Konkurrenz kommen erst noch. Dann muss er zeigen, dass er auch von der Effizienz her ein würdiger Vertreter für den französischen Publikumsliebling ist.
Ribéry ist deutlich torgefährlicher. In seinen bisher 299 Pflichtspielen für die Bayern hat er immerhin 104 Tore erzielt und weitere 149 aufgelegt. Costa kam in seinen 209 Pflichtspielen für Schachtjor "nur“ auf 38 Treffer und 40 Assists.
Ribéry unter Druck
"Wenn ich keine Verletzung habe, hundert Prozent fit bin, dann kann kommen, wer will", sagte Ribéry bereits vor Costas Verpflichtung, aber genau das ist das Problem: Er ist nicht fit, und keiner kann ihm sagen, wann er wieder fit sein wird.
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Der verletzte Franck Ribéry muss sich weiter in Geduld üben

Fotocredit: Imago

Seit dieser selbstbewussten Aussage hat er sich mit öffentlichen Stellungnahmen zurückgehalten. RIbéry spürt den Druck. Sein Nachfolger steht längst bereit.
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