Bayern mit Arbeitssieg gegen Hertha
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VonEurosport
Update 25/04/2015 um 20:50 GMT+2 Uhr
Der FC Bayen hat mit einem Arbeitssieg gegen Hertha BSC Berlin den entscheidenden Schritt zum 25. Titel gemacht. Die Münchner kamen zu einem mühsamen 1:0 (0:0) und können bei einem Wolfsburger Punktverlust am Sonntag vorzeitig die Jubiläums-Meisterschaft einfahren. Bastian Schweinsteiger gelang das Tor des Tages (80.). Die Bayern sind fürs Pokal-Halbfinale am Dienstag gegen den BVB gerüstet.
Bayerns WM-Held Mario Götze und Mitchell Weiser hoffen auf den vorzeitigen Titelgewinn gegen Hertha
Fotocredit: Imago
Die Lehren:
Vor den entscheidenden Auftritten in der Champions League und dem DFB-Pokal nutzte Pep Guardiola das Heimspiel gegen Berlin, um einigen Spielern eine Ruhepause zu gönnen. Xabi Alonso, Juan Bernat und Thiago saßen bei Anpfiff nur auf der Bank, mit Gianluca Gaudino, Mitchell Weiser und dem später eingewechselten Sinan Kurz setzte Guardiola auf die Jugend.
Wenige Tage nach der Gala gegen Porto kamen die Bayern ungewohnt schwer in die Partie. Berlin stand tief und verschob seine beiden Viererketten immer wieder sehr geschickt. Dem Spiel des deutschen Rekordmeisters fehlte es an Tempo und Zielstrebigkeit. Die Gäste doppelten auf der Außenbahn und machten das Zentrum dicht, so wurde der Ball immer wieder zurückgeschoben und es entwickelte sich eine zähe Partie.
Zwar war der Ballbesitz auf Seiten der Bayern gewohnt hoch, allerdings nur dort, wo es der Hertha nicht weh tat. Die Gäste selbst blieben bei Kontern gefährlich, hätten sich durch mehr Präzision im Umschaltspiel aber weitaus mehr Torchancen erspielen können.
Bei den Münchnern war das Fehlen von Thiago kaum zu übersehen. Seine überraschenden Pässe, die Lücken reissen, wurden schmerzlich vermisst. Erst als Guardiola seinen Landsmann in der Schlussphase einwechselte, präsentierten sich die Bayern zielstrebiger und erspielten sich gute Chancen.
Trotz des teilweise trägen Auftretens war der Sieg hochverdient. Die Bayern belohnten sich spät für ihre Geduld und schauen jetzt gespannt auf die Konkurrenz aus Wolfsburg. Gewinnt der VfL am Sonntag nicht in Mönchengladbach (17:30 Uhr im Liveticker auf eurosport.yahoo.de), feiert der FCB vorzeitig die 25. Meisterschaft der Klubgeschichte.
Die Stimmen:
Pep Guardiola (FC Bayern München): "Wir dürfen nicht vergessen, dass wir in den letzten zwei Monaten viele Verletzte hatten und andere darum immer spielen mussten. Die brauchten eine Pause. Wir gehen auf dem Zahnfleisch und machen gerade eine schwierige Phase durch. Die Meisterschaft haben wir fast gewonnen, jetzt müssen wir uns auf die anderen Wettbewerbe konzentrieren".
Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Die erste Halbzeit haben wir gut ausgesehen, nach der Pause haben die Kräfte dann etwas nachgelassen. Wir wollten mit den Auswechslungen etwas Frische reinbringen, das hat aber leider nicht geklappt. Auch wenn wir das taktisch sehr gut gemacht haben, haben die Bayern verdient gewonnen".
Manuel Neuer (FC Bayern München): "Die Herthaner standen sehr tief und haben das sehr gut umgesetzt. Das ist dann nicht so einfach. Darum haben wir ein bisschen gebraucht, um reinzukommen und es sah dementsprechend träge in der ersten Hälfte aus. Da war dann ein tolles Solo wie von Mitchell nötig".
Nico Schulz (Hertha BSC): "Natürlich ärgere ich mich über die Szene, in der ich alleine vor Neuer stand. Den muss ich einfach machen".
Die Höhepunkte:
9. Die erste richtig gute Torchance gehört den Gästen! Schulz überläuft Rode auf dem linken Flügel und hebt die Kugel an den langen Pfosten. Dort kommt Stocker angerauscht. Der Schweizer kommt mit dem hohen Bein zwar noch dran, kann sie aber nicht mehr entscheidend drücken und setzt den Ball neben den Kasten.
55. Was für ein sensationeller Reflex von Neuer! Haraguchi hebelt die bayerische Defensive mit einem Pass aus der eigenen Hälfte mustergültig aus, Schulz läuft alleine auf Neuer zu. Sein Schuss aufs linke Eck ist gut, aber der Torhüter bleibt lange stehen und lenkt ihn dann mit dem Oberarm noch über den Kasten.
77. Da ist die richtig gute Chance für die Bayern! Nach einem Eckball von Thiago von der rechten Seite springt Lewandowski höher als Langkamp und drückt die Kugel aufs rechte Eck. Burchert hebt ab, liegt quer in der Luft und boxt den Kopfball noch zur Seite weg. Gute Reaktion des Torhüters.
79. Die Bayern erhöhen die Schlagzahl und schon wird es brenzlig! Boateng hat seinen Job als Innenverteidiger an den Nagel gehängt und agiert mittlerweile als Mittelfeldspieler. Seine Flanke aus dem rechten Halbfeld landet am zweiten Pfosten auf dem Kopf von Schweinsteiger. Von dort prallt sie an den rechten Pfosten!
80. TOOOR für den FC Bayern München! Schweinsteiger trifft zum 1:0! Was für eine Vorarbeit von Weiser: Er zieht auf dem rechten Flügel an vier Berlinern vorbei und hat dann auch noch die Übersicht, die Kugel an den Elfmeterpunkt zum völligen blanken Schweinsteiger zu legen. Der jagt die Kugel dann eiskalt in den rechten Giebel.
88. Burchert verhindert Schweinsteigers Doppelpack! Der Torschütze zum 1:0 verlädt erst Brooks mit einer simplen Körpertäuschung, dann tanzt er Langkamp aus. Er schiebt die Kugel aus wenigen Metern aufs rechte Eck, Burchert taucht aber rechtzeitig ab und ist mit den Fingerspitzen noch dran. Den Abpraller kann Brooks klären.
Der Kracher: Thiago
"Thiago oder nix", sagte Pep Guardiola kurz vor der Verpflichtung seines Landsmannes. Warum der Trainer seinen ehemaligen Schützling aus Barcelona unbedingt auch in München haben wollte, bewies der 24-Jährige gegen Berlin. Seine Einwechslung sorgte für die entscheidenden Prozent mehr.
Im Abseits: Meisterfeier
Sollten die Wolfsburger morgen nicht gewinnen, stehen die Bayern als Meister fest. Eine entsprechende Sause wird es aber nicht geben, schon am Dienstag steht das Pokalhalbfinale gegen Dortmund an. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben, schließlich soll nach dieser Saison nicht nur ein Titel gefeiert werden.
Die Statistik: 77
Dauerdruck und Torchancen im gefühlten Minutentakt sind bei Heimspielen der Bayern normalerweise an der Tagesordnung. Gegen Berlin tat sich die Mannschaft ungewohnt schwer. Erst in der 77. Minute gab Lewandowski den ersten gefährlichen Versuch ab.
VIDEO: So tippt der Boss
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