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André Schubert bleibt bei Borussia Mönchengladbach Übergangstrainer, Stuttgart in der Krise

VonSID

Publiziert 27/09/2015 um 10:43 GMT+2 Uhr

Max Eberl stand da wie ein Kapitän, der einem schlingernden Schiff im schwersten Sturm den richtigen Kurs vorgegeben hat. "Wir haben sechs Punkte in einer Woche gemacht. Das ist keine Selbstverständlichkeit", sagte der Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach.

André Schubert, Borussia Mönchengladbach

Fotocredit: Imago

Nach dem glücklichen, aber nicht unverdienten 2:1 (2:1) beim VfB Stuttgart wirkte Eberl wie ein Mann, der in der höchsten Not eine gute Entscheidung getroffen hat: erleichtert und zufrieden.
Eberl hat André Schubert zum vorübergehenden Nachfolger des fahnenflüchtigen Lucien Favre bestimmt - und damit einstweilen alles richtig gemacht. Zwei Spiele, zwei Siege: Die Trendwende scheint vor dem zweiten Gruppenspiel in der Champions League am Mittwoch (20.45 Uhr im Liveticker) gegen Manchester City geschafft. "Mit sechs Punkten im Rücken fühlt sich das besser an als mit null Punkten", sagte Eberl. Und er betonte mehrfach: "André macht einen fantastischen Job."

"Impulse von André aufgenommen"

Nicht verwunderlich, dass Eberl angesichts dieses Lobes auch die Frage aufwirft: Warum übernimmt Schubert nicht gleich auf Dauer? Der Übergangstrainer selbst weicht aus, "wir sind alle gut beraten, das Thema dem Vorstand zu überlassen", sagte er, fast demütig. Eberl betonte: "Es gibt klare Absprachen." Ja, "André macht den Job überragend", aber das war es dann auch: Und je erfolgreicher Schubert arbeitet, desto mehr Zeit kann sich Eberl mit der Trainersuche lassen.
Einstweilen, hat Eberl festgestellt, "fokussiert sich die Mannschaft klar auf das, was sie kann", und: "Sie nimmt die Impulse von André sehr gut auf." Was auch immer es ist: Nach fünf Niederlagen wirken die Gladbacher seit dem Rückzug von Favre ein wenig wie Fohlen, die nun auch mal hin und wieder nach Herzenslust galoppieren dürfen. Die Borussia kommt nun viel lebhafter daher, auch wenn beileibe nicht alles so gut läuft, dass am Mittwoch zwangsläufig der nächste Sieg folgt.
Die Borussia lag durch einen Treffer von Granit Xhaka (16.) und ein Eigentor von Christian Gentner früh mit 2:0 vorne, danach hatte sie das Spiel im Griff, spielte sehr selbstbewusst. Dann aber verursachte Havard Nordtveit schon den neunten Elfmeter im achten Gladbacher Pflichtspiel (40.) - Daniel Ginczek traf und gab für den VfB das Signal zum Sturmlauf. Dieser Sturmlauf mündete in insgesamt 22 Schussversuchen, Gladbach hatte neun. Aber: Wieder einmal verdaddelten die Schwaben ihre Chancen.

Zorniger: "Noch viele Unzulänglichkeiten"

Wie Gladbach (4:2 gegen den FC Augsburg) hatte auch Stuttgart nach zuvor fünf Niederlagen unter der Woche sein erstes Spiel gewonnen (3:1 bei Hannover 96) - von einer Trendwende freilich ist der VfB weit entfernt. Vorne treffen die Schwaben nicht - und hinten leisten sie sich weiter Fehler, "die einem Profi nicht passieren dürfen", wie Trainer Alexander Zorniger mit finsterer Miene bemängelte. Insgesamt, ergänzte er, "haben wir vorne und hinten zu viele Unzulänglichkeiten".
Zorniger hätte auch sagen können: Auf bestimmten Positionen fehlt es seiner Mannschaft an Qualität, aber das will er nicht hören. Seine Mannschaft spiele genug Chancen heraus, das gehe nicht ohne Qualität. Doch der Trainer räumt auch ein, dass in Eins-gegen-eins-Situationen in der Defensive Dinge passieren, "die ich nicht für möglich gehalten habe". Seine Mannschaft, sagte er, habe "ein paar Kardinalprobleme, die wir unbedingt lösen müssen. Dazu gehört auch der Umgang mit dem Sieg."
Die Frage nach dem Trainer stellt sich für die Stuttgarter jedenfalls nicht. "Ich glaube nicht", sagte Sportvorstand Robin Dutt, "dass der Trainer unser Problem ist - der Trainer ist unsere Lösung."
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