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FC Bayern München: Die Geheimwaffe für 2016 heißt Douglas Costa

Florian Bogner

Update 20/01/2016 um 12:27 GMT+1 Uhr

Beinahe unbemerkt hat sich Douglas Costa beim FC Bayern wieder in starke Form gebracht und ist gewillt, an seine starken Leistungen in der Hinrunde anzuknüpfen. Denn mit den Bayern hat der Spieler der Bundesliga-Hinrunde 2016 noch einiges vor. "Ich finde es gut, dass er sich die allerhöchsten Ziele setzt", sagt Matthias Sammer. Nur mit dem bayrischen Winter muss der Brasilianer noch warm werden.

Douglas Costa spielt seit 2015 für den FC Bayern München

Fotocredit: AFP

Kann ja mal passieren. Wo's in München am schönsten ist, das findet Douglas Costa gerade noch heraus. Dass der Brasilianer in Diensten des FC Bayern München dabei noch nicht ganz ortskundig ist, mag man ihm verzeihen.
Schön sei's in "Gründwald", schrieb der 25-Jährige die Tage bei "Instagram" - und meinte freilich den von nahezu allen Bayern-Brasilianern seit jeher beliebten Vorort Grünwald.

Douglas Costa und der Schnee

Auch mit dem derzeit in München runtergehenden Schnee hat der brasilianische Nationalspieler so seine Probleme. "Sehr kalt" sei es, sagte er neulich und twitterte ein Video, das seine Fußspuren im Münchner Schnee zeigte.
Und hinterher ein Foto vom Schneeschippen. Und später noch ein Video von seinem Hund, der im Schnee mit dem Ball spielt.
Wie Thomas Müller im Dienstagstraining in kurzen Hosen bei Minusgraden auf dem Trainingsplatz zu stehen, kommt für Douglas Costa jedenfalls nicht infrage.

Einer der auffälligsten im Trainingslager

Aber er trainiert wieder, voll. Nach Oberschenkelproblemen im Dezember ist er fit, was in den letzten Wochen fast untergegangen ist. Ebenso, dass ihn die Profis der Bundesliga zum Spieler der Hinrunde gewählt haben.
Schwer verletzt war er indes gar nicht, seine Sechs-Spiele-Pause war eine Vorsichtsmaßnahme. "In Absprache mit den Ärzten haben wir gesagt: Lieber jetzt ein paar Spiele pausieren, als im Saison-Endspurt, wenn es um die Trophäen geht, auszufallen", verriet er der "Sport Bild".
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Douglas Costa sieht sich bald in der Weltspitze

Fotocredit: AFP

Im Winterurlaub in Brasilien schuftete Costa in Porto Alegre für sein Comeback mit seinem persönlichen Fitnesstrainer. Im Trainingslager der Bayern in Doha war er bereits wieder einer der auffälligsten, trainierte hart und diszipliniert. Bei der 1:2-Niederlage im Test beim Karlsruher SC am Samstag spielte er 45 Minuten auf der linken Angriffsseite und bereitete das 1:1 von Arturo Vidal mit einem Pass an die Strafraumgrenze vor.

Costa beeindruckt Robben

Keine Frage: Costa ist bereit, ab Freitag (das Spiel um 20:30 Uhr beim Hamburger SV im Liveticker) an seine starke Hinrunde anzuknüpfen. Fünf Tore und 14 Vorlagen in 20 Pflichtspieleinsätzen standen da zu Buche. "Douglas hat die Leute beeindruckt, das macht schon Spaß", muss selbst Arjen Robben zugeben. Ja, selbst der Niederländer hatte als verletzter Zuschauer Spaß an Costa:
Wenn man schon zusehen muss, dann ist es schön, solche guten Spieler anzuschauen, die mit tollen Aktionen den Unterschied ausmachen können. Auch wenn sie auf deiner Position spielen.
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Douglas Costa und Arjen Robben jubeln

Fotocredit: Imago

Szenen mit "Wow"-Faktor sieht man von Costa auch im Training zuhauf. Neulich chippte er einen Ball beinahe beiläufig von der Torauslinie in den Kasten. Ein paar Tage später glänzte er mit einer Hackeneinlage an der Seitenlinie, woraus schließlich ein sehenswerter Angriff entstand.

Effizienter als Elber und Sergio

Seine Rückkehr haben sie sehnlich erwartet. "Dieser Verein braucht Vollgas nach vorne", sagte Pep Guardiola zuletzt. Auch Matthias Sammer ist voll des Lobes. "Das Potenzial haben wir gesehen, sonst hätten wir den Spieler nicht verpflichtet", sagt der Sport-Vorstand über den vermeintlichen Königstransfer des vergangenen Sommers (für 30 Millionen Euro von Schachtjor Donezk).
Überrascht hat Sammer aber "vor allem seine Konstanz über einen langen Zeitraum hinweg", das sei "fantastisch und beeindruckend" gewesen.
"Ich habe in fünf Monaten FC Bayern mehr gelernt als in fünf Jahren bei Donezk", meinte Costa nach der Hinrunde. "Das ist surreal. Das ist unglaublich." 0,95 Torbeteiligungen pro Pflichtspiel lassen sich gut an, sind sogar effektiver als Giovane Elber (0,77) und Paulo Sergio (0,71) in ihrer jeweils ersten Saison für Bayern. Wenn auch in einer anderen, dominanteren Bayern-Epoche.
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Costa will hoch hinaus

So beliebt wie die beiden Champions-League-Sieger von 2001 will Costa bei Bayern auch mal werden, sich weiter gut integrieren im Team, weiter Deutsch pauken.
Im Team hält er sich zwar meistens an Thiago und Rafinha, 5-gegen-2 spielt er meist mit den Spaniern im Team. Aber er ist gewillt, sich noch mehr einzubringen. "Ich fühle mich unglaublich wohl", sagte er kürzlich. "Ich habe es in der Ukraine geschafft, Russisch zu lernen. Dann werde ich das mit der deutschen Sprache auch hinbekommen." Was schon ganz gut klappt. "Servus! Wie geht’s dir?", sagte er neulich zu einem Betreuer am Trainingsplatz.
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Douglas Costa vom FC Bayern München lässt die Muskeln spielen

Fotocredit: AFP

Seine Ziele für 2016 sind derweil klar: Alle Titel. Danach peilt er auch mal eine Einzelauszeichnung an. Die höchste. "Mein Traum wäre es, in München zu einem der drei besten Spieler der Welt zu reifen", sagte er der "Sport Bild". Also eines Tages an der Ballon-d'Or-Gala teilzunehmen, womöglich auch seinen Landsmann Neymar hinter sich lassen.
Dass er es drauf hat, darf er nun wieder zeigen, der Bundesliga-Spieler der Hinrunde. Sammer:
Ich finde es gut, dass er sich die allerhöchsten Ziele setzt.
Denn so werden die Bayern vermutlich weiter sehr großen Spaß an ihm haben.
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