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Pep Guardiola beim FC Bayern: Das Rätsel um seine Zukunft gefährdet die Ziele

VonSID

Publiziert 03/08/2015 um 19:50 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern und auch Trainer Pep Guardiola würden gerne die Trainer-Diskussion begraben und zur Ruhe kommen. Doch dass dies gelingt, hat Guardiola selbst in der Hand. Denn auch vor dem Audi Cup ist die Zukunft des 44-Jährigen über sein Vertragsende 2016 hinaus weiter ein Thema. Dass die Klärung dieser Frage nicht einfach auf die lange Bank geschoben werden kann, sehen auch prominente Beobachter.

Quo vadis, Pep? - Die Frage wird zur Belastung

Fotocredit: AFP

In der "Gazzetta dello Sport" hatte gerade erst Lothar Matthäus von Pep Guardiola Klartext gefordert:
Er wird gehen. Was für einen Sinn macht, bis zum Winter zu warten, um den Vertrag zu verlängern? Entweder du machst das jetzt oder du gehst. Viel Respekt für Guardiola, der er so viel gewonnen hat, aber er muss deutlicher werden. Warum unterschreibst du nicht? Rede Klartext!
Das hochkarätig besetzte Vorbereitungsturnier am Dienstag und Mittwoch (jeweils ab 18:15 Uhr im Liveticker bei eurosport.de) mit Real Madrid, AC Mailand und Tottenham Hotspur, das Heimdebüt von Bayerns Neuzugang Arturo Vidal in der Allianz Arena oder die Rückkehr von Toni Kroos treten bei so viel Guardiola in den Hintergrund.
Ein Zustand, der so auf Dauer nicht gutgehen kann
Den Bayern-Coach selbst nerven die ständigen Fragen, ob er seinen im kommenden Sommer auslaufenden Vertrag verlängert, sichtlich. "Ich weiß nicht. Ich will nicht wieder darüber sprechen", sagte Guardiola mit finsterer Miene, nachdem er bereits Tage zuvor "das erste und letzte Mal" erklärt hatte, dass noch keine Entscheidung gefallen sei.
Doch beendet ist das Thema damit noch lange nicht - auch wenn Guardiola und die Bayern das gerne hätten. Zumal die Saison nach dem "Audi-Cup", der für die Bayern mit dem Halbfinale gegen Milan startet, mit dem Pokalspiel in Nöttingen und dann mit dem Bundesliga-Auftakt am 14. August gegen den Hamburger SV erst so richtig beginnt.
Guardiola: "Spieler müssen mich überzeugen"
Und schon jetzt ist sicher: Guardiola ist zum Erfolg verdammt, um die Diskussionen nicht noch lauter werden zu lassen. Er wisse, sagte er selbst, dass das Halbfinale in der Champions League bei so einem Verein "nicht genug ist".
Deshalb verschärft der Bayern-Coach den Druck auf die Mannschaft. "Ich kann nicht jede Pressekonferenz über meine Entscheidungen reden. Die Spieler müssen mich überzeugen auf dem Platz, jeder Spieler. Sie müssen kämpfen", sagte er auf eine Frage zu Mario Götze, der bei der Niederlage im Supercup beim VfL Wolfsburg erst zum Schluss eingewechselt worden war.
Verletzt das fehlende Bekenntnis das Bayern-Ego?
Die Tonart verändert sich, auch bei den Verantwortlichen der Bayern in Sachen Guardiola. Im Münchner "Mia san Mia"-Familienbetrieb sieht man es schließlich nicht gerne, wenn man sich nicht aus voller Überzeugung zum Verein bekennt. "Wenn er verlängert - wunderbar. Wenn nicht, muss man sich was Neues einfallen lassen. Dann wird die Welt nicht untergehen", meinte Rummenigge. Und Sportvorstand Matthias Sammer legte in der "Süddeutschen Zeitung" nach:
Glauben Sie mir: Bayern München wird auch ohne Pep Guardiola weiter atmen.
Allerdings, so fügte Sammer an, sei der neue Tonfall "keine Abkehr von Pep", das sei "fehlinterpretiert", man habe einfach die Balance wiederherstellen wollen. "Die Leute draußen sollen wissen, dass sie sich keine Sorgen machen müssen. Der FC Bayern ist total stabil", sagte Sammer. Total stabil auch ohne Pep.
Gerüchte um ManCity reißen nicht ab
Guardiola hatte mit dubiosen Sätzen ebenfalls wenig dazu beigetragen, die Situation zu entspannen - im Gegenteil. "Ich bin nicht komplett überzeugt, dass ich der Richtige für diesen Verein bin. Nie werde ich ein Problem für Bayern München", sagte er etwa. Oder:
Wenn ich das Gefühl habe, dass ich vielleicht unangenehm bin, dann gehe ich einen Schritt nach hinten und ein anderer Trainer kommt hierher.
Aber auch:
Ich bin sehr zufrieden. Ich habe kein Angebot von einem anderen Verein der Welt.
Ein offizielles Angebot vielleicht wirklich nicht. Doch das kolportierte Interesse von Manchester City, wo in Ferran Soriano und Txiki Begiristain zwei ehemalige Weggefährten aus Barcelona in der Verantwortung stehen, dürfte auch Guardiola nicht entgangen sein. Und die Premier League hat der Spanier schon immer als lohnendes Ziel ausgemacht.
Es wird wohl noch einige Monate dauern, bis alles geklärt ist. Wenn der Verein "irgendwann nicht mehr warten kann, dann akzeptiere ich die Entscheidung", meinte Guardiola dazu. Für die Stars spiele es "keine Rolle, ob jetzt vor oder nach der Winterpause eine Entscheidung fällt", sagte Weltmeister Manuel Neuer, "weil wir erfolgreich Fußball spielen wollen".
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