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Sein größtes Spiel! BVB-Trainer Thomas Tuchel pumpt sich auf

Tobias Hlusiak

Update 04/03/2016 um 20:01 GMT+1 Uhr

Das Spitzenspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München kann für den Trainer des Herausforderers zum Karriere-Meilenstein werden. Thomas Tuchel ist sich der Bedeutung bewusst. Er befindet sich bereits im Tunnel.

Thomas Tuchel liefert eine starke erste Saison als Trainer von Borussia Dortmund

Fotocredit: Imago

Es knistert.
Der nahende Gipfel zwischen BVB und Bayern elektrisiert Fußball-Deutschland. Wenn Tabellenführer und direkter Verfolger in weniger als 24 Stunden (Samstag ab 18.30 Uhr im Liveticker) im Signal Iduna Park die Klingen kreuzen, steht ein Mann besonders im Blickpunkt: Thomas Tuchel.
Gleich mehrere Faktoren machen das bedeutendste aller Bundesligaspiele für den Borussen-Trainer zu seiner ganz persönlichen Bewährungsprobe.
Zunächst einmal springt einem der - seit dem vergangenen Mittwoch heftig gesteigerte - sportliche Wert ins Auge. Tuchel ist samt Borussia wieder mittendrin im eigentlich seit Monaten entschiedenen Titelrennen. Bei einem Dortmunder Sieg wären es plötzlich nur noch zwei Punkte.
"Die veränderte Ausgangslage hat die Vorfreude noch gesteigert", lässt der 42-Jährige durchblicken. "Es wird nochmal eine andere Stimmung im Stadion sein."
Ohnehin verkörperte Tuchel bei seinem Auftritt auf der Pressekonferenz am Tag vor dem Spiel eine ansteckende Mischung aus Anspannung, Fokus und Lockerheit. Bevor die erste Frage gestellt wurde, tippte er nervös mit den Fingern auf den Tisch. Dann rieb er sich die Handflächen und war fortan die Ruhe selbst.

Trainer schmeißen mit Lob um sich

Sachlich, aber bestimmt analysierte er die Tabellensituation. "Realistisch" würden sie den "immer noch 5 Punkte großen Vorsprung" intern betrachten, sich gleichzeitig aber "absolut zutrauen, hier morgen zu gewinnen".
Ein Sieg gegen den Rekordmeister wäre sein ganz persönliches (vorläufiges) Meisterstück in Diensten des schwarz-gelben Traditionsklubs. Als Trainer des FSV Mainz 05 gelang ihm dies bereits drei Mal. Allerdings nie gegen Pep Guardiola, den großen scheidenden Coach der Bayern.
Der nannte Tuchel in seiner ganz eigenen Pep-Art einen "Top-top-top-top-Trainer", der zu "den besten der Welt" gehöre. Tuchel dankte es ihm mit ehrlicher Verehrung:
Die Art und Weise, wie er trainiert, wie er die Mannschaften beeinflusst, daran orientiere ich mich als Trainer auch. Ich schätze seine Arbeit sehr.
Die Verbindung der beiden Coaches - die sich schätzen - ist auch einer dieser Tuchel-Faktoren. Für den Dortmunder ist es das vorerst letzte nationale Duell mit seinem Münchner Gegenspieler, bevor der sich gen England verabschiedet.
Zu gerne würde Tuchel zu diesem Anlass ein Ausrufezeichen setzen. Es wäre ein markantes.
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Pep Guardiola und Thomas Tuchel beim Bundesliga-Kracher

Fotocredit: Imago

Im Hinspiel fiel Tuchel auf die Nase

Selbiges hatte er auch am 4. Oktober vergangenen Jahres im Schilde geführt. In der Allianz Arena wirbelte er sein Team aber in einem Übermotivations-Anfall dermaßen durcheinander, dass etliche Spieler auf ungewohnten Positionen völlig den Faden verloren. 1:5.
"Die Niederlage in München hat uns zu dem gemacht, was wir jetzt sind als Mannschaft", sagt Tuchel heute. Eine abgeklärt agierende, auf drei Hochzeiten tanzende Siegmaschine. Das mit 19 Punkten aus sieben Spielen beste Team der Rückrunde.
"Die Niederlage war bitter, aber auch heilsam und wichtig. Das Spiel hat gezeigt, wie wichtig es ist, die Füße auf dem Boden zu halten. Kleine Fehler sind da sofort bestraft worden und dann kannst du auch so ein Spiel hoch verlieren."
Voller Selbstvertrauen tritt Tuchel erneut dem Tabellenführer gegenüber.
Es ist ein komplett anderes Gefühl für uns, zu Hause zu spielen. Wir werden alles daran setzen, den Bayern hier eine schwere Zeit zu bereiten.
Gleichzeitig warnt er aber davor, den FC Bayern auf die leichte Schulter zu nehmen.
"Es wäre nicht das erste Mal, dass die Bayern diese Situation nutzen, um mit einem Auswärtssieg eine Vorentscheidung herbeizuführen", meint Tuchel. "Ich rechne daher mit den besten Bayern, die es geben kann."
Tuchel ist ein gebranntes Kind und will nicht schon wieder auf die Nase fallen. Dafür steht zu viel auf dem Spiel. "Noch bin ich ganz ruhig. Aber die Anspannung wird sich von Minute zu Minute steigern."
Tuchel pumpt sich auf...
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