Stefan Kießling heiß begehrt - nur nicht bei Bayer Leverkusen

In der Bundesliga hat offenbar Abstiegskandidat VfB Stuttgart sein Interesse signalisiert und weitere Klubs aus England oder der Major League Soccer (MLS) sollen ebenfalls bei Kießling-Berater Ali Bulut vorgefühlt haben.

Kießling selbst, über Jahre bei Bayer im Angriff gesetzt und hinter Rekordtorschütze Ulf Kirsten zweitbester Goalgetter des Werksklubs, hält sich bedeckt. Dafür sprechen andere: "Bei uns intern ist das null Prozent Thema. Weder bei mir, noch bei Stefan. Er hat über Jahre bewiesen, wie er an diesem Verein hängt. Ich denke nicht daran, den nächsten gestandenen Spieler gehen zu lassen", sagte Roger Schmidt.

Zugleich machte der Bayer-Trainer dem Routinier, der seinen Stammplatz an den treffsicheren mexikanischen Superstar Javier Chicharito Hernandez verloren hat, Hoffnung: "Im Fußball kann alles ganz schnell gehen. Schon bald scheint auch für Stefan wieder die Sonne."

Doch dass sich das Blatt für Kießling, der insgesamt 153 Treffer für Bayer erzielte, in absehbarer Zeit wendet, ist kaum vorstellbar. Denn nicht nur Chicharito, auch Neuzugang Admir Mehmedi hat dem sechsmaligen Nationalspieler aktuell den Rang abgelaufen. Sollte sich vor Weihnachten nichts an Kießlings Situation ändern, stehen die Zeichen auf Abschied. "Dann werden Stefan und ich nach der Hinrunde mit dem Klub über die Situation sprechen und gemeinsam eine Lösung finden", sagte Kießling-Manager Bulut.

Bayer-Sportchef Rudi Völler schließt einen vorzeitigen Wechsel des Publikumslieblings, der noch bis 2017 an Bayer vertraglich gebunden ist, grundsätzlich nicht aus. "Stand jetzt ist es kein Thema. Aber natürlich wird es Momente geben, in denen wir uns zusammensetzen müssen", sagte Völler vielsagend. Der Weltmeister von 1990 hofft aber, dass "Kies" auch noch das zehnte und elfte Jahr bei Bayer bleibt: "Wir wissen, was wir an Stefan haben, und er weiß, was er an uns hat. Er hat so viele tolle Jahre bei Bayer Leverkusen gehabt."

Die Betonung liegt aber auf hat. Von daher könnte das Thema Stuttgart noch ganz heiß werden. Nach kicker-Informationen ist ein mögliches Tauschgeschäft zwischen Leverkusen und dem VfB im Gespräch. Im Gegenzug zu Kießling könnte Daniel Didavi, der sich mit Leverkusen schon seit geraumer Zeit über einen ablösefreien Wechsel im kommenden Sommer einig sein soll, bereits im Winter nach Leverkusen wechseln.

Sollte aber tatsächlich Klopp bei Kießling, den er schon zu seinen Zeiten als BVB-Trainer nach Dortmund lotsen wollte, anklopfen, wären die Schwaben wohl chancenlos - zumal die Ablöse bei den Reds keine Rolle spielen dürfte.