Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Thiago verletzt: Warum sein Ausfall den FC Bayern nicht wirklich schwächer macht

Florian Bogner

Publiziert 19/11/2015 um 10:51 GMT+1 Uhr

Die Verletzung von Thiago Alcántara trifft den FC Bayern München - aber nicht besonders hart. Vielmehr bietet es den Neuzugängen Arturo Vidal und Joshua Kimmich die Möglichkeit, noch besser ins Team zu wachsen. Und taktisch ist die Mannschaft von Pep Guardiola ohne Thiago ohnehin schwerer auszurechnen.

Thiago (Mitte) fällt aus, Kimmich (li.) und Vidal (re.) sind gefordert

Fotocredit: Imago

In absoluten Zahlen klingt das natürlich hart. 800.000 Euro, so hat's die "Bild" errechnet, zahlt der FC Bayern München seinem Spieler Thiago Alcántara pro Einsatz. Weil er eben erst 55 Mal zum Einsatz kam seit 2013, der Spanier, aber 25 Millionen Euro Ablöse kostete und (angeblich) acht Millionen Euro pro Jahr verdient.
Und nun ist er schon wieder raus; Kapselverletzung im rechten Knie, drei bis vier Wochen Pause. "Thiago oder nix", hatte Pep Guardiola doch damals gesagt. Jetzt gilt mal wieder: nix. Ob Thiago 2015 noch einmal zum Einsatz kommt ist fraglich.
Als Gegner fragt man sich nun: Wird der FC Bayern München ohne Thiago jetzt schwächer? Die Antwort: Vermutlich nicht.
Es bietet vielmehr zwei Neuzugängen die Chance, gegen den FC Schalke (Samstag 18:30 Uhr im Liveticker) zu glänzen: Arturo Vidal und Joshua Kimmich. Dem einen, Vidal, weil er durch Thiagos Ausfall der erste Nachrückkandidat in Guardiolas Top-Top-Top-Elf ist, also jene für die besonderen Flutlichtspiele, bei denen der Chilene zuletzt oftmals nur Bankdrücker war (Dortmund, Wolfsburg, Arsenal).
picture

Arturo Vidal erzielte in Darmstadt sein erstes Tor für die Bayern

Fotocredit: Imago

Dem anderen, Kimmich, weil er zwar nicht exakt Thiagos Position spielt, aber im Mittelfeld zuletzt eben nicht so recht in die Rotation fand aufgrund des großen Angebots an Elitekickern in Guardiolas Kader. Unfair musste er zu Kimmich sein, hatte der Coach vor eineinhalb Wochen gesagt und das ultimative Lob ausgesprochen: "Joshua Kimmich ist fast mein Sohn."
picture

Pep Guardiola lobt Joshua Kimmich in den höchsten Tönen

Fotocredit: SID

Sein Wehklagen ging noch weiter:
Er verdient es mehr zu spielen! Er beklagt sich nicht und ist jedes Training und jedes Spiel der Wahnsinn.
Jetzt wäre also die Chance für den U21-Nationalspieler da. Schließlich ist er ein Versprechen für Bayerns Zukunft und der designierte Nachfolger des bei Guardiola noch unumstrittenen Xabi Alonso. Der Vertrag des Spaniers läuft jedoch 2016 aus und bisher gibt es keine Anstalten, daran etwas zu ändern.

Anderes System mit Thiago

Weitere mögliche Varianten: Douglas Costa spielt ab sofort dauerhaft auf der "Acht", was Kingsley Coman noch mehr Einsatzzeit auf dem Flügel ermöglichen würde. Auch Arjen Robben hätte dann auf Außen einen Konkurrent weniger. Und dann gibt's da natürlich noch Philipp Lahm, der im Mittelfeld jede Position spielen kann. "Die meisten Spieler sind mittlerweile eigentlich Mittelfeldspieler", sagte der Bayern-Kapitän kürzlich. Jede Menge Möglichkeiten, also.
Wahrscheinlich ist zudem, dass Guardiola ohne Thiago wieder seltener auf sein Paradesystem 4-3-3 zurückgreift. Beweisstück A: In den acht Pflichtspielen diese Saison, in der Thiago nicht in der Startelf stand, spielte Bayern fünf verschiedene Systeme. Beweisstück B: Stand Thiago in der Startelf, griff Guardiola dagegen in acht von zwölf Fällen aufs 4-3-3 zurück.
Conclusio: Ohne Thiago ist Bayern noch weniger auszurechnen.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung