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Alexander Isak zum BVB: Hat Thomas Tuchel nichts gewusst?

Florian Bogner

Update 25/01/2017 um 19:17 GMT+1 Uhr

Borussia Dortmund hat mit Alexander Isak ein großes Talent verpflichtet. Trainer Thomas Tuchel soll jedoch zunächst nichts vom Interesse des BVB an dem 17 Jahre alten Schweden gewusst haben. Das berichtet jedenfalls die "Sport Bild". Thomas Tuchel erklärte am Mittwoch, dass er den Spieler in der Tat zunächst nicht gekannt habe, nannte das aber "einen ganz normalen Vorgang".

Picture taken on November 6, 2016 shows Swedish football player Alexander Isak of AIK during a Swedish soccer league match between AIK and Kalmar FF at Friends Arena in Stockholm.

Fotocredit: AFP

Alexander Isak (17) ist ein großes Talent, stand auch bei Real Madrid auf dem Einkaufszettel - zugeschlagen hat diese Woche jedoch Borussia Dortmund. Der Teenager wechselt für zehn Millionen Euro von AIK Solna aus Schweden zum Bundesligisten, erhält einen Vertrag bis Sommer 2019.
Laut "Sport Bild" war der Isak-Transfer jedoch zunächst nicht mit Trainer Thomas Tuchel abgesprochen. Erst als Gerüchte in den Medien um den Angreifer und den BVB auftauchten, sei der Coach von Vereinsboss Hans-Joachim Watzke beziehungsweise Sportdirektor Michael Zorc informiert worden, heißt es.
Als Indiz hält im Bericht her, dass Tuchel am Samstag alle Fragen zu Isak abblockte und auf Sportdirektor Michael Zorc verwies. Suggestion: Weil er selbst nicht allzu viel über den Schweden sagen konnte.
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"kicker.tv - Der Talk: Die komplette Sendung mit BVB-Boss Watzke

Thomas Tuchel über den Transfer von Alexander Isak

Am Mittwoch bestätigte Tuchel bei "Sky" die "Sport Bild"-Aussage, dass er den Spieler nicht gekannt habe, nannte das aber einen völlig normalen Vorgang. Tuchel:
Es gibt Transfers, wie jetzt zum Beispiel bei Alexander Isak, wo natürlich das Scouting und Michael Zorc die große Vorarbeit leisten. Das heißt, den Spieler zu kennen und auf dem Schirm zu haben, weil ich den Spieler nicht gekannt habe. So war das auch bei Ousmane Dembélé oder Emre Mor. Meine Person kommt da erst sehr spät zu tragen, das ist aber ein ganz normaler Vorgang.
Dennoch mache der Isak-Transfer aus seiner Sicht "zu hundert Prozent Sinn".

Watzke bezieht Stellung

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke widersprach den Berichten energisch.
"Der Transfer von Alexander Isak war, genau wie der Verkauf von Adrian Ramos, im Vorfeld mit dem Trainer besprochen", sagte Watzke dem SID, der Artikel entbehre "jeglicher Grundlage".

Thomas Tuchel und die Transfers

Die "Sport Bild" führt weiter an, dass Tuchel und seine Vorgesetzten bei Transfers diesen Winter nicht immer einer Meinung gewesen sein sollen. Demnach habe Tuchel Ömer Toprak (wechselt im Sommer von Bayer Leverkusen zum BVB) schon jetzt haben wollen - dazu kommt es aber nun nicht.
Die BVB-Bosse wiederum hätten angeblich nichts gegen eine Ausleihe von Mikel Merino gehabt, um dem jungen Spanier Spielpraxis zu verschaffen - hier soll Tuchel abgelehnt haben.
Andersherum soll es sich derweil bei Ádrian Ramos verhalten haben: Tuchel hätte den Stürmer gerne als Backup gehalten, der BVB verkauft den 31-Jährigen jedoch für knapp zehn Millionen Euro an Chongqing Lifan.

Watzke bei Eurosport: Keine Probleme mit Tuchel

Bei "kicker.tv - Der Talk" räumte Watzke am Montag bei Eurosport jedoch alle angeblichen Missstimmungen aus. "Ich verstehe nicht, warum es heißt, dass zwischen uns etwas nicht stimmt", sagte Watzke da, bekräftigte:
Es gibt nicht eine Aussage eines Verantwortlichen von Borussia Dortmund, die darauf hindeuten könnte, dass irgendetwas nicht passt. Wir sind mit seiner Arbeit zufrieden.
Dass Tuchels Image in der Öffentlichkeit nicht das beste sei, habe laut Watzke einen Grund: "Thomas ist kein Trainer, der jeden zweiten Tag mit Journalisten Kaffee trinken geht. Er macht seine Aufgabe und das meiner Meinung nach nicht sehr schlecht. Einem Volkstribun wie Jürgen Klopp nachzufolgen, ist nicht einfach. Jürgen trägt das Herz auf der Zunge. Mit ihm als Mensch zu konkurrieren, ist schwierig."
Zum Isak-Transfer sagte Watzke derweil:
Er hat davon profitiert, dass Ibrahimovic für Schweden aufgehört hat, sonst würde man wohl noch gar nicht vom 'neuen Ibrahimovic' reden. Das Etikett halte ich ohnehin für fragwürdig - das hat noch keinem Nachwuchsspieler geholfen. Es gibt viele Klubs mit mehr Strahlkraft: Real Madrid, FC Bayern, Manchester United. Wir aber müssen Spieler holen, die wir entwickeln. So haben wir es mit Lewandowski gemacht, jetzt mit Dembélé oder Pulisic. Das ist unser Weg. Wir holen junge Spieler nicht nur, weil sie jung sind. Wir glauben, dass Alexander Isak ein hochqualifizierter Junge ist.
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