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Bayern München - Uli Hoeneß: "Es muss schon Rivalität geben und zur Sache gehen"

Tobias Bach

Publiziert 10/12/2016 um 12:07 GMT+1 Uhr

Uli Hoeneß, Präsident des FC Bayern München, freut sich über die neue Rivalität mit RB Leipzig. "So eine gewisse Situation wie jetzt, dass du denkst: Mensch, am 21. müssen wir Leipzig aber wegputzen – das hat es ja lange nicht gegeben," sagte Hoeneß gegenüber der "Bild". Den FC Bayern will er fortan in die nächste Generation führen. Dabei sollen ihm die Erkenntnisse aus seiner Haftzeit helfen.

Uli Hoeneß freut sich über Rivale RB Leipzig

Fotocredit: Imago

Uli Hoeneß ist gut zwei Wochen wieder da, wo er sich selbst am liebsten sieht. Seine Rückkehr in das Amt des Präsidenten bei Bayern München verbindet er vor allem mit der Aufgabe, den Verein in die nächste Generation zu führen.

Ohne Rivalität fehlt es an Reiz

Hoeneß ist mit der Entwicklung des FC Bayern während seiner rund eineinhalbjährigen Haftzeit sehr zufrieden und sieht sich daher umso mehr in der Verpflichtung, den Verein zusammen mit Karl-Heinz Rummenigge in die nächste Generation zu führen.
Es ist für Hoeneß die wichtigste Aufgabe der neuen Amtszeit und er verdeutlicht seine Gefühle in folgendem Bild:
Wie heißt dieses Stück? Die Unvollendete, von Beethoven, glaube ich. So fühle ich das auch. Ich finde, dass ich hier eine Verpflichtung sehe, zusammen mit Karl-Heinz den FC Bayern in die nächste Generation zu führen. Das ist ganz wichtig.
Hoeneß weiß genau, wie wichtig die Neustrukturierung des Vereins ist, zumal mit RB Leipzig - neben Borussia Dortmund - ein zweiter großer Konkurrent heranwächst.
Der frisch gebackene Präsident freut sich aber auch über die neue Herausforderung: "Ich finde es interessant, dass es jetzt wieder ein bisschen spannender wird. In den vergangenen Jahren war es ja so, dass wir nach dem 1:0 eigentlich Kaffee trinken gehen konnten. Das hat den Reiz nicht mehr gehabt."
Denn eine gesunde Rivalität beschleunige die eigene Entwicklung. Hoeneß nimmt den Konkurrenten aus Leipzig sehr ernst und sieht die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl als echten Gegner im Kampf um die deutsche Meisterschaft:
So eine gewisse Situation wie jetzt, dass du denkst: Mensch, am 21. müssen wir Leipzig aber wegputzen – das hat es ja lange nicht gegeben. Jetzt dürfen wir nicht verlieren, sonst sind wir an Weihnachten sechs Punkte hinten dran. Und auf eine Mannschaft, die keine anderen Spiele hat – auf die musst du aufpassen. Keine Frage.
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Uli Hoeneß bei der JHV des FC Bayern München.

Fotocredit: Imago

Hoeneß: "Ich schwebe so ein bisschen"

Hoeneß ist es vor allem wichtig, dass der FC Bayern nicht zu einer reinen Geldmaschine wird, wie viele andere großen Vereine. Er möchte den Klub mit seiner Emotionalität von den anderen abheben, aber gleichzeitig auch mehr Ruhe als früher ausstrahlen: "Ich muss mich auf die neuen Medien einstellen, die Aussagen blitzschnell bis nach Alaska verbreiten. Ich würde die Reaktionen aushalten, aber ich glaube, meine Familie will das nicht mehr."
Im Rückblick auf seine Zeit im Gefängnis sind ihm einige Dinge klargeworden: "Ich war dort so reich – ich meine, nicht an Geld, sondern an Perspektive. Ich schwebe so ein bisschen. Und ich rege mich über so viele Dinge nicht mehr auf." Im Ärger um die Trennung des früheren Mannschaftsarztes Müller-Wohlfahrt hätte er gerne "gewisse Dinge im Vorfeld geklärt". Im Fall des Abgangs von Matthias Sammer sei er voll involviert gewesen und führte mit ihm sogar das erste Gespräch.
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Bayern-Urgesteine: Uli Hoeneß und der frühere Mannschaftsarzt Dr. Müller-Wohlfahrt

Fotocredit: Imago

In den wenigen Tagen im Amt ist Hoeneß bereits klar geworden, dass der FC Bayern zuletzt noch einmal enorm gewachsen sei: "Als ich gesagt habe, vielleicht könne ich das Amt in zwei, drei Tagen pro Woche ausüben – das kann ich jetzt schon revidieren. Das ist nicht möglich."
Hoeneß ist schon längst wieder Tag und Nacht im Bayern-Modus und brennt darauf, den Verein weiterzuentwickeln. Gerade, um auch langfristig vor der finanzkräftigen Konkurrenz aus Leipzig zu bleiben.


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