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Borussia Dortmund und Thomas Tuchel nach dem Spiel in Mainz: Sorgenfrei ist anders

Tobias Hlusiak

Update 31/01/2017 um 08:35 GMT+1 Uhr

Borussia Dortmund hat im Kampf um einen Platz in der Champions League einen weiteren Rückschlag erlitten. In Mainz vertrödelte der BVB einen Sieg, musste sich am Ende mit nur einem Punkt zufrieden geben. Die Diskussion um Trainer Tuchel verstummt nicht. Ganz im Gegenteil: Sie nimmt Fahrt auf, auch wenn der Trainer zu beruhigen versucht.

Thomas Tuchel

Fotocredit: Imago

Thomas Tuchel versuchte die positiven Aspekte herauszustellen.
"Ich würde das Spiel nicht als Beweis für eine mangelnde Stabilität bei uns gelten lassen - nur das Ergebnis vielleicht", sagte der Trainer von Borussia Dortmund, der im vierten Duell mit seinem alten Arbeitgeber FSV Mainz erstmals nicht gewonnen hatte:
Was das für das nächste Spiel bedeutet, weiß ich noch nicht. Darüber muss ich mir in den nächsten Tagen erst noch Gedanken machen.
Tuchel wird sich eine Menge Gedanken machen, bevor es am kommenden Samstag (ab 18:30 Uhr im Liveticker bei eurosport.de) gegen RB Leipzig richtig ernst wird. Das Spiel gegen den Tabellenzweiten ist - vielmehr noch als der nur zehn Minuten lang überzeugende Auftritt in Mainz - richtungsweisend. Elf Punkte beträgt der Rückstand des Vizemeisters auf den Neuling auf Rang zwei.
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte zuletzt zwar immer und immer wieder betont, dass es Platz drei dann bitte schon sein solle. Das wäre die direkte Qualifikation für die Champions League. Die eigenen Ansprüche wären aber mit der erneuten Vizemeisterschaft deutlich besser abgebildet.

Tuchel nimmt Dampf raus

Immerhin sorgte der nicht unumstrittene Tuchel in Mainz für keine zusätzliche Unruhe nach dem Theater um die Verpflichtung von Alexander Isak. Tuchel zeigte sich aufgeräumt und verzichtete auf seine sonst gewohnten Allüren. Das war nach dem späten Ausgleich durch Danny Latza (83.), der vor 34.000 Zuschauern die frühe Dortmunder Führung durch Marco Reus (3.) egalisierte, nicht unbedingt zu erwarten.
Es schien so, als ob der ehrgeizige Coach mittlerweile akzeptiert hat, dass seine Schützlinge die Konkurrenz derzeit nicht im Hurra-Stil überrennen können. "Wenn man so denken würde, wäre es gefährlich", antwortete Tuchel auf die Frage, ob der BVB denn bald wieder die Rolle des ersten Verfolgers von Bayern München übernehmen könne:
Ich habe keinen Komplex, weil Eintracht Frankfurt vor uns steht. Die Liga ist kompliziert geworden, und sie ist qualitativ sehr eng geworden.
Der Trainer des Tabellenvierten will entgegen seiner Natur geduldig an Verbesserungen arbeiten. "Vom Gefühl her haben wir ein paar Punkte zu wenig. Aber die können wir uns zurückholen", sagte der 43-Jährige, dessen Team immerhin seit sechs Spielen ungeschlagen ist.
Die öffentliche Diskussion verlangsamt dieser Fakt nicht. Ganz im Gegenteil. ganz offen wird derzeit die Frage nach dem Sinn der Verbindung Tuchel/Borussia Dortmund gestellt.
"Borussia Dortmund ist ein emotionaler Klub - da stehen 30.000 Menschen auf der Südtribüne. Wir kennen das von Jürgen Klopp, wie er an der Linie durchgedreht ist", sagt der ehemalige BVB-Spieler Michael Rummenigge bei "Sky90" und ist damit nur ein weiterer Unkenrufer in einer mittlerweile langen Reihe. "Jetzt ist ein neuer Trainer da, ein völlig anderer. Aber die Zuschauer wollen diese Emotionen sehen.“

Götze verkommt zum Kurzarbeiter

"Es wird ein langer Weg, aber wir sind guter Dinge", bleibt Tuchel entspannt. "Wir bleiben fleißig."
Ob das auch für Mario Götze gilt, ist nach wie vor fraglich. Nachdem der WM-Finalheld zuletzt bei Werder Bremen (2:1) gar nicht zum Einsatz gekommen war, schmorte der 24-Jährige in Mainz 65 Minuten auf der Bank. Seine Einwechslung verpuffte wirkungslos.
Isak stand erst gar nicht im Kader, da die Spielberechtigung für den 17 Jahre alten Schweden noch fehlt. Torwart Roman Bürki kehrte dagegen zum ersten Mal seit seinem Mittelhandbruch, den er Mitte November erlitten hatte, wieder zwischen die Pfosten zurück. Roman Weidenfeller musste weichen.
Das galt in der 71. Minute auch für Pierre-Emerick Aubameyang. Nach seiner Rückkehr vom Afrika Cup war die Rolle des Hoffnungsträgers zu viel für den Gabuner. Gezeichnet vom frühen Aus beim Turnier in seiner Heimat und geschlaucht vom Reisestress setzte der Top-Torjäger keine Akzente.
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