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Christian Heidel schützt Hans-Joachim Watzke: "Nie zu aufgefordert, dass Fans sich danebenbenehmen"

VonSID

Publiziert 07/02/2017 um 16:45 GMT+1 Uhr

Die hässlichen Gewalt-Exzesse in Dortmund am vergangenen Samstag beim Spiel gegen RB Leipzig schlagen weiter hohe Wellen. Immerhin erhielt jetzt der in der Kritik stehende BVB-Boss Hans-Joachim Watzke Unterstützung - aus Schalke. Ausgerechnet S04-Sportvorstand Christian Heidel nahm den Boss des Erzrivalen in Schutz: "Aki (Watzke, d.Red.) hat nie dazu aufgefordert, dass Fans sich danebenbenehmen."

Christian Heidel (Schalke) nimmt Kollege Hans-Joachim Watzke (BVB) in schutz

Fotocredit: Imago

Beistand für Hans-Joachim Watzke vom Erzrivalen, neue Kritik vom Polizei-Gewerkschaftsboss und gemeinsame Stellungnahme der Leipziger und Dortmunder Oberbürgermeister - die Eskalation der Gewalt am vergangenen Samstag in Dortmund lässt die Emotionen weiter hochschlagen.
Ausgerechnet Christian Heidel von Schalke 04 nahm nun nach der heftigen Kritik Watzke den Boss des Erzrivalen in Schutz:
Die Dinge, die in Dortmund passiert sind, finde ich schlimm. Aber Aki (Watzke, d.Red.) hat nie dazu aufgefordert, dass Fans sich danebenbenehmen.
Von verschiedenen Seiten war ein Zusammenhang mit den schändlichen Krawallen und kritischen Aussagen Watzkes ("Rasenschach Leipzig", "Da wird Fußball gespielt, um eine Getränkedose zu performen") in Richtung RB Leipzig hergestellt worden." Jetzt eine Verbindung dahingehend zu sehen, dass Aki sich kritisch mit Leipzig auseinandergesetzt hat, ist nicht in Ordnung", betonte Heidel.
Er sei schockiert, was alles in Richtung Watzke gesagt worden sei. Heidel: "In meinen Augen geht es so nicht, da muss auch etwas aus Leipzig kommen, dass die Dinge so nichts miteinander zu tun haben."
Er habe nichts an Watzkes Aussagen finden können, "was den Vorwurf der Anstifterei rechtfertigt. Er hat niemanden dazu aufgefordert, dass sich Fans so benehmen, wie das am Samstag passiert ist", so der ehemalige Mainzer Manager. Watzke habe sich nicht abwertend über den Aufsteiger geäußert, "sondern wertend", betonte Heidel.

Fanforscher kritisiert Watzke

Eine andere Meinung vertritt Rainer Wendt, der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft. "Solche verbalen Kraftmeiereien und Vorwürfe im Vorfeld tragen natürlich nicht dazu bei, dass eine Stimmung gedämpft wird", sagte Wendt "Sport1", "es liegt in der Verantwortung aller Verantwortlichen, Stimmungen nicht hochkochen zu lassen, sondern Stimmungen möglichst zu dämpfen. Und dazu haben insbesondere die Ausführungen von Herrn Watzke nicht gerade beigetragen."
Ähnlich sieht das Fanforscher Gunter A. Pilz. "Watzke hat mit manchen Aussagen Öl ins Feuer gegossen. Er sollte mal in sich gehen und seine Aussagen überprüfen. Das würde wenn schon nicht zu einer Beruhigung, so wenigstens zur Verhinderung der Eskalation der Lage beitragen", sagte er im "SID"-Interview.
Derweil fordern die Oberbürgermeister von Dortmund und Leipzig ein hartes Durchgreifen gegen die Gewalttäter. DFB, Polizei, Justiz und der BVB müssten mit aller Konsequenz aufklären und die Täter bestrafen.
"Grenzenlose Gewalt, die auch vor Kindern nicht Halt macht, Hass-Plakate im Stadion, Laserpointer gegen Spieler, Eisenstangenwürfe auf das Spielfeld – was bedarf es denn noch, damit die Verantwortlichen wach werden und erkennen, dass hier ein Riesenproblem liegt", sagte Leipzigs OB Burkhard Jung.
Sein Dortmunder Amtskollege Ullrich Sierau meinte, dass der Ruf der sogenannten besten Fans der Liga massiv beschädigt worden sei. "Dies ist einer Fußballhauptstadt in keinster Weise würdig. Es ist beschämend", sagte das Dortmunder Stadtoberhaupt.
Sierau lud seinen Leipziger Amtskollegen Jung und die zu Schaden gekommenen Familien zu einem gewaltfreien Wochenende nach Dortmund inklusive Kulturprogramm ein. Auf dem Programm soll auch ein Besuch des Deutschen Fußballmuseums stehen.
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