Eintracht Frankfurt spielt remis bei Borussia Mönchengladbach

Es war ein richtungsweisendes Spiel für Gladbach. Das tabellarische Mittelmaß ist die Realität, die internationalen Ränge jedoch der Anspruch. Doch gegen Eintracht Frankfurt blieb das Team von André Schubert diesen Nachweis über weite Strecken schuldig. Besonders in der ersten Hälfte fehlte Gladbach Bewegung, Tempo und Fluss, um den Gegner wirklich in Bedrängnis zu bringen. Frankfurt trat nach dem guten Saisonstart selbstbewusst auf, presste hoch, stellte die Räume zu und Gladbach damit vor unüberwindbare Probleme. Allerdings konnte sich auch die Eintracht bis auf eine gute Chance von Branimir Hrgota (25.) nicht besonders auszeichnen. Dem Spiel fehlten die Höhepunkte.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit kam die Borussia jedoch druckvoller aus der Kabine zurück. Über rechts konnte sich André Hahn zweimal gut durchsetzen, eine Hereingabe davon verpasste Fabian Johnson in der Mitte nur knapp (50.). Auf der Gegenseite musste Keeper Yann Sommer nach einem gut platzierten Flachschuss von Omar Mascarell (54.) zum ersten und einzigen Mal seine Klasse mit einer Parade zeigen. Statt der erhofften Initialzündung verflachte die Begegnung in der Folge jedoch wieder. Nur ein Lattentreffer nach Schuss von Oscar Wendt und großartigem Reflex von Eintracht-Keeper Lukas Hradecky sorgte noch für Aufregung, ansonsten fiel Gladbach wieder in die Lethargie des ersten Durchgangs zurück und brachte nach vorne kaum etwas zustande. Viele kleine Fouls und Unterbrechungen zerstörten zusätzlich den Spielfluss. Am Ende ein gerechtes torloses Remis.

Nico Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): "Wir haben diszipliniert gespielt und nichts zugelassen. Diesen Punkt haben wir uns verdient."

André Schubert (Trainer Borussia M'gladbach): "Beide Mannschaften haben sich bekämpft und bekriegt, letztlich geht das Remis in Ordnung."

Die personelle Situation bei Gladbach ist mit den Ausfällen von Thorgan Hazard und Ibrahima Traoré schon schwierig genug. Aber ganz besonders der Ausfall von Raffael schwächt die Mannschaft weiterhin. Nach einem Muskelfaserriss im Oberschenkel war vor der Partie spekuliert worden, ob der Brasilianer gegen Frankfurt zumindest in den Kader zurückkehren könnte. Am Ende war dem Trainerteam dieses Risiko jedoch zu groß. Das Spiel offenbarte allerdings auch, wie wichtig Raffael im Spiel der Borussia ist. Seine Fähigkeiten, Chancen zu kreieren, Mitspieler in Szene zu setzen und gefährliche Situationen zu schaffen fehlte Gladbach an allen Ecken und Enden. So wirkte das Spiel der Borussia kopflos.

Die Borussia steuert auf ihre erste Krise unter Trainer André Schubert zu. Seit vier Ligapartien sind die "Fohlen" nun ohne Sieg - das gab es zuvor noch nie in der einjährigen Amtszeit des Trainers. Zudem blieb seine Mannschaft in allen vier Partien ohne Treffer. Eine Serie, die es zuletzt vor neun Jahren unter Jos Luhukay bei Gladbach in der Bundesliga gab.