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FC Bayern - Werder Bremen: Robbéry-Flaute endet, Gnabry-Bewerbung, zahnlose FCB-Defensive

Carsten Arndt

Update 28/01/2017 um 21:54 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern München bejubelt mit dem 2:1 bei Werder Bremden siebten Liga-Sieg in Serie. Einen großen Anteil am Erfolg tragen die alten Herren Franck Ribéry und Arjen Robben, die gemeinsam für eine Überraschung sorgen. Überraschend zurückhaltend präsentiert sich dagegen die Bayern-Defensive. Auf Bremer Seite zeigt Serge Gnabry, warum er als Nachfolger von Robbery gehandelt wird. Was uns auffiel.

Arjen Robben jubelt mit Franck Ribéry gegen Werder Bremen

Fotocredit: Imago

Robbéry-Flaute beendet

Auf links bekam Franck Ribéry nach 30 Minuten den Ball. Gleich drei Bremer Verteidigern sah sich der Franzose gegenüber. Aufhalten ließ er sich nicht.
Bayerns Nummer sieben legte den Ball in den Rücken der Abwehr in Richtung Elfmeterpunkt. Dorthin, wo sich Arjen Robben bereits auf den Weg gemacht hatte. Der Niederländer schüttelte seinen Bewacher Santiago Garcia ab und brachte den Ball sehenswert im rechten Winkel unter.
Ribéry auf Robben. Tor. Eine typische Bayern-Kombination, möchte man meinen. Doch dem ist nicht so. Beinahe zwei Jahre ist es her, dass Ribéry seinem Pendant auf der rechten Seite bei einem Tor assistierte. Am 27. Februar 2015 war diese Kombination beim 4:1 gegen Köln letztmals in der Reihenfolge erfolgreich.
Bleiben beide unverletzt, deutet einiges darauf hin, dass das Altherren-Duo seine Bilanz in den nächsten Wochen deutlich aufpoliert.
Ribéry war anzumerken, dass er nach drei Joker-Einsätzen zuletzt nach Spielminuten lechzte. Der Franzose gab nach fünf Minuten den ersten Torschuss der Partie ab, riss zahlreiche Kilometer ab (9,47 bis zu seiner Auswechslung) und half immer wieder hinten aus.
Noch agiler präsentierte sich Robben, den die Bremer nie in den Griff bekamen. Der Niederländer war es auch, der den Freistoß herausholte, den David Alaba ganz fein zum 2:0 in den Winkel schlenzte (45.+1).
Für Robben bereits die Entscheidung. Normalerweise zumindest. "Da gehst du 2:0 in Führung und dann muss es eigentlich vorbei sein", sagte der Niederländer nach der Partie:
Bremen hat in der zweiten Halbzeit noch mehr Druck gemacht, spielt noch mehr nach vorne und dann muss es eigentlich einfacher werden für uns. Dann entsteht mehr Raum für uns. Das müssen wir viel besser ausspielen. Wenn wir das besser machen, muss es eigentlich drei oder vier null stehen.
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David Alaba (l.) bejubelt sein Tor gegen Werder Bremen

Fotocredit: Imago

Gnabry mit Bayern-Bewerbung

Dass die Bayern in der zweiten Hälfte noch einmal um den Sieg zittern mussten, lag zu einem großen Teil an Serge Gnabry.
Der 21 Jahre alte Nationalspieler wird seit geraumer Zeit mit den Bayern in Verbindung gebracht. Und er tat einiges dafür, dass sich daran nicht so schnell etwas ändern wird.
In der 28. Minute zeigte er in einer Aktion, was ihn so stark macht. Wenige Meter vor dem eigenen Strafraum kam er nach einer Ecke der Bayern den Ball und leitete direkt den Konter ein.
Gnabry legte den Turbo ein, ließ zunächst Ribéry stehen, legte sich den Ball dann hinter dem Rücken an Alaba vorbei und nahm Sturmpartner Max Kruse mit. Der spielte sofort wieder in den Lauf des durchgestarteten Gnabry, der sofort vom rechten Strafraumeck abzog. Bayern-Keeper Manuel Neuer war jedoch zur Stelle.
Die Defensive des Rekordmeisters bekam Gnabry nie so wirklich in den Griff. Sechs Torschüsse gab er ab, mehr als jeder andere Spieler auf dem Platz. Beim Anschlusstor von Max Kruse nach 53 Minuten zog Gnabry mit seinem Laufweg Javi Martínez und Mats Hummels aus den Zentrum und öffnete seinem Teamkollegen so den Raum für sein drittes Saisontor.
Gnabry war am Ende der Beste in einer starken Bremer Mannschaft, die am Ende ob des Spielverlaufs der Chance auf Punkte hinterhertrauerte.
"Auch wir haben unsere Qualitäten im fußballerischen Bereich, aber eine Halbzeit reicht nicht", sagte Kruse:
Wenn du gegen Bayern punkten willst, musst du 90 Minuten gut spielen. Wir haben eine gute Leistung gezeigt, aber am Ende stehen doch null Punkte.

Zahnlose Bayern-Defensive

Den Zuschauern im Weserstadion bot sich eine Szenerie, wie sie von Anfang an erwartet wurde. Die Bayern dominierten Ball und Spielfeld, Werder versuchte, über Konter zum Erfolg zu kommen.
So weit, so wenig überraschend. Was aber doch verwunderte war, wie oft Bremen nach derartigen Situationen zum Abschluss kam.
Elf Torschüsse ließ das Team von Trainer Carlo Ancelotti zu. Selbst schossen Kapitän Lahm und Co. 13-mal auf das von Felix Wiedwald gehütete Tor. "Wir waren ein bisschen ängstlich und haben uns Sorgen gemacht, das muss ich offen zugeben", gestand Ancelotti nach der Partie.
Die vielen Torgelegenheiten der Gastgeber resultierten nicht wie hin und wieder in der vergangenen Saison aus schlechtem Umschaltverhalten, Bayerns Defensive kam gut hinter den Ball, verhielt sich allerdings schlicht zu zögerlich im Zweikampf.
Geleitschutz statt Körperkontakt, Abwarten statt Eingreifen, fehlender Biss. Die Bayern haben weiter Nachholbedarf.
Kapitän Lahm warnte:
Das ist das allerwichtigste, dass wir gewinnen. Aber es ist auch klar, dass wir besser spielen können und müssen. Die englischen Wochen kommen. Da warten richtige Brocken auf uns und da müssen wir besser agieren, als in den letzten beiden Spielen.
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