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Nach Wechsel von Serge Gnabry zum FC Bayern: So ist der Plan mit dem Nationalspieler

Tobias Hlusiak

Update 12/06/2017 um 17:06 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern hat Serge Gnabry von Werder Bremen verpflichtet. Für die festgeschriebe Summer von acht Millionen Euro kommt der Nationalspieler aus dem Norden an die Isar. Der Transfer lag lange in der Luft, wirft aber Fragen auf: Was plant der Rekordmeister mit Gnabry, wird der 21-Jährige sogar direkt weiter verliehen? Eurosport.de beantwortet die wichtigsten Fragen.

Gnabry wurde für die U21-Nationalmannschaft nominiert

Fotocredit: SID

"Es ist eine große Ehre, Teil des FC Bayern zu werden", schwärmte Serge Gnabry, kurz nachdem sein Wechsel von Werder Bremen nach München offiziell geworden war. "Vor mir liegt eine spannende Zeit, auf die ich mich sehr freue."
Damit trifft der Nationalspieler den Nagel auf den Kopf. Denn obwohl sich der Rekordmeister den 21-Jährigen acht Millionen Euro kosten ließ, ist noch nicht ganz klar, was mit Gnabry in den kommenden Tagen, Wochen, ja Monaten geschieht. Was plant der FC Bayern mit Gnabry?
Fakt ist, der Wechsel Gnabrys zum FC Bayern lag lange in der Luft. Eigentlich exakt ein Jahr. Damals holte Werder Bremen den Außenstürmer vom FC Arsenal in die Bundesliga. Meldungen, wonach der FC Bayern schon damals seine Hände mit im Spiel hatte, wurden nie endgültig ausgeräumt.
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Serge Gnabry steht vor einem Wechsel zu Hoffenheim

Fotocredit: Getty Images

Nun haben die Bayern tatsächlich zugeschlagen und Gnabry mit einem Vertrag über drei Jahre ausgestattet. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge flötete angesichts der schon feststehenden Transfers der Nationalspieler Niklas Süle und Sebastian Rudy:
Wir freuen uns, dass in Serge Gnabry ein weiterer junger, deutscher Nationalspieler zum FC Bayern kommt. Serge hat in Bremen eine sehr gute Entwicklung genommen.
Ob der gebürtige Stuttgarter aber schon so weit ist, um im Star-Ensemble des Rekordmeisters eine Schlüsselrolle zu übernehmen, darf bezweifelt werden. Richtig überzeugend waren seine Leistungen nämlich vor allem in der Hinrunde der abgeleufenen Spielzeit.
Als Werder in der Rückrunde fast noch aus dem Tabellenkeller in die Europa League marschierte, fehlte Gnabry erst lange Zeit verletzt und war dann nur noch Ersatz. Trainer Alexander Nouri baute auf Fin Bartels und Max Kruse. Trotzdem stand Gnabry Ende Mai bei elf Toren in 29 Einsätzen.
Auch deshalb ist sein Potenzial unbestritten und war der Nationalspieler bis zuletzt als Neuzugang bei 1899 Hoffenheim im Gespräch. Die Kraichgauer spielen in der kommenden Saison erstmals international und suchen nach qualitativ hochwertigen Erweiterungen des eigenen Kaders.

Kaum da, schon wieder weg?

Und genau diese Option könnte trotz des Bayern-Wechsels weiter aktuell bleiben. Wie der "kicker" berichtet, gibt es seitens der Münchner Überlegungen, den Neuzugang gleich wieder auszuleihen. Hier käme die TSG ins Spiel. Beide Seiten vereinbarten bei David Alaba einst ein ähnliches Geschäft - mit Erfolg.
Für den Spieler wäre diese Option, sicher von Vorteil. Warum? Bayern hat zum jetzigen Zeitpunkt schlicht und einfach keinen Platz für Gnabry. Der Nationalspieler kommt am liebsten als Außenstürmer oder zweite Spitze zum Einsatz. In München heißen die Konkurrenten aktuell also Thomas Müller, Arjen Robben, Franck Ribery, Kingsley Coman, den man gerade erst für 20 Millionen Euro fest verpflichtete und Douglas Costa.
Das riecht nicht unbedingt nach "Stammplatz" für Gnabry, der noch vor Kurzem sagte, bei der Auswahl seines nächsten Arbeitgebers besonders die zu erwartende Spielpraxis als Kriterium heranziehen zu wollen. "Serge und die Bayern werden sich das genau überlegt haben", sagt Werder-Manager Frank Baumann vielsagend.

Bahn frei für Costa-Verkauf

Die Gnabry-Verpflichtung könnte beim FC Bayern aber auch der erste Dominostein im großen Transferspiel in der Offensive sein, macht sie doch den Weg für einen Verkauf des abwanderungswilligen Douglas Costa frei. Juventus Turin und diverse englische Klubs sollen interessiert sein.
Präsident Uli Hoenß hatte angekündigt, den eigenen Kader mit "Granaten" verstärken zu wollen. Diese ist Gnabry (noch) nicht. Eher ein Platzhalter. Denn die Bayern sind laut "Bild" noch nicht aus dem Poker um Alexis Sanchez ausgestiegen.
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Alexis Sánchez (FC Arsenal)

Fotocredit: Getty Images

Sanchez-Poker noch lange nicht vorbei

Der Chilene vom FC Arsenal ist wegen seiner puren Klasse und Flexibilität Bayerns 1a-Wunsch-Transfer und international (Hauptrivale ist Manchester City) hochbegehrt. Deshalb schraubt er seine Gehaltsforderungen fast stündlich nach oben. Aktuell werden 23 Millionen Euro aufgerufen.
Der FCB bietet für den Spieler ein 100-Millionen-Euro-Paket bestehend aus 40 Millionen Euro Ablöse und 60 Millionen Euro Gehalt, verteilt über vier Jahre. Der Ball liegt bei Sanchez.
Vor diesem Hintergrund wird klar: Das Risiko, das die Bayern mit der Verpflichtung Gnabrys eingehen, ist verhältnismäßig gering. Acht Millionen Euro Ablöse und verbrieftes Entwicklungspotenzial sind ein Pfund. Dazu die Gewissheit, dass man nicht erneut eines der großen deutschen Außenstürmer-Talente verschmäht hat. Stichwort: Leroy Sané.
Für Gnabry steht mehr auf dem Spiel. Der 21-Jährige ist Jungnationalspieler, möchte im Sommer 2018 mit zur WM. Ein Jahr auf der Tribüne kann er sich nicht erlauben...
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