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RB Leipzig - TSG 1899 Hoffenheim: RB schlägt die Ungeschlagenen - Sandro Wagner sieht Rot

Frederik Büll

Update 28/01/2017 um 22:43 GMT+1 Uhr

RB Leipzig bleibt dem FC Bayern München in der Bundesliga auf den Fersen. Der Aufsteiger fügte der TSG 1899 Hoffenheim am 18. Spieltag der Bundesliga die erste Niederlage zu. Nadiem Amiri (18.) brachte die TSG in Führung, doch Timo Werner (38.) mit seinem elften Saisontor und Marcel Sabitzer (77.) drehten die Partie zum 2:1-Heimsieg. Hoffenheim war da nur noch zu zehnt - Wagner sah Rot (60.).

Steven Zuber von der TSG Hoffenheim will Timo Werner von RB Leipzig stoppen

Fotocredit: Imago

So lief das Spiel:

Der beste Aufsteiger der Bundesliga-Geschichte dominierte auch die in bisher 17 Partien ungeschlagenen Gäste aus Hoffenheim. Leipzig begann gewohnt druckvoll und setzte auf sein bewährtes 4-2-2-2-System, bei dem die Außen eher als zentrale Mittelfeldspieler agieren. Hoffenheim (3-5-2-System) verlegte sich aufs Kontern- Leipzigs Timo Werner passte nach einem feinen langen Ball von Marvin Compper rechts im Strafraum in die Mitte zu Naby Keita, der freistehend links vorbeischoss (4.). Rund zehn Minuten später reagierte TSG-Keeper Oliver Baumann nach einem Kopfball von Willy Orban aus sechs Metern sensationell.
Die Gastgeber waren eigentlich besser im Spiel, doch der Treffer fiel für die Gäste. Sebastian Rudy trieb die Kugel bei einem Konter nach vorne, Kerem Demirbay, Andrej Kramaric und Nadiem Amiri, der rechts im Strafraum nur noch einschieben musste, sorgten für das 0:1 (19.). RBL ließ sich davon aber wenig beeindrucken und gab weiter Gas. Yussuf Poulsen vergab nach Hereingabe von links zehn Meter vor dem Kasten (25.). Wenig später wurde ein Werner-Schuss abgeblockt.
Noch vor Halbzeit besorgte der Stürmer den verdienten 1:1-Ausgleich, als er die Keita vor die Füße gesprungene Kugel mit dem rechten Außenrist aus neun Metern unten rechts einnetzte (38.). Nach einem Demirbay-Handspiel hätten die Bullen zudem noch einen Elfmeter geben können (44.).
Im zweiten Durchgang gaben die "Bullen“ weiter das Tempo an, ohne sich großartige Chancen zu erspielen. Hoffenheim wurde erst in der 60. Minute auffällig. Sandro Wagner ging mit offener Sohle in Stefan Ilsanker hinein und musste mit der Roten Karte im Gepäck duschen gehen. Mit einem Mann weniger musste die Mannschaft von Coach Julian Nagelsmann das ohnehin schon bessere Team vom eigenen Kasten fernhalten – und konnte sich beim eigenen Keeper bedanken, der erst gegen Werner im Eins-gegen-Eins und dann nach Poulsen-Schluss glänzend reagierte (67./68.).
Beim Schuss von Marcel Sabitzer aus 18 Metern war Baumann dann aber chancenlos. Fabian Schär hatte den Ball unhaltbar abgefälscht und das Leder rollte links unten ins Gehäuse (77.).
Die Winterpause konnte Leipzig nichts anhaben. Die Mannschaft eilt in der Liga weiter von Sieg zu Sieg und festigt die Position als erster Bayern-Verfolger fast schon in beängstigender Weise. Sie haben zehn Punkte Vorsprung auf Rang drei. Hoffenheim kann sich den dritten Tabellenrang von Frankfurt nicht zurückerobern und könnte von Dortmund oder Berlin noch überholt werden.

Die Stimmen zum Spiel:

Julian Nagelsmann (Trainer Hoffenheim): "Wir hatten viele Umschaltsituationen, in denen wir uns nicht gut genug gegenseitig unterstützt haben den Ball aus Pressingsituationen rauszuholen. Das Tor war so das Beispiel, wie wir es eigentlich machen wollten. Das hat Leipzig in der letzten Linie auch nicht so gut verteidigt gekriegt. Im Aufbau von hinten haben wir zu viele leichte Fehler gemacht. Dazu gab es ein sehr ungleiches Maß vom Schiedsrichter. Keita hat 28 Fouls gemacht und kriegt in der 82. die Gelbe Karte. Bei uns war es eine klare Rote Karte, das gebe ich zu, das war in Ordnung, aber wir könnten auch noch einen Handelfmeter bekommen."
Sandro Wagner (Hoffenheim): "Ich denke, wenn wir zu elft geblieben wären, dass wir noch eine realistische Chance gehabt hätten - es stand ja 1:1. Von dem her ist es jetzt schwierig zu bewerten. Grundsätzlich haben wir in der ersten Halbzeit gute Aktionen gehabt. Leipzig war auch stark. Es ist nicht so, dass wir unverdient verloren haben, gegen eine sehr gute Mannschaft. Das müssen wir akzeptieren, genauso, wie wir die nicht verlorenen Partien akzeptiert haben und sind weiter positiv."
Ralph Hasenhüttl (Trainer Leipzig): "Das Entscheidende war, dass wir trotz des Rückstandes voll an unseren Matchplan geglaubt haben. Ich fand auch, dass wir die ersten 15 Minuten schon richtig gut gespielt haben. Wir haben dem Gegner heute unser Spiel aufgezwungen. Es war trotzdem schwierig, nach dem 0:1 noch so weiter an sich zu glauben und weiter seinen Weg durchzuziehen. Ich glaube, wir haben es heute einfach erzwungen und im Endeffekt einen absolut verdienten Sieg geholt."
Marcel Sabitzer (Leipzig): "Wer nicht schießt, kann nicht treffen. Ich hab einfach abgezogen und der Ball ist mit etwas Glück reingegangen."

Der Tweet zum Spiel:

Bundestrainer Joachim Löw gab sich die Ehre. Schließlich trafen unter anderem die besten deutschen Angreifer Timo Werner und Sandro Wagner, die vor der Partie bei jeweils zehn Toren lagen, gegeneinander an. Während Werner mit einem Treffer und einer starken Leistung Eigenwerbung betreiben konnte, flel Wagner nur durch seinen unnötigen Platzverweis auf.

Das fiel auf: Kampf der Pressingmaschinen

Beide Mannschaften haben sich ein intensives Pressingspiel verordnet. In den ersten Minuten konnte die TSG noch einigermaßen dagegenhalten. Doch im weiteren Verlauf kaufte Leipzig den Gästen mehr und mehr den Schneid ab. Schon vor dem Platzverweis kam die TSG kaum noch einmal aus der eigenen Hälfte.

Die Statistik: 8

Leipzig hat die beste Heimbilanz aller Bundesligisten. Die vor eigenem Publikum noch ungeschlagenen "Bullen" gewannen von neun Partien acht und spielten einmal remis.
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