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Schalke 04 in der Krise: Die Gründe für den Grusel-Start der Königsblauen

Carsten Arndt

Publiziert 19/09/2016 um 16:47 GMT+2 Uhr

Nach der 0:2-Niederlage gegen Hertha BSC blickt Schalke 04 auf den schlechtesten Saisonstart seit der Saison 1985/86. Die Aufbruchstimmung, die das neue starke Duo aus Trainer Markus Weinzierl und Sportvorstand Christian Heidel verbreitete, ist verflogen. Nur weil Werder Bremen noch mehr Tore kassiert hat, sind die Königsblauen nicht Letzter. Eurosport.de nennt die Gründe für den Grusel-Start.

Der FC Schalke 04 nach der Niederlage gegen Hertha BSC

Fotocredit: Imago

Das Herzstück krankt:

Die Mittelfeldzentrale ist seit geraumer Fußball-Zeit das Herzstück einer jeden Mannschaft. Heidel sah dahingehend Handlungsbedarf auf Schalke. Kurz vor Ende der Transferperiode schlug er gleich doppelt zu und gab Weinzierl Nabil Bentaleb und Benjamin Stambouli an die Hand. Beide sollten fortan das neue Duo auf der Doppelsechs bilden.
Am zweiten Spieltag gegen den FC Bayern hinterließen sie einen starken Eindruck, gegen Hertha rissen sie diesen gleich wieder ein. Beide leisteten sich vor den beiden Gegentoren haarsträubenden Fehler. Heidel sagte nach der Partie:
Die zwei kapitalen Böcke sind tragisch und in unserer Situation umso bitterer. Die beiden Jungs wissen das, sind bedröppelt.
Beim Saisonstart in Frankfurt bildeten Johannes Geis und Dennis Aogo noch die Mittelfeldzentrale. Gegen Hertha standen beide nicht einmal im Kader.
Geis war im vergangenen Jahr für 10,5 Millionen Euro aus Mainz gekommen, sollte zum neuen Anführer aufgebaut werden. Nun bezeichnet ihn Weinzierl als „Härtefall“.
Dabei geht dem Schalker Spiel ohne den 23-Jährigen eine große Stärke ab. "Seine Standards sind immer gefährlich. Er ist unser bester Freistoßschütze“, sagte Innenverteidiger Naldo und machte Geis Mut: "Irgendwann wird er wieder auf dem Platz sein."
Nach den Patzern der beiden Konkurrenten sicherlich nicht ausgeschlossen. Kontinuität sieht allerdings anders aus.

Fehlende Einstellung:

Dass gerade Stambouli und Bentaleb patzen, kam für Heidel nicht wirklich überraschend:
Vielleicht war auch ein Quäntchen Überheblichkeit dabei, weil es gerade zwei Spielern passiert ist, die zuletzt sehr gelobt worden sind.
Schon nach der 0:1-Auftaktpleite gegen Frankfurt hatte er mangelnde Demut und die Mentalität seiner Spieler angemahnt. "Es gibt sicher Spieler in unseren Reihen, die sich stärker einschätzen als sie sind", sagte der 53-Jährige. "Das sind alles gute Jungs, aber wir müssen die Mentalität verändern.“
Offenbar ist das bislang noch nicht gelungen. Auch gegen die Hertha war Heidel die Einstellung negativ aufgefallen. Die gute Leistung gegen Nizza in der Europa League war einigen offenbar zu Kopf gestiegen.
"Wenn wir ein paar Prozent nachlassen, gewinnt Schalke keine Spiele. Jetzt gegen Köln stehen wir so noch mehr unter Druck, müssen den Bock umstoßen", ist sich Heidel der Situation bewusst.
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Hertha BSC vs. FC Schalke 04

Fotocredit: AFP

Huntelaar in der Dauerkrise:

Null Tore nach drei Spielen. Keine Statistik gibt mehr Aufschluss darüber, woran es krankt, als diese. Gegen Hertha erarbeiteten sich die Schalker nicht eine einzige wirkliche Torchance.
Dass Rekord-Neuzugang Breel Embolo gleich durchstarten würde, durfte man nicht erwarten. Einen 19-Jährigen, der nach einer kräftezehrenden EM in ein neues Team kommt und erstmals die Schweizer Heimat verlässt zum großen Hoffnungsträger auszurufen, wäre zu viel verlangt.
Schließlich gibt es da ja auch noch Spieler wie Klaas-Jan Huntelaar. Seines Zeichens Vizekapitän der Mannschaft und seit mittlerweile sechs Jahren in Gelsenkirchen.
Doch das Zielfernrohr des "Hunter" ist schon seit geraumer Zeit krumm und verbogen. Nach seiner 29-Tore-Saison 2012 brach die Torquote des 33-Jährigen dramatisch ein.
In den vergangenen vier Spielzeiten gelangen dem Niederländer nie mehr als 12 Treffer. Auch wenn er hier immer wieder mal in der Kritik stand, habe ich höchsten Respekt vor ihm", gab Weinzierl bei seinem Amtsantritt zu Protokoll. Huntelaar präsentiere sich fit wie nie.
Treffen tut er trotzdem nicht. Erneut kommt er nicht aus den Startlöchern. Schon in der vergangenen Spielzeit standen nach elf Spielen lediglich zwei Treffer in seiner Statistik. Sieht so die Bilanz eines Torjägers aus?
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