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Schalke 04: Manager Christian Heidel hält nach dem verpatzten Saisonstart "Brandrede"

Sebastian Dirschl

Update 26/09/2016 um 09:54 GMT+2 Uhr

Christian Heidel ist nach der erneuten Pleite von Schalke 04 bei der TSG Hoffenheim und dem damit verbundenen historisch schlechten Saisonstart der Kragen geplatzt. Nach dem Spiel fand der Manager deutliche Worte und kritisierte vor allem die Einstellung der Mannschaft. "Dem einen oder anderen ist offenbar noch nicht bewusst, wo wir stehen", polterte der 53-Jährige nach dem Spiel.

Heidel unzufrieden über schwache Auftritte der Schalker

Fotocredit: SID

Fünf Spiele, fünf Niederlagen, Tabellenplatz 18: So schlecht ist der FC Schalke 04 noch nie eine Bundesliga-Saison gestartet. Für Christian Heidel, erst seit Sommer Manager bei den Knappen, Grund genug, sich zu einer wahren Brandrede hinreißen zu lassen.
Nach der Niederlage bei der TSG Hoffenheim ließ der 53 Jahre alte Heidel kein gutes Haar an der Mannschaft, holte zum Rundumschlag aus und monierte vor allem die Einstellung des Teams:
Der Zeitpunkt ist gekommen, um ein paar Dinge festzustellen. Dem einen oder anderen ist offenbar noch nicht bewusst, wo wir zurecht stehen.

Heidel spricht von Abstiegskampf

Wo Schalke 04 mit seinen null Punkten aktuell steht, liegt für den Manager auf der Hand: im Tabellenkeller, im Abstiegskampf. Von Vergleichen mit Borussia Mönchengladbach, das in der Vorsaison ebenfalls mit fünf Niederlagen gestartet war, sich am Ende der Spielzeit aber noch für die Champions League qualifizieren konnte, will Heidel nichts wissen. "Das ist fernab jeder Realität. Bei einigen ist diese Realität noch nicht angekommen. Das muss schnell in die Köpfe rein", erklärte der Manager und holte weiter aus:
So geht es nicht. Ich weiß, wie schwierig Abstiegskampf ist. Der ein oder andere weiß das nicht. Wir werden uns zusammensetzen. Es ist Zeit für eine Zäsur.
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TSG Hoffenheim gewinnt gegen Schalke 04 mit 2:1.

Fotocredit: Imago

Eine Leistung wie im Spiel gegen Hoffenheim, die für den 53-Jährigen in der Kategorie "nicht akzeptabel" einzustufen war und ihm "zu denken" gab, werde in Zukunft nicht mehr geduldet. Einzig Kaptän Benedikt Höwedes nahm der ehemalige Mainzer von seiner Kritik aus. Heidel kündigte aber an, auch keinen Halt vor großen Namen zu machen:
Hier herrscht eine Lethargie, aber das werden wir nicht länger zulassen. Das müssen wir abstellen. Dann spielen andere. Die, die dieses Phlegma haben, spielen dann nicht mehr. Dann kommen Leute rein, die malochen. So gut sind wir nicht. Momentan sind wir sogar ziemlich schlecht.

Heidel stellt Charakterfrage

Bei den großen Erwartungen, mit denen S04 in die Saison gestartet war, tut es Heidel vor allem für die vielen enttäuschten Fans leid. Warum die Mannschaft nach der vier vorangegangenen Niederlagen gegen Hoffenheim keine Reaktion gezeigt hat, ist für ihn unerklärlich. "Ich war am Samstag bei einer Fan-Veranstaltung in Mannheim. Dort habe ich den Leuten versprochen, dass die Mannschaft das geraderücken will. Und dann das", erklärte Heidel und führte weiter aus:
Mich ärgert das maßlos, das hat mit Mentalität und Charakter zu tun. Das werde ich der Mannschaft nochmal sagen in der Woche. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Mannschaft, die im nächsten Spiel aufläuft, es dann weiß.
Wie Heidel seine Mannschaft für die kommenden Spiele motivieren möchte, weiß er schon ganz genau. Und zwar, indem er den Spielern die aktuelle Situation tagtäglich vor Augen führt:
Nach zwei Minuten sind die ersten schon wieder beim Essen. Ich kann nichts essen. Ich werde die Tabelle ausschneiden, sie vergrößern und sie in die Kabine hängen!
Für das nächste Pflichtspiel ist diese Motivationsspritze jedoch nur indirekt relevant. Am kommenden Donnerstag trifft Schalke in der Europa League auf Red Bull Salzburg. Dort lautet die Bilanz in der Gruppenphase bisher: ein Spiel, ein Sieg, Tabellenplatz zwei.
Heidel stellt dem Team nun ein Ultimatum: "Ich habe mich immer schützend vor die Mannschaft gestellt, jetzt ist aber ein Punkt gekommen, wo man Klartext reden muss. Das ist zu wenig, das muss die Mannschaft verstehen. Ich gebe Zeit bis zum nächsten Donnerstag und bis zum nächsten Sonntag. Das wird die Mannschaft hoffentlich verstehen."
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