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Thomas Müller beim FC Bayern nicht in Form: In der Bundesliga noch ohne Tor

Daniel Rathjen

Update 30/09/2016 um 16:43 GMT+2 Uhr

Vor dem Schlager FC Bayern gegen den 1. FC Köln hat Thomas Müller noch immer kein Bundesliga-Tor auf seinem Konto. Kein Wunder: Denn seine Lage ist verzwickt. Durch eine minimale Umstellung von Trainer Carlo Ancelotti wurde er seiner Stärken schlichtweg beraubt.

Thomas Müller (FC Bayern München)

Fotocredit: Imago

Thomas Müller ist dafür bekannt, sich nicht allzu lange auf negative Aspekte zu konzentrieren.
Auch am Mittwoch nach der Niederlage in der Champions League bei Atlético Madrid bemühte er sich, gleich wieder nach vorne zu blicken. Am Samstag (15:30 Uhr im Liveticker) empfängt er mit dem FC Bayern den 1. FC Köln. "Da wollen wir es besser machen", kündigte der 27-Jährige an.
Dabei ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich Müller zunächst auf der Bank wiederfindet - unabhängig von "normaler" Rotation. Denn Coach Ancelotti kündigte am Freitag bereits an, dass Arjen Robben bereit für einen Einsatz von Beginn an wäre. Und momentan konkurrieren die beiden um eine Position. Was eigentlich der Vergangenheit angehörte, wird plötzlich wieder aktuell. Warum?
Ancelotti bevorzugt ein 4-3-3-System mit zwei klassischen Außen im Angriff - im Sturmzentrum ist Robert Lewandowski gesetzt. Anders als noch unter Pep Guardiola, wo Müller hauptsächlich als hängende Spitze agierte und Tore am Fließband produzierte, wurde er in dieser Saison verstärkt auf dem Flügel eingesetzt. Das Problem dabei: Dort kommen seine Stärken nicht ausreichend zur Geltung.
Das war auch bei der EM zu beobachten, als Müller von Bundestrainer Joachim Löw ebenfalls als Rechtsaußen aufgeboten wurde, eine für seine Verhältnisse schwache EM spielte und ohne Tor blieb.

Außenlinie schränkt Müller ein

Müller ist kein klassischer Dribbler, vielmehr antizipiert er Räume und bewegt sich zwischen den Linien. Klebt er an der Außenlinie, geht ein Großteil seiner Gefährlichkeit verloren. Robben hingegen ist trotz seines mit 32 Jahren fortgeschrittenen Alters einer der besten Rechtsaußen der Welt. Gegen sein Mittel des Highspeed-Hakens, dem Ziehen Richtung Strafraum mit anschließender linker Klebe finden immer noch nur die wenigsten Gegner eine Lösung.
Ancelotti ist aber auch gewieft genug, um zu erkennen, dass er sich für Müller, der nur hin und wieder in die Mitte zieht, über kurz oder lang etwas anderes einfallen lassen muss. Ansonsten droht eine starke Abhängigkeit von seinen Flügelspielern, die unter Guardiola etwas zurückgegangen war.
Generell sind die Bayern immer noch in der Findungsphase. Der Start in der Liga lief mit fünf Siegen nach fünf Spielen zwar perfekt, doch das 0:1 bei Atlético zeigte auf, dass es im Vergleich zur europäischen Spitze noch Defizite gibt.
Dort - wie auch schon beim 1:0 beim Hamburger SV - fiel auf, dass bei Ballbesitz die Zentrale schwach besetzt ist und die Spielgestaltung genau darunter litt.
"Rechtsaußen" Müller entging das natürlich nicht. "Vom Gefühl her hatten wir zu wenige Spieler im Zentrum", gab er zu. "Aber ich weiß nicht, ob das daran lag, dass Atlético uns dazu gezwungen hat, oder daran, dass wir es nicht so gut gemacht haben."
Die kommenden Partien werden zeigen, ob der FC Bayern die richtigen Lehren gezogen hat. Und ob es letztlich doch wieder "müllert"...
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