3 Dinge, die bei Leipzig - BVB auffielen: Reus ist die BVB-Lebensversicherung

Borussia Dortmund kann mit dem 1:1 (1:1) im Spitzenspiel der Bundesliga bei RB Leipzig besser leben als der Vorjahreszweite. Marco Reus wird mit dem dritten Tor in Folge zur BVB-Lebensversicherung, Mahmoud Dahoud rechtfertigt seinen Einsatz mit einer starken Leistung. Leipzig kann im zweiten Durchgang nicht mehr zulegen und muss langsam in den Rückspiegel gucken. Was uns beim Spiel auffiel.

Marco Reus (RB Leipzig vs. Borussia Dortmund)

Fotocredit: Getty Images

1) Reus als Lebensversicherung

Gerade mal 315 Bundesliga-Minuten hat Marco Reus nun in dieser Saison für Borussia Dortmund absolviert - offensichtlich genug, um in den letzten drei Partien für 100 Prozent der BVB-Tore verantwortlich zu sein.
Beim 1:0 bei Borussia Mönchengladbach, dem 1:1 gegen den FC Augsburg und nun dem 1:1 bei RB Leipzig war Reus der einzige BVB-Torschütze und bewies damit einmal mehr seinen außergewöhnlichen Stellenwert für Dortmund.
Faktisch rechts offensiv aufgeboten, ließ ihm Trainer Peter Stöger alle Freiheiten. Der Nationalspieler nahm die Rolle auf rechts in der defensiven Grundordnung entsprechend auch nur als Ausgangsbasis für seine gefährlichen Läufe.
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Marco Reus (RB Leipzig vs. Borussia Dortmund)

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Zweimal wählte Reus den falschen Anspielpartner - Abseits. Dann machte er es eben selbst: Einen tollen Laufweg von rechts ins Zentrum krönte der 28-Jährige mit dem Ausgleichstreffer (38.), wenn auch aus Abseitsposition.
Dass die Bäume bei Reus nach 252 Tagen Verletzungspause noch nicht in den Himmel wachsen, wurde danach deutlich. Sein Tor blieb der einzige Abschluss des Angreifers.
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Marco Reus (RB Leipzig vs. Borussia Dortmund)

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2) Dahoud überzeugt beim BVB

Mahmoud Dahoud hatte unter Peter Stöger erst zweimal von Beginn an für den BVB gespielt, rechtfertigte nun aber seinen Einsatz im Spitzenspiel mit einer überzeugenden Leistung.
Auf der Doppelsechs halblinks neben Julian Weigl ein bisschen offensiver orientiert, gab der U21-Europameister das aktive Bindeglied zwischen Offensive und Defensive.
Hieß: Bei Ballverlust musste er sofort als erster Spieler nach vorne verteidigen. Bei Ballgewinn war Dahoud derjenige, der sich zwischen die Reihen positionieren und sofort auf Angriff umschalten musste - was einen enormen Laufaufwand (13,35 km bei 94 intensiven Läufen) bedeutete.
Den allerdings steckte der ehemalige Gladbacher gut weg und wurde selbst offensiv entscheidend tätig: Vorm 1:1 von Marco Reus (38.) spielte er den klugen Pass in die Tiefe und auch Michy Batshuayis Großchance, die eigentlich das 2:1 bedeuten hätte müssen, bereitete Dahoud schön mit einem Lauf bis zur Grundlinie vor.
"Ein überragender Pass - genau so hatten wir es besprochen, genauso wollten wir durchspielen", lobte Trainer Peter Stöger Dahouds Torvorlage bei "Sky".
Überhaupt konnte der BVB-Coach mit dem Punkt gut leben. "Richtig gut", sei der Auftritt seiner Mannschaft gewesen und er entsprechend "sehr, sehr zufrieden".
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Mahmoud Dahoud gegen Naby Keita (RB Leipzig vs. Borussia Dortmund)

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3) Leipzig muss nach hinten schauen

De facto zählten die Statistiker im ersten Durchgang "nur" 3:3 Torschüsse. Doch was Leipzig und Dortmund in den ersten 45 Minuten auf den Rasen brannten, hatte hohen Unterhaltungswert. Einmal in Ballbesitz gekommen, ging beim BVB mit dem Dreigespann Reus, Mario Götze und André Schürrle hinter Angreifer Michy Batshuayi regelmäßig die Post ab; allein die oftmals auf den Zentimeter richtig eingestellte Abseitsfalle (auch beim Ausgleich ...) bewahrte die Leipziger vor mehreren Gegentoren.
Auf der anderen Seite offenbarte Leipzig trotz schlechterer Zweikampfwerte die reifere Spielanlage, griff entweder geplant über die Außen an (am Ende 14:7 Flanken) oder versuchte, die schnellen Jean-Kévin Augustin und Timo Werner mit Pässen in die Tiefe in Szene zu setzen - was die BVB-Abwehr mit einer intelligenten Staffelung aber meist zu verhindern wusste.
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Naby Keita (RB Leipzig vs. Borussia Dortmund)

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Einzig ein haarsträubender Pass von Manuel Akanji (den Werner nicht nutzte, 9.) und ein folgenschwerer Ballverlust von Schürrle nach einem BVB-Einwurf in der eigenen Hälfte vor Augustins Führungstreffer (29.) brachte die Gäste ins Schwimmen.
Nach der Pause war der Elan jedoch dahin; beide Teams merzten durch ein paar taktische Anpassungen ihre defensiven Schwachstellen aus und neutralisierten sich weitgehend.
RBL-Coach Ralph Hasenhüttl bilanzierte entsprechend nüchtern:
Schwach: 13 Punkte hat der Vorjahreszweite im Jahr 2018 schon nach Führungen verspielt; zu viel, um aktuell auf einem Champions-League-Platz zu stehen.
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Leipzig und Dortmund trennen sich 1:1

Fotocredit: SID

Nach der Pause steigerte RBL zwar seine Zweikampfquote und hatte auch mehr vom Spiel (8:1 Torschüsse in Halbzeit zwei) sowie die bessere Schlussphase, wirklich zwingend wurden die Aktionen der Hausherren aber zu selten. Bruma und Yussuf Poulsen brachten als Joker auch nicht mehr die erhofften Impulse.
"Wir haben versucht, am Ende noch das Tor zu machen, ohne das letzte Risiko zu gehen", sagte Hasenhüttl.
Zieht man die "Stöger-Tabelle" der letzten zehn Spieltage heran, dann hat sich der BVB mit 20 Punkten und ohne Niederlage (bei 15:8 Toren) eine gute Ausgangslage für den Schlussspurt erarbeitet. RBL hängt dagegen mit nur zwölf Punkten aus den letzten zehn Ligaspielen hinter dem VfB Stuttgart oder Werder Bremen zurück und ist entsprechend aktuell nicht besser als Rang sechs.
Hasenhüttl:
Leipzig ist derzeit das fünfte Rad am Wagen und hat die TSG 1899 Hoffenheim und Borussia Mönchengladbach nur noch vier Punkte hinter sich.
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