Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Bundesliga: Auch Hamburger SV besiegt: Schalke 04 springt auf Platz zwei

Daniel Brickwedde

Update 19/11/2017 um 21:20 GMT+1 Uhr

Auch ohne Leon Goretzka hat sich Schalke 04 auf den Champions-League-Plätzen festgesetzt und geht als "Nummer eins im Pott" ins 174. Revierderby. Die Königsblauen bezwangen ohne ihren verletzten Mittelfeldstar den Hamburger SV mit 2:0 (1:0) und kletterten nach dem sechsten Spiel in Folge ohne Niederlage auf den zweiten Rang.

Der FC Schalke 04 bejubelt ein Tor gegen Hamburg

Fotocredit: Imago

So lief das Spiel:

Beide Mannschaften begannen forsch, setzten den Gegner früh unter Druck und suchten den direkten Weg in Richtung Tor. Bisweilen mutete die Partie zu Beginn ein wenig hektisch an, hinzu kamen viele Fehler und Ungenauigkeiten. Zum Spielberuhiger wurde die Schalker-Führung in der 16. Minute durch einen Elfmeter. Vorausgegangen war ein ungestümer Bodycheck von Gideon Jung gegen Yevhen Konoplyanka im Strafraum, den fälligen Strafstoß verwandelte Franco di Santo.
In der Folge trat Schalke abgeklärt auf und baute vor allem auf eine gute Ordnung in der Defensive. Viele Chancen boten sich bis zur Pause nicht mehr. Ein Schuss von Konoplyanka ging knapp übers Tor (25.), auf der Gegenseite scheiterte der früh eingewechselte Luca Waldschmidt mit der besten Hamburger-Chance aus spitzem Winkel an Ralf Fährmann (41.). Das Team von Markus Gisdol war bemüht, ließ aber insgesamt Tempo, Mittel und Durchschlagskraft vermissen.
Den zweiten Durchgang begannen die Gäste mit deutlich mehr Schwung. Erst scheiterte Dennis Diekmeier in guter Position aus dem Rückraum mit einem Schuss (48.), weniger Minuten später traf Aaron Hunt nach klasse Vorarbeit durch Jann-Fiete Arp nur den Außenpfosten (56.). Schalke war in dieser Phase zu passiv, Hamburg agierte deutlich besser und hatte mehr Spielanteile.
Weitere Hochkaräter blieben in der Folge aus. Das Spiel wurde durch viele Nickligkeiten ruppiger. Die Entscheidung fiel in der 77. Minute: Einen sehenswerten Spielzug über Daniel Caligiuri und Konoplyanka verwertete Guido Burgstaller freistehend aus kurzer Distanz mustergültig. Am Ende ein völlig verdienter Erfolg, da Schalke das abgeklärtere und reifere Team war und vor allem mit einer disziplinierten Defensivarbeit und großer Effektivität überzeugte. Belohnt wurde das mit dem Sprung auf Platz zwei in der Tabelle – erstmals seit fünf Jahren.

Die Stimmen:

Max Meyer (FC Schalke 04): "Wir haben in den letzten Wochen sehr gut gearbeitet und der Preis ist jetzt dafür, dass wir in der Tabelle auf Platz zwei stehen. Das ist aber nur eine Momentaufnahme und wir wissen, dass es sehr eng zugeht. Wir stehen sehr kompakt, lassen hinten kaum was zu und versuchen aus dieser starken Defensive vorne unser Glück zu finden. Natürlich spielen wir keinen überragenden Offensivfußball, aber machen unsere Tore."
Dennis Diekmeier (Hamburger SV): "In der 1. Halbzeit haben wir kaum was zugelassen und kriegen einen ärgerlichen Elfmeter gegen uns. In der 2. Halbzeit wollten wir dann auf das 1:1 gehen, hatten auch die Chancen, aber am Ende machen wir das Tor nicht und kriegen noch das 0:2. Negativ ist natürlich, dass die meine Chance nicht reinmachen. Machen wir das 1:1, geht das Spiel anders aus – davon bin ich überzeugt."
Domenico Tedesco (Trainer Schalke 04): "Wir haben das Spiel gut kontrolliert. Wir hatten eine permanente Kompaktheit, die wir nie verloren haben. Die Tabelle ist nach zwölf Spieltagen wirklich nicht wichtig. Wir schauen nicht darauf, es ist brutal eng da oben."
Markus Gisdol (Trainer Hamburger SV): "Ich bin sehr enttäuscht über das Ergebnis. Ich habe zwei Mannschaften gesehen, die ähnlich stark waren, sehr diszipliniert und wenig zugelassen haben - mit dem Unterschied, dass die Schalker die Bälle ins Tor geschossen haben und wir nicht."

Das fiel auf: Generationsduell

Es passiert nicht oft in der Bundesliga, dass ein Spieler mehr als doppelt so alt ist wie sein Gegenspieler. Mit Naldo, seines Zeichens 35 Jahre alter Abwehrchef bei Schalke, und Jann-Fiete Arp, 17 Jahre alter Shootingstar und Angreifer des HSV, war allerdings eben jenes seltene Szenario gegeben. Ihm direkten Duell "Erfahrung" gegen "Youngster" düpierte der junge Arp seinen Gegenspieler gleich zwei Mal sehenswert, ließ ihn einmal im ersten Durchgang im Sechzehner ins leere Laufen. Nach der Pause umkurvte er Naldo und legte zur Großchance für Hunt auf. Aber insgesamt setzte sich die Erfahrung durch. Naldo hielt seine Abwehr diszipliniert zusammen, während Arp oft die Zuspiele seiner Mitspieler fehlten. Gute Leistungen boten jedoch beide im Generationsduell.

Der Tweet zum Spiel:

Passierte nicht so häufig in der Vergangenheit – ein Bundesliga-Tor durch Franco di Santo. Der letzte Treffer datierte aus dem März 2016.

Die Statistik: 50

Eine runde Sache: Für den Hamburger SV war es das 50. Bundesliga-Auswärtsspiel in Gelsenkirchen. Da die Hamburger keinen Punkt mitnahmen, bleibt auch die Bilanz passenderweise bei 50 Auswärtspunkten auf Schalke.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung