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Drei Dinge, die auffielen: Münchner Ideenlosigkeit, Süles gebrauchter Tag und Brummschädel Kramer

Fabian Kunze

Update 26/11/2017 um 12:34 GMT+1 Uhr

Nach neun erfolgreichen Spielen ist es dann doch passiert. Der FC Bayern hat beim 1:2 (0:2) in Mönchengladbach die erste Niederlage unter Jupp Heynckes kassiert. Dabei fehlten den Münchnern nicht nur sieben wichtige Spieler, sondern auch ein Ideengeber im Mittelfeld. Niklas Süle verpasste seine Chance, sich zu empfehlen und Christoph Kramer hielt mal wieder den Kopf hin. Was uns auffiel:

Niklas Süle (FC Bayern München) diskutiert mit Schiedsrichter Manuel Gräfe

Fotocredit: Getty Images

Vier Achter machen keine Zehn

Sieben Ausfälle muss der FC Bayern München derzeit kompensieren. Entsprechend gerupft sah das Team aus, dass nach Gladbach reiste. Die Ersatzspieler Kwasi Okyere Wriedt (23), Niklas Dorsch (19) und Marco Friedl (19) brachten es vor der Partie auf addierte null Bundesliga-Minuten.
Auch in der Startelf gingen Jupp Heynckes die Spieler aus. In Ermangelung eines echten Spielmachers löste der Trainer-Oldie die Doppel-Sechs auf. Stattdessen agierte zwischen Javi Martínez und Robert Lewandowski eine Viererkette bestehend aus vier Achtern. Neben James Rodríguez und Arturo Vidal bot Heynckes Sebastian Rudy und Corentin Tolisso auf.
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Corentin Tolisso (links) und Sebastian Rudy (rechts) beobachten Javi Martínez im Duell mit zwei Gladbachern

Fotocredit: Getty Images

Doch dem Quartett fehlte gegen dichtgestaffelte Gladbacher zu jeder Zeit des Spiels der nötige Esprit, die geniale Eingebung oder der persönliche Geniestreich, um spielentscheidende Akzente zu setzen.
Viel zu oft versuchten es die Bayern vergebens mit Flanken aus dem Halbfeld oder liefen sich in der Doppelreihe der Borussia-Defensive fest. Spieler wie Thiago oder Arjen Robben, die eine Abwehr mit einem überraschenden Pass oder einer kraftvollen Einzelaktion knacken können, fehlten dem Rekordmeister schmerzlich.

Niklas Süle: Mr. 20 Prozent

Für Niklas Süle wäre es die Chance gewesen, im Duell um einen Platz in der Innenverteidigung mit Jérôme Boateng weiter Punkte zu sammeln. Der Nationalspieler ließ sie ungenutzt.
In der Pflicht - der Defensivarbeit - wirkte Süle hüftsteif und langsam. In der Kür - der Spieleröffnung - fehlte die Präzision, die seine direkten Konkurrenten in der Bayern-Abwehr, Boateng und Mats Hummels, auszeichnet.
Thorgan Hazard (Borussia Mönchengladbach) im Duell mit Niklas Süle (FC Bayern München)
Schon in der 13. Minute reichte ein kurzer Wackler von Lars Stindl, um Süle aus dem Konzept zu bringen. Dass Raffael kläglich abschloss, war Süles Glück. In der 38. Minute tickte er den Ball dann im Zweikampf mit Thorgan Hazard mit der Hand an. Korrekte Entscheidung: Elfmeter, den Hazard zum 1:0 verwandelte.
Im Anschluss an die Partie zeigte sich Süle bei "Sky" uneinsichtig:
Wenn das ein Handspiel ist, dann ist es traurig. Ich gehe nicht mit der Hand zum Ball, das ist eine Drehbewegung. Ich berühre den Ball mit einem Finger. Das war vielleicht zu 20 Prozent ein Elfmeter.
Vielleicht aber waren es an diesem Abend auch einfach 20 Prozent zu wenig Form bei Süle.

Christoph Kramer: Immer mitten in die F****e rein...

"Schiri, ist das das Finale?" Christoph Kramers verwirrte Frage an Nicola Rizzoli nach dem Zusammenprall mit Argentiniens Ezequiel Garay im WM-Endspiel 2014 ist legendär. In dieser Saison, so scheint es, ist Kramer wieder mit dem Kopf immer da, wo es richtig wehtut.
Im September traf ihn Leipzigs Naby Keita mit viel zu hohem Bein im Gesicht, flog dafür vom Platz. Kramer blutete, ließ sich behandeln und spielte weiter. Nur eine Woche später zog sich der Mittelfeldspieler im Kopfballduell mit Stuttgarts Anastasios Donis eine Platzwunde an der Stirn zu, wurde nach 22 Minuten mit einem Nasenbeinbruch ausgewechselt.
Chrisoph Kramer gegen den VfB Stuttgart am Kopf verletzt
Gegen die Bayern war für Kramer bereits nach elf Minuten Schluss. Diesmal war es mit Jannik Verstergaard der eigene Mitspieler, der den 26-Jährigen im Luftkampf voll im Gesicht traf. Kramer wurde minutenlang behandelt, schließlich ausgewechselt und dann mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht. Dieser bestätigte sich nicht. Am Spielende saß Kramer schon wieder auf der Bank und feierte anschließend in der Kabine den Sieg mit seiner Mannschaft.
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