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Drei Dinge, die bei Schalke-Bayern auffielen: James glänzt, Rotationsprinzip greift, Ulreich stabil

Daniel Rathjen

Update 20/09/2017 um 09:03 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern hat auch am fünften Bundesliga-Spieltag drei Punkte eingefahren und den FC Schalke über weite Strecken des Spiels dominiert. James Rodríguez brillierte, indem er einen Elfmeter herausholte, ein Tor selbst erzielte und das dritte für Arturo Vidal auflegte. Insgesamt präsentierten sich die Münchner gegen Leon Goretzka und Co. souverän. Drei Dinge, die auffielen.

James Rodriguez

Fotocredit: Getty Images

James Rodríguez deutet sein Potenzial an

Zum ersten Mal stand James Rodríguez in dieser Saison in der Bundesliga in der Startformation - und überzeugte auf ganzer Linie. Natürlich stimmen beim Kolumbianer noch nicht alle Abläufe und Automatismen, doch es wurde schnell klar, warum ihn Trainer Carlo Ancelotti unbedingt haben wollte.
Er war immer anspielbereit (97 Ballbesitzphasen, zweitbester Teamwert), viel unterwegs (10,84 Kilometer, sechstbester Teamwert). Sein linker Fuß steht für Kreativität, zudem ist er schnell und einfallsreich. Ancelotti lobte:
Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht, war offensiv auffällig.
Zunächst holte der Kolumbianer den Elfmeter gegen Naldo heraus (25., Robert Lewandowski verwandelte), das zweite Tor erzielte er mit einem platzierten Linksschuss selbst (29.), ehe er mit einem sehenswerten Lupfer das dritte Tor von Arturo Vidal vorbereitete (75.).
Beachtlich dabei: Sein erster Schuss in der Bundesliga überhaupt führte zum ersten Treffer. Für alle Bayern-Nostalgiker: Der bis dato letzte Kolumbianer, der für den FCB traf, war Adolfo "El Tren" Valencia.
Es wird spannend zu beobachten sein, inwiefern James nun weiter Druck auf die etablierten Kräfte ausübt. Gegen Schalke fehlten Arjen Robben (Grippe) und Franck Ribéry (ohne Einsatz).

"Mutige" Aufstellung kein Problem

Es mutete schon ein wenig riskant an: Sechs Umstellungen, ohne den verletzten Torwart Manuel Neuer, dazu Thiago, Mats Hummels, Jérôme Boateng, Ribéry, Vidal auf der Bank. Ein Leistungsabfall durch die Hereinnahmen von beispielsweise Sebastian Rudy, Kingsley Coman und Niklas Süle war aber nicht erkennbar.
Leichte Schwächen im Spielaufbau, die Schalke phasenweise Raum und Chancen verschafften, wurden schließlich gut im Kollektiv aufgefangen. Die Offensive mit Thomas Müller, Lewandowski, Coman und James wirkte frisch, frech und variabel. Der Spielwitz war beim 4:0 gegen Mainz am Samstag zurückgekehrt und war auch am Dienstag noch da.
Nicht wie noch in den ersten Spielen dieser Saison entstand der Eindruck, die Bayern seien zu abhängig von der Klasse einzelner Akteure. Es ist eine wichtige Erkenntnis für Trainer, Spieler und Verein, dass das Rotationsprinzip funktioniert, denn in den noch zu spielenden englischen Wochen wird es zur Regel werden.

Ulreich macht guten Eindruck

Sven Ulreich hat in den kommenden Wochen die schwere Aufgabe, das Fehlen von Stammkeeper Neuer zu kompensieren. Gegen Schalke stellte er unter Beweis, dass sich die Bayern dabei kaum Sorgen machen müssen. Der Ersatzkeeper ist in guter Form, war gedanklich immer auf der Höhe und blieb ohne Wackler.
"Sven Ulreich hat unser volles Vertrauen. Zu 100 Prozent", stärkte ihm Ancelotti noch weiter den Rücken. Und Joshua Kimmich schwärmte: "Ulle hat das überragend gemacht."
Schon zu Beginn der Saison wusste Ulreich als Neuer-Vertreter zu überzeugen. Fußballerisch fällt er im direkten Vergleich mit dem besten Torhüter der Welt natürlich ein wenig ab, doch wie Ancelotti nach dem Schalke-Spiel betonte: "Er hat ja noch eine Abwehr vor sich. Und wir haben in den vergangenen Partien sehr gut verteidigt."
Ulreich selbst - bei allem Mitleid für Neuer - wirkt aufgeräumt, fokussiert und motiviert angesichts der Top-Partien - unter anderem geht es in der kommenden Woche in der Champions League gegen Paris Saint-Germain. Er sagte:
Es freut mich natürlich, dass ich jetzt die Spiele bekomme. Ich will mein Bestes geben und Manu so gut es geht vertreten. Paris ist natürlich eine Herausforderung, aber davon lebt der Sport. Wir sind auch eine Weltklassemannschaft.
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