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FC Bayern: Franck Ribéry bleibt - hier lauert die Gefahr

Tobias Hlusiak

Update 09/05/2018 um 12:04 GMT+2 Uhr

Franck Ribéry bleibt dem FC Bayern erhalten - der Franzose unterschrieb am Montag einen neuen Ein-Jahres-Vertrag für die Saison 2018/19. Das ist zunächst einmal gut, die Fans des Rekordmeisters feiern den Verbleib ihres Lieblingsfranzosen. Doch was bedeutet dieser Schritt für den Klub, Ribéry selbst und die vorgesehenen Nachfolger des 35-Jährigen?

Franck Ribéry

Fotocredit: Eurosport

"Ich habe gemacht fünf Jahre mehr!" Die Worte, die Franck Ribéry nach seiner Vertragsverlängerung 2010 beim FC Bayern sagte, sind in München legendär. Vor allem bei Bayern-Fans sind sie in den täglichen Sprachgebrauch übergegangen.
Am Montag gab es nun die Fortsetzung. Der Franzose verlängerte sein Arbeitspapier erneut und sagte anschließend:
Ich habe gemacht ein Jahr mehr. Mia san mia.

Ribéry immer noch zu starken Leistungen fähig

"Wir freuen uns sehr, dass uns Franck erhalten bleibt", stimmte dann auch Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic mit ein:
Franck hat in dieser Saison einmal mehr unter Beweis gestellt, zu welchen herausragenden Leistungen er fähig ist und welch‘ großartige Qualität in ihm steckt. Zudem ist er einer unserer Publikumslieblinge.
Klingt erstmal rundum positiv. Aber, was bedeutet die Vertragsverlängerung von Ribéry für...

... Ribéry selbst:

Franck ist glücklich. Ribéry spielt seit 2007 in München und geht kommende Saison in seine zwölfte Spielzeit als Bayern-Profi. Nichts anderes wollte er. Gewinnt der Rekordmeister abermals den Titel, würde sich der Linksaußen mit neun Deutschen Meisterschaften zum alleinigen Rekordhalter aufschwingen. Kein zu unterschätzender Fakt. Insgesamt gewann der Franzose bereits 20 Titel mit Bayern.
Im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Real Madrid hat der Franzose gezeigt, dass er durchaus noch zu Top-Leistungen imstande ist. Ganz so dominant wie früher kann er aber nicht mehr sein. Die Erkenntnis: Es reicht auf höchstem Niveau nicht mehr für Glanzleistungen alle drei Tage.
Sollte Ribéry aber erkennen - und hier liegt der Schlüssel -, dass er als hochqualifizierte Teilzeitkraft wichtiger ist als permanent in der Stammelf, bleibt er auch mit 35 Jahren ein nicht zu unterschätzender Faktor.
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Jupp Heynckes und Franck Ribéry

Fotocredit: Getty Images

... den Verein:

Ribéry ist Publikumsliebling, sein Verbleib ist also ein Gewinn fürs Herz des Klubs. Sportlich muss der Vereinslegende aber die etwas eingestampftere Rolle - vermutlich mehrfach - verkauft werden.
Hier sind der neue Trainer Niko Kovac und Sportdirektor Salihamidzic gefordert. Beide haben damit aber keine beziehungsweise kaum Erfahrung. Von den Trainern seiner Bayern-Zeit verstand sich Ribéry jedenfalls nur mit väterlichen Figuren wie Ottmar Hitzfeld und Jupp Heynckes ausnehmend gut.
Jürgen Klinsmann, Pep Guardiola und Carlo Ancelotti vermochten es dagegen nicht, Ribéry das nötige Einfühlungsvermögen entgegen zu bringen.
Ribéry zu bremsen, gerade wenn die mannschaftsinterne Konkurrenz nicht dauerhaft auf Weltklasseniveau spielt, ist eine große Aufgabe für Kovac.
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Niko Kovac wird ab Sommer neuer Bayern-Trainer

Fotocredit: SID

... Coman und Gnabry:

Für Coman, der seinem Landsmann bis zu seiner Verletzung im Frühjahr den Rang abgelaufen hatte, steht und fällt hier alles mit der Frage, wie Ribérys Rolle in seinem nun sehr wahrscheinlich letzten Vertragsjahr definiert ist.
Kann er als Unterstützter für die Jugend dienen, Coman sowie Neuzugang Serge Gnabry vielleicht sogar als Vorbild heranführen, dann wird er auch auf dieser Ebene wertvoll. Bislang verbindet ihn allerdings nicht viel mit Landsmann Coman, beide gehen sich eher aus dem Weg.
X-Faktor könnte in dieser Frage ausgerechnet Ribérys langjähriger Weggefährte Arjen Robben werden - sollte dieser nicht verlängern, wäre automatisch mehr Spielzeit auf dem rechten Flügel für Gnabry und Coman frei.
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Arjen Robben (l.) und Franck Ribéry

Fotocredit: Imago

Während Ribéry am Montag unterschrieb, zögert der Niederländer noch, den ihm angebotenen Ein-Jahres-Vertrag anzunehmen. Eine Entscheidung über seinen Verbleib beim Rekordmeister soll erst nach dem DFB-Pokalfinale fallen.
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