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Niko Kovac zum FC Bayern: Dritte Wahl? Egal!

Florian Bogner

Update 16/04/2018 um 13:58 GMT+2 Uhr

Niko Kovac zum FC Bayern München ist die logische 1c-Lösung für den Deutschen Meister, nachdem Jupp Heynckes nicht mehr weiter machen wollte und Thomas Tuchel schon bei Paris Saint-Germain im Wort stand. Auch wenn die Entscheidung für den 46-Jährigen nach einem Kompromiss aussieht - unterschätzen sollte man Kovač nicht. Denn er bringt einiges mit, was ein Spitzentrainer braucht.

Niko Kovac

Fotocredit: Getty Images

Ein Kommentar von Florian Bogner
Niko Kovac wusste, dass der Anruf kommen wird. Er und Hasan Salihamidzic verstehen sich seit gemeinsamen Tagen beim FC Bayern München (2001-2003) gut, sind laufend in Kontakt. Insofern wusste der 46-Jährige schon, dass Salihamidzic ihn als Ergebnis der eigenen Trainerfindungsprozesse den Vereins-Oberen Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß vorschlagen wird. Und die Bosse sagten: "Probier' mas!"
Angesichts der langen Bemühungen, Jupp Heynckes zum Bleiben zu überreden, und der konkreten Anfrage an Thomas Tuchel, nachdem Heynckes abermals Nein gesagt hatte, ist Kovac de facto nur dritte Wahl beim FC Bayern. Was aber nichts heißen muss.
Im Gegenteil: Wo andere Trainer sich vielleicht in ihrer Ehre gekränkt fühlen würden, dürfte dieser Fakt Kovač ziemlich egal sein. Er bekommt schließlich die Chance seines Lebens. Die Chance, den FC Bayern München zu trainieren.
Die Besetzung seines Trainerteams könnte dabei der Schlüssel zum Erfolg sein. Und auch wenn noch nicht alle Personalien geklärt sind, fest steht: Mit Bruder Robert Kovac bringt der 46-Jährige schon mal einen Bayern-erfahrenen Mann mit.

Kovač kann mit schwierigen Charakteren

Wie Kovac derweil bei Eintracht Frankfurt einen Spieler wie Kevin-Prince Boateng gezähmt und zu Top-Leistungen gedrillt hat, zeigt, dass er mit schwierigen Charakteren im Team umgehen kann.
In Sachen Spielanlage war Kovac stets eine gute Abwehr und das Defensivverhalten der ganzen Mannschaft wichtig, das ist Heynckes nicht unähnlich. Angriffe trägt die Eintracht gerne über die Flügel und ihre schnellen Außenstürmer nach vorne, darin ist auch der FC Bayern ganz gut.
Außerdem verfügt Kovac über das nötige Selbstbewusstsein und Charisma, das es für einen Spitzenklub braucht. Dass er noch keinen Titel als Trainer gewonnen hat? Schwamm drüber. Das ist als Nationaltrainer Kroatiens und Coach der Eintracht auch nicht wirklich leicht. Ach ja: Frankfurt steht übrigens auch im DFB-Pokal-Halbfinale.
Warum also nicht mal was wagen mit einem jungen, aufstrebenden Trainer, der Frankfurt 2016 noch vom Abstieg rettete und nun vielleicht in den Europapokal führt?
Dachten sich die Bayern auch. Zumindest war ihnen Kovac wert, die Bayern-Klausel in seinem Frankfurter Vertrag für angeblich zwei Millionen Euro auszulösen und ihm einen Drei-Jahres-Vertrag zu geben.
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