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Oliver Kahn empfiehlt Zinédine Zidane als Bayern-Trainer - und er hat recht!

Tobias Hlusiak

Update 05/04/2018 um 18:21 GMT+2 Uhr

Alle Welt macht sich Gedanken über die vakante Trainer-Position beim FC Bayern. Nun hat Oliver Kahn Zinédine Zidane ins Spiel gebracht. Natürlich wird der aktuelle Coach von Real Madrid den FC Bayern zur neuen Saison nach menschlichem Ermessen nicht übernehmen. Dennoch ist Kahns Ansatz richtig. Der FC Bayern sollte größer denken.

Zinedine Zidane

Fotocredit: Imago

Wie jeder Fußball-Experte wurde Oliver Kahn gefragt, wer nach seiner Meinung neuer Bayern-Trainer werden solle. Jochen Breyer vom "ZDF" übernahm diesen Job im Anschluss an den siegreichen Auftritt des deutschen Rekordmeisters in Sevilla. Er musste es tun, wusste auch Kahn.
Bis hierher erstmal nichts Ungewöhnliches. Die Antwort des Befragten war dann aber eine, die man diskutieren sollte. "Zinédine Zidane wäre sicherlich eine Überlegung wert", sagte Kahn. "Diesen Trainer finde ich sensationell!"

Kahn hält Loblied auf Zidane

Ein klares Bekenntnis, dem auch gleich eine passende Begründung folgte: "Der hat in Madrid alles erreicht, kann jetzt zum dritten mal die Champions League gewinnen. Was will er da noch machen? Vom Anforderungsprofil her würde er perfekt zum FC Bayern passen."
Dem Einschub Breyers, Zidane spreche kein Deutsch, was ja von den Bayern-Bossen vorausgesetzt werde, maß Kahn keine größere Bedeutung bei. "Er ist ja Franzose und spricht Spanisch. Da wird er Deutsch auch noch irgendwo lernen können." Viel wichtiger seien doch ohnehin andere Fähigkeiten.
Die Frage ist, was kann er besonders gut? Er kann ein Star-Ensemble moderieren. Er selbst war ein absoluter Weltstar. Vielen ehemaligen großen Spielern traut man gar nicht zu, später auch Trainer mit einer solchen Qualität sein zu können. Aber er kann es! Zidane versucht nicht, den Fußball bei Real Madrid neu zu erfinden. Er presst der Mannschaft keine Systeme auf, sondern justiert nur ganz fein. Die Spieler überzeugt er mit seiner Ansprache - die leisten seit Jahren Unglaubliches.
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Oliver Kahn kassiert ein Tor von Zinedine Zidane

Fotocredit: Imago

Ruf nach Zidane keine Forderung von Kahn

Dennoch - da wollte der ehemalige Weltklasse-Torhüter nicht missverstanden werden - sei sein Plädoyer für Zidane keine Handlungsaufforderung an die Bayern-Entscheidungsträger Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Hasan Salihamidzic. Er wolle lediglich umreißen, "wie das Anforderungsprofil des Bayern-Trainers sein sollte".
Ist es aber anscheinend nicht. Statt über Zidane diskutiert man in München über Niko Kovac, Ralph Hasenhüttl und Co. - bei allem Respekt Trainer von geringerem internationalen Renommee.
Dabei würde der Kahn'sche "Think Big"-Ansatz dem FC Bayern aber dieser Tage gut zu Gesicht stehen. So wie man ihn 2013 schon einmal in die Tat umsetzte.
Klar, Pep Guardiola stellte dem deutschen Rekordmeister keinen weiteren Henkelpott in die Vitrine. Die Mannschaft profitiert aber auch zwei Jahre nach seinem Abschied noch von seiner akribischen Arbeit und seinen visionären Taktik-Ansätzen.
Zidane wäre ein ähnliches Kaliber. Der 45-Jährige würde nur durch seine pure Anwesenheit gestandene Nationalspieler verbessern und die Ansammlung von Ausnahmesportlern im Zaum halten. Das tut er seit zwei Jahren bei Real Madrid - dem wohl größten Klub der Welt.

Kahn verkörpert die Bayern-DNA

Fakt ist aber auch: Geschieht kein Wunder, wird eine Zidane-Verpflichtung - zumindest in diesem Sommer - beim FC Bayern nicht zu Stande kommen. Darum geht es hier aber auch gar nicht. Es geht um das Anspruchsdenken.
Oliver Kahn verkörpert die DNA des FC Bayern. Der dreimalige Welttorhüter spielte 14 Jahre lang für die Münchner. In dieser Zeit gab es für ihn keine andere Möglichkeit, als nach dem Höchsten zu streben. Deswegen ist es für Kahn völlig normal, auf die Frage nach einem geeigneten Trainer eben den derzeit erfolgreichsten Trainer der Welt zu nennen.

Alles deutet auf Kovac hin

Tatsächlich aber läuft alles auf Niko Kovac als neuer Trainer der Münchner hinaus. Bis Ende April soll alles erledigt sein.
"Es gibt derzeit ein bisschen die Tendenz beim FC Bayern, Leute zu integrieren, die den Verein einfach kennen. Von daher ist Niko Kovac sicherlich interessant. Aber er ist eben auch völlig unerfahren, was eben den Umgang mit einem Star-Ensemble oder die Champions League angeht."
Es scheint, als sei Oliver Kahn von seinem ehemaligen Mitspieler nicht restlos überzeugt. Von Zidane aber schon...
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