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BVB: Darum ist Peter Bosz von Borussia Dortmund der perfekte Trainer für Emre Mor

Marc Hlusiak

Update 28/07/2017 um 12:54 GMT+2 Uhr

Emre Mor und Borussia Dortmund - bisher keine Erfolgsstory. Unter Thomas Tuchel kam der hochgelobte Dribblekönig in der vergangenen Spielzeit nur sporadisch zu Einsätzen und hatte daran größtenteils selbst Schuld. Der Trainerwechsel von Tuchel zu Peter Bosz könnte für Mor ein Neuanfang sein. Der Niederländer scheint der perfekte Trainer für den jungen Türken zu sein - wenn er denn bleiben darf.

Emre Mor will es unter Peter Bosz packen

Fotocredit: Getty Images

In seinem ersten Jahr bei Borussia Dortmund hat Emre Mor genau zwei Gesichter gezeigt. Gesicht eins ließ Fans in Stadion und vor den Fernsehgeräten regelmäßig mit der Zunge schnalzen, Gesicht zwei bewirkte unverständliches Kopfschütteln und Abwinken.
Welchen Mor bekommen die Fans wohl im Test gegen Espanyol Barcelona (Freitag, 19.15 Uhr Live im TV auf Eurosport1, im Livestream im Eurosport Player und auf Eurosport.de und im Liveticker) zu sehen?
Der gerade erst 20 Jahre alt gewordene Türke hat die Fähigkeiten, seine Gegenspieler mit einer Körpertäuschung ins Leere laufen zu lassen. Er ist klein, wendig und schnell, hat zudem einen guten Abschluss. Aber: Diese große Qualität, ist ebenso seine größte Schwäche.

Fluch der eigenen Stärke

Das Wissen um seine eigenen Stärken ließ Mor oftmals vergessen, dass Fußball ein Mannschaftssport ist. Unter Thomas Tuchel spielte er sich im Laufe der Rückrunde eigensinnig ins Abseits. Zum Ende der Saison sah man ihn kaum noch auf dem Feld.
"Mor ist dem Beruf und dem Druck auf höchstem Niveau noch nicht gewachsen. Er muss dies erst einmal lernen", erklärte der ehemalige BVB-Coach die geringe Spielzeit des 10-Millionen-Einkaufs.
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Emre Mor von Borussia Dortmund

Fotocredit: Imago

Auch der neue BVB-Coach Peter Bosz schlägt zu Beginn seiner Amtszeit in die selbe Kerbe:
Er muss lernen, wann er ins Dribbling gehen kann und wann er den Ball spielen muss. Er ist jung, er wird das schaffen. Aber er muss noch sehr viel lernen. Es ist meine Aufgabe, ihm da zu helfen.

Ein Typ für junge Dribbler

Bosz haftet der Ruf an junge Spieler formen zu können wie kein Zweiter. Im letzten Jahr führte er die junge und unerfahrene Mannschaft von Ajax Amsterdam ins Finale der Europa League. Seine Startelf dort war die jüngste aller Zeiten in einem europäischen Finale (22 Jahre und 282 Tage im Schnitt).
In der Liga gehörten die 17-jährigen Justin Kluivert und Matthijs de Ligt sowie der 18-Jährige Kasper Dolberg zu den Konstanten. Zudem setzt der Niederländer auffallend oft auf Spieler, die das Risiko im Eins-gegen-Eins suchen - Spieler wie eben Emre Mor.
Laut einer Opta-Studie im Auftrag der "Welt" gingen die Ajax-Spieler in der vergangenen Saison 1046 Mal ins Eins-gegen-Eins (Höchstwert in der Ehrendivision). In Deutschland landete der BVB in dieser Statistik ganz oben (899 Mal). Natürlich hat an diesem Wert vor allem Ousmane Dembélé seine Anteile, aber auch Mor liebt das Duell Mann gegen Mann mit dem Ball am Fuß.
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Cristiano Ronaldo (Real Madrid) und Emre Mor (Borussia Dortmund)

Fotocredit: Imago

Es ist also anzunehmen, dass Mors Spielweise dem 53-Jährigen alles andere als zuwider ist. Im Gegenteil. Mor und Bosz passen auf dem Papier bestens zueinander - und beide wissen das.

Mor mit Licht und Schatten

Zu Beginn der Vorbereitung zeigte der Dribbler bereits, dass er den Trainerwechsel auch als persönlichen Neustart verstanden hat. Beim Testspielsieg gegen Urawa Red Diamonds glänzte er als Doppelpacker und ließ seinen Coach nach dem Spiel frohlocken:
Er hat sehr große Qualitäten. Das hat er heute wieder gezeigt, unter anderem mit zwei Toren.
Ein paar Tage später fiel er beim Test gegen den VfL Bochum allerdings wieder in alte Muster zurück. Zu eigensinnig, zu verspielt, zu wenig zielstrebig. Nach Informationen des "kicker" zählt Mor daher nach wie vor zu den Kandidaten, die den BVB eventuell noch verlassen könnten.

Das entscheidende Trainingslager

Im Sommertrainingslager in Bad Ragaz muss Mor nun dauerhaft beweisen, dass er dazugelernt hat, dass er neben seinen Tempodribblings und Eins-gegen-Eins-Situationen auch das Auge für den Mitspieler geschult hat und gewillt ist, den nächsten Schritt in Richtung Bundesligaprofi zu gehen.
Gelingt ihm das, wird sich der BVB trotz "über 30 Anfragen" - unter anderem von Hannover 96 - die Berater Bariz Soofizadeh nach eigener Aussage vorliegen, überlegen müssen, ob eine Leihe Mors wirklich in Frage kommt.
Rein von seinen Anlagen, ist Mor der perfekte Spieler für Trainer Peter Bosz.

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