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Schlussakt beim FC Bayern? Vorhang auf für Franck Ribéry

Daniel Rathjen

Update 06/01/2018 um 14:33 GMT+1 Uhr

Franck Ribéry steht womöglich vor seiner letzten Rückrunde beim FC Bayern. Wenn sein Vertrag im Sommer ausläuft, ist der Offensiv-Akteur 35 Jahre alt. Gespräche über eine Verlängerung gab es bislang nicht. Dafür bieten sich dem Franzosen verlockende Alternativen. Der Schlussakt seiner Karriere wird noch mal spannend. Wie geht das finale Kapitel von "König Franck" aus? Eine Einordnung.

Franck Ribéry

Fotocredit: Getty Images

Franck Ribéry war schon immer ein Mann für die große Show auf dem Rasen. Im Trikot des FC Bayern verzaubert er die Fans seit mehr als zehn Jahren mit Dribblings, Emotionen und Toren. Er ist eine Vereinsikone. Doch die Zeit nagt auch an ihm - "König Franck" wird im April 35 Jahre alt, sein Vertrag in München läuft aus.
Aktuell beweist er im Trainingslager in Doha, dass sich Trainer Jupp Heynckes und seine Kollegen auch im Jahr 2018 auf ihn verlassen können. Die Einheiten absolviert er mit vollem Einsatz, der Ball klebt nach wie vor am Fuß, sein Wort hat in der Mannschaft an Gewicht nichts eingebüßt. Gleichzeitig lachen sie über die zwar rarer gewordenen, aber immer noch regelmäßig vorkommenden Späße der französischen Frohnatur.
Sein "Fréro" (französisch für Bruder), wie er unter anderem David Alaba gerne nennt, machte sich am Freitag jedenfalls schon mal für eine Weiterverpflichtung Ribérys stark:
Ich glaube, dass wir alle wissen, dass er wirklich ein sehr wichtiger Spieler für uns ist, in der Mannschaft, außerhalb vom Platz, aber natürlich auch am Platz.
Ribéry, betonte Alaba, sei eine wichtige Bezugsperson. "Er war einer der Spieler, die mich von Anfang an aufgenommen haben, die versucht haben, mich weiterzubringen, und mir viele Tipps gegeben haben. Das war für mich als junger Spieler sehr wichtig."
Alaba ist einer von Ribérys Fürsprechern, aber längst nicht der mächtigste. Der sitzt beim FC Bayern nämlich im Chefsessel und heißt Uli Hoeneß. Beide verbindet seit Jahren ein fast schon familiäres Vater-Sohn-Verhältnis. Ribéry hat Hoeneß nie vergessen, dass der ihm vor allem in schweren Zeiten zur Seite stand. Im Gegenzug besuchte er ihn, als Hoeneß im Gefängnis saß, am Tiefpunkt war. Ein emotionaler Glückwunsch zu Hoeneß' 66. Geburtstag am Freitag bei Twitter und Co. war selbstverständlich.

Günstige Konstellation bei Bayern

Bleibt nun noch Heynckes, der Hoeneß-Vertraute, ein weiteres Jahr Coach in München, was nach den neuesten Entwicklungen durchaus denkbar erscheint, könnte die Konstellation für ein weiteres Jahr von Ribéry mit dem FC Bayern nicht günstiger sein. Heynckes und Hoeneß im Duett wären wohl die einzigen Menschen, die Ribéry seine künftige Rolle als Mann für besondere Momente, der aber eher von der Bank kommt als in der Startelf steht, schmackhaft machen könnten. So könnte Ribérys Herzenswunsch, die Karriere bei Bayern zu beenden, tatsächlich Realität werden.
Wenn er partout nicht bereit wäre, auch dem Nachwuchs wie Serge Gnabry oder Kingsley Coman Raum für Entwicklung zu geben, muss er andere Optionen überdenken. Dass Ribéry schon in diesem Sommer aufhört, ist angesichts des Eifers, den er momentan versprüht, kaum vorstellbar. Er hat auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass er sich durchaus noch ein Engagement - beispielsweise in Katar - vorstellen kann.

"Bilal" in Doha seit jeher sehr beliebt

Bei den Fans vor Ort, die ihn bei seinem muslimischen Namen "Bilal" rufen und nach Autogrammen und Selfies bitten, erfreut er sich großer Beliebtheit, seine Popularität ist beachtlich. Passend dazu lockt ihn der ehemalige Mittelfeld-Star Xaví. In der "Bild" sagte er:
Es wäre für jeden hier super. Auch für Franck Ribéry. Die Lebensqualität hier ist fantastisch, es ist ein tolles Land, gut für das Familienleben. Es ist bequem, jeder ist glücklich.
Das fußballerische Niveau sei zwar ein anderes als in Europa, "aber für Franck Ribery wäre es sicher nett, wenn er hierher wechseln würde".
Im Frühjahr sollen erste Verhandlungsgespräche von Bayern-Seite mit Ribéry (und Arjen Robben) geführt werden. Bis dahin kann der Routinier nichts weiter machen, als sich wie jetzt mit vollem Einsatz zu empfehlen.
Eines ist jedoch allen klar: Bevor sich der Vorhang für ihn endgültig schließt, ist Ribéry bereit für den spannenden Schlussakt. Ein Mann für die große Show auf dem Rasen war er schon immer...
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