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VfL Wolfsburg leidenschaftslos: "So funktioniert kein Abstiegskampf"

VonSID

Update 22/04/2018 um 13:30 GMT+2 Uhr

Bruno Labbadia und Dieter Hecking standen nach der offiziellen Pressekonferenz noch minutenlang zusammen. Zum Abschied klopfte Hecking einem seiner Nachfolger auf dem Trainerstuhl des VfL Wolfsburg aufmunternd auf die Schulter - Labbadia konnte Trost gut gebrauchen. Denn bei der 0:3 (0:3)-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach präsentierte sich seine Mannschaft wie ein Absteiger.

Lars Stindl trifft - Wolfsburg geht gegen Gladbach unter

Fotocredit: SID

Drei Spieltage vor Schluss droht dem Meister von 2009 erneut der schwere Gang in die nervenaufreibende Relegation. Sportdirektor Olaf Rebbe hinterfragte nach dem leidenschaftslosen und nicht erstligareifen Auftritt der Wölfe im Borussia-Park in aller Deutlichkeit Teile der Mannschaft:
So funktioniert kein Abstiegskampf. Man muss Einzelne fragen, ob sie alles gegeben haben.
In 90 Minuten erspielten sich die Gäste keine einzige Torchance. Die Defensive wirkte nicht nur bei den Gegentreffern von Lars Stindl (8.), Raffael (35.) und Christoph Kramer (44.), der den Ball schlitzohrig bei einem Freistoß ins Tor schoss, während Koen Casteels noch seine Mauer stellte, konfus. Rebbe:
So eine Leistung darf man nicht anbieten, wenn es um den Klassenerhalt geht.

Rückfall in alte Muster

Der Schock bei den Gästen saß umso tiefer, da sie sich nach zuletzt drei Spielen ohne Niederlage und Gegentor auf dem richtigen Weg wähnten. Nach der blutleeren Vorstellung suchten Verantwortliche und Spieler nach Erklärungen. "Wir haben keinen Zugriff bekommen, nirgendwo auf dem Platz", sagte Torhüter Casteels. Er war der einzige Wolfsburger Profi, der seine Normalform erreichte. "Jeder einzelne Spieler ist mit seiner Leistung und der Leistung der Mannschaft nicht zufrieden", sagte Casteels.
Der Saisonendspurt wird damit zum Nervenspiel. Erst im vergangenen Jahr schafften die Niedersachsen die Rettung über den unangenehmen Umweg Relegation. "Wir sind uns bewusst, dass die Situation sehr gefährlich ist", sagte Kapitän Paul Verhaegh. Zu sehen war davon nichts. Dies gestand auch Verhaegh ein:
Wir haben jeden wichtigen Zweikampf verloren.

Schicksalsspiel gegen Hamburg

Vor dem wegweisenden Heimspiel gegen seinen Ex-Klub Hamburger SV muss Labbadia seine Mannschaft nun aufrichten. "Wir müssen die Nerven behalten", forderte Labbadia, dies sei "ganz wichtig."
Der Coach nahm seine Spieler sogar noch in Schutz. An der Einstellung habe es nicht gelegen, behauptete Labbadia: "Wir haben individuelle Fehler gemacht und es nicht geschafft, als Mannschaft gegen den Ball zu arbeiten." Dann sehe auch die Mentalität nicht gut aus, wenn man es zusammen nicht hinbekomme.
Olaf Rebbe beklagte derweil noch ein anderes Störfeuer. Medien berichteten, dass bereits erste Gespräche zwischen den Wölfen und Horst Heldt (Hannover 96) stattgefunden hätten. Beim VfL soll Heldt der Wunschkandidat für den Posten als Geschäftsführer Sport sein. "Es ist ein Nebeneffekt, der nicht für Ruhe sorgt", sagte Rebbe. Bei den Wolfsburgern stehen in den nächsten Wochen auf und neben dem Platz wichtige Entscheidungen an.
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