Eurosport
Werder Bremen: Labbadia, Koller, Weinzierl und Kohfeldt als Nachfolger für Nouri im Gespräch
Von
Publiziert 30/10/2017 um 14:36 GMT+1 Uhr
Am frühen Montagmorgen kündigt der SV Werder Bremen Cheftrainer Alexander Nouri und Assistent Markus Feldhoff und reagiert damit auf die lange Talfahrt der Grün-Weißen. Der bisherige U23-Trainer Florian Kohfeldt übernimmt die Leitung bis zur Partie gegen Eintracht Frankfurt am Freitag. Als dauerhafte Lösung stehen außerdem Bruno Labbadia, Markus Weinzierl und Marcel Koller im Raum.
Bruno Labbadia und Markus Weinzierl
Fotocredit: Getty Images
Nachdem die Luft für Alexander Nouri mit der Negativ-Serie von neun sieglosen Partien zuletzt bereits immer dünner geworden war, folgte am Sonntag mit dem 0-3 gegen den FC Augsburg die nächste Klatsche. Mit "Nouri raus!"-Rufen machten die Fans ihrem Unmut Luft und die Geschäftsführung zog mit der Freistellung von Nouri und Co-Trainer Feldhoff die Reißleine.
Der bisherige Trainer der zweiten Mannschaft Florian Kohfeldt wird das Team auf die wichtige Partie gegen Eintracht Frankfurt am Freitag (20:30 Uhr/live im Eurosport Player) vorbereiten.
"Wir lassen uns da aber nicht unter Druck setzen", kündigte Geschäftsführer Frank Baumann an. "Es ist nicht ausgeschlossen, dass Kohfeldt dauerhaft bleibt. Er ist ein junger, innovativer Trainer mit klarer Ansprache. Wir trauen ihm zu, kurzfristig einen Impuls zu setzen. Wir haben wenig Zeit. Deshalb war es wichtig, dass er die Mannschaft kennt."
Parallel werde der Markt sondiert, das sei mit Kohfeldt klar abgesprochen.
Kohfeldt: Bekanntes Gesicht in Bremen
Die "Syker Kreiszeitung" nannte bereits im Vorfeld vier Kandidaten als mögliche Nouri-Nachfolger, die im Abstiegskampf die Wende bringen könnten. Darunter befindet sich auch der neue Interimstrainer Kohfeldt, der knapp zwei Jahre Co-Trainer an der Weser war und bis zum Montagmorgen die zweite Mannschaft der Grün-Weißen leitete.
Mit der einzigen U23 in Liga drei gelang ihm vergangene Saison der Klassenerhalt. Abstiegskampf kann der 35-Jährige also. Nach einem erfolgreichen Start verlässt Kohfeldt die Mannschaft nun allerdings auf Tabellenplatz 16 - nach ebenfalls zehn Spielen ohne Sieg.
Vielversprechend ist dagegen, dass der Ex-Nachwuchscoach sich im Werder-Metier bestens auskennt: Viele Spiele der "Großen" hat er live verfolgt und er kennt noch einige Profis aus seiner Zeit an der Seite des ehemaligen Werder-Trainers Viktor Skripnik.
Dauerhafte Lösung? - Vier Möglichkeiten nach Nouri
In der Länderspiel-Pause bleibt der Geschäftsführung dann Zeit, an einer dauerhaften Lösung zu arbeiten. Bruno Labbadia, der schon früher als Werder-Trainer gehandelt wurde, könnte laut der "Kreiszeitung" ein Kandidat für Werder sein. Dass dem 51-Jährige mit Abstiegskandidaten die Trendwende gelingen kann, bewies er bereits 2015 beim HSV und beim VfB Stuttgart.
Vorteil des ehemaligen Werder-Spielers: frischer Wind von außen. Auch wenn momentan vor allem junge dynamische Trainer gefragt sind, dürfte Labbadia mit seiner externen Erfahrung eine Option für den Verein sein, nachdem die Bundesliga-Neulinge Skripnik und Nouri scheiterten.
Weinzierl und Koller werden gehandelt
Ironie des Schicksals: Beim vereinslosen Ex- Coach der am Samstag deutlich überlegenen Augsburger Markus Weinzierl könnte es sich um die dritte Möglichkeit als Nachfolger auf den Interimstrainer Kohfeldt handeln.
Mit den Königsblauen erreichte der 42-Jährige zwar die Qualifikation zur Europa League, scheiterte auf Schalke aber bereits nach einer Saison. Außerdem läuft der Vertrag dort noch bis 2019. Mit einem angeblichen Jahresgehalt von drei Millionen Euro, wäre Weinzierl eine äußerst teure Lösung.
Dann wäre da noch Marcel Koller. Der Schweizer formte die österreichische Nationalelf zu einer international konkurrierenden Mannschaft - zumindest bei der EM 2016. Nach verpasster WM-Qualifikation für Russland zog der österreichische Fußball Verband schnell den Schlussstrich. Laut der Kreiszeitung schwärmten die Spieler vom Schweizer. Es könnte sich jedoch als Hindernis herausstellen, dass der 56-Jährige zuletzt 2009 als Vereinstrainer aktiv war. Damals coachte er den VfL Bochum.
Sollte es der Sofort-Lösung Kohfeldt in der Kürze der Zeit bis Freitag gelingen die Negativ-Serie abzuhaken und die Mannschaft neu einzustimmen, könnte allerdings auch er eine längerfristige Option darstellen.
Ähnliche Themen
Werbung
Werbung