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Wölfe zerfleischen sich: Bruno Labbadia kämpft verzweifelt gegen die Endzeitstimmung

VonSID

Publiziert 29/04/2018 um 15:08 GMT+2 Uhr

Auch unter Bruno Labbadia stürzt der VfL Wolfsburg der 2. Liga entgegen. Die Mannschaft wirkt hilflos, die Fans gehen auf die Barrikaden und in der Führung herrscht nach dem Aus von Sportchef Olaf Rebbe Chaos. Bruno Labbadia und seine Spieler standen nach dem 1:3 gegen den HSV geknickt auf dem Rasen, ein bisschen hilflos schauten sie, was sich da auf der Nordtribüne zusammenbraute.

Hamburger SV - VfL Wolfsburg

Fotocredit: Imago

Eine Horde Wolfsburger Fans hatte sich schwarz vermummt, sie stiegen auf den Zaun, blanke Wut im Gesicht. Die Polizei marschierte auf, ein Platzsturm drohte. Nur zaghaft gingen Labbadia und Co. dann in die Kurve. Labbadia sagte nach dem schwachen Auftritt der Wölfe im Kellerkrimi gegen seinen Ex-Klub Hamburger SV:
Die Leute sind enttäuscht, keine Frage. Wir haben kein Ergebnis geliefert, und deshalb müssen wir uns auch der Kritik stellen.
1:3 (0:2) hieß es am Ende und Labbadia musste zugeben: "Wir liegen ein Stück weit am Boden." Der 52-Jährige machte sich nach der Trennung von Sportdirektor Olaf Rebbe auf weitere turbulente Tage gefasst, in denen "auf uns eingehauen wird". Die HSV-Fans fingen gleich nach Abpfiff damit an, höhnisch feierten sie ihren Relegations-Retter von 2015. "Bruno Labbadia, ohohohohooh", sangen sie.
Und während sie sich beim HSV mit allem, was sie haben gegen den Abstieg wehren, wirkte Wolfsburg einmal mehr seltsam lethargisch. Labbadia hatte elf Spieler auf dem Platz, aber keine Mannschaft. Von den letzten zwölf Ligaspielen gewann der millionenschwere Kader des DFB-Pokalsiegers von 2015 nur eines, die Fans zittern vor dem direkten Abstieg. Oder der zweiten Relegation in Serie.
Dass der HSV als Vorletzter jetzt wieder auf zwei Punkte dran ist, bezeichnete Maximilian Arnold als "Scheiß-Situation". Der U21-Europameister sagte:
Wenn jetzt nicht alle Alarmglocken läuten, dann habe ich keine Ahnung. Wir müssen uns verdammt noch mal den Arsch aufreißen.
Nicht alle Kollegen sind trotz der prekären Lage mit vollem Einsatz dabei. Die Fans skandierten ohnehin den Klassiker "Wir wollen euch kämpfen sehen". Und irgendwann dann: "Wir haben die Schnauze voll!"

Arnold stellt sich Fans

Arnold war einer der wenigen Spieler, die sich in der Kurve dem aufgebrachten Anhang stellten. "Ich kann das alles nachvollziehen, aber in der Situation hilft uns das nicht. Wenn wir uns selbst zerfleischen, haben wir keine Chance", sagte der 23-Jährige und rief die beiden nächsten Partien in Leipzig und dann gegen Köln zu Endspielen aus: "Wir müssen uns zusammenreißen."
Labbadia versucht derweil verzweifelt, gegen die aufkommende Endzeitstimmung zu kämpfen. "Wir haben es immer noch in der Hand. Es liegt an uns, wieder aufzustehen", sagte er. Nach der Trennung von Rebbe und der geplatzten Verpflichtung von Horst Heldt (Hannover 96) ist Labbadia mitten in der Krise das letzte verbliebene Gesicht der sportlichen Führung in Wolfsburg. Ein "Verein in Trümmern, Machtkämpfe und Intrigen an allen Ecken und Enden", wie der "kicker" zuletzt schrieb.
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