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5 Fragen, die den FC Bayern München zum Start ins Trainingslager bewegen

Johannes Mittermeier

Update 05/01/2019 um 11:05 GMT+1 Uhr

Erneut schlägt der FC Bayern München sein Winter-Quartier in Katar auf, trotz aller Kritik an Menschenrechten. Sportlich wird Trainer Niko Kovac optimale Bedingungen vorfinden, um den Meister fit zu machen fürs Titelduell mit Borussia Dortmund und den Champions-League-Kracher gegen Liverpool. Über allem schweben momentan Transferfragen: Wer kommt, wer geht? So beginnt Bayerns Fußballjahr 2019.

Thomas Müller und Robert Lewandowski (FC Bayern München)

Fotocredit: Getty Images

Mit der Moral nehmen sie es beim FC Bayern immer dann sehr genau, wenn böse Journalisten noch bösere Dinge schreiben. Dass die Münchner ihre Winter-Vorbereitung zum neunten Mal in Katar abhalten, wo die Würde des Menschen eben nicht unantastbar ist - ja mei. Die Trainingsbedingungen seien exzellent, das muss als Legitimation reichen.
Vom 4. bis 10. Januar trimmt sich Bayern im warmen Doha für eine heiße Rückrunde. Eurosport.de skizziert, welche Fragen den (Noch?-)Meister vor dem Rückrundenstart beschäftigen.

Wer kommt?

"Wir brauchen Spieler, die uns wirklich besser machen", fordert Robert Lewandowski in "Sport Bild". Verbrieft ist das Interesse an Lucas Hernández (22, Atlético Madrid), zweifelhaft bleibt, ob der Franzose schon jetzt zu haben ist - trotz vertraglich fixierter Ausstiegsklausel über 80 Millionen Euro. Oder gerade deshalb.
"Wenn ich so einen Spieler will, der mir vielleicht dabei hilft, die Champions League zu gewinnen, sind das nun mal die Preise, die man bezahlen muss", sagt "Sky"-Experte Lothar Matthäus.
Dieser Wechsel würde absolut Sinn machen. Auch für diese Summe.
Neben Aurélien Tchouaméni (18, Girondins Bordeaux) gilt Callum Hudson-Odoi (18, FC Chelsea) als Kandidat, offenbar hat Bayern sein Angebot auf rund 22 Millionen Euro erhöht, nachdem Chelsea die erste Offerte über 14 Millionen abgelehnt haben soll. Hudson-Odoi stand in Dortmund und steht bei Leipzig auf dem Zettel.
Keine Überlegung für den Winter ist RB-Angreifer Timo Werner (22). Richtig ernst könnte die Sache im Sommer werden.

Wer geht?

Kurz vor Weihnachten beschleunigte sich das vereinsinterne Wechselkarussell, Mats Hummels (30) sprang selbst auf, indem er konsequent schwieg. Mit Hernández droht neue, junge Konkurrenz, Chelsea soll über einen sofortigen Hummels-Kauf nachdenken. "Er bleibt auf jeden Fall“, betonte Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamdzic.
Jérôme Boateng (30) räumt via "Instagram" ein schwaches Jahr 2018 ein, "ich bin hinter meinen eigenen Erwartungen deutlich zurückgeblieben". Er sei jedoch "auf dem Weg zurück zu alter Topform", beteuert der Innenverteidiger:
Kritik und Zweifel nehme ich als Motivation, denn ich bin noch längst nicht am Ende.
Renato Sanches (21) begann die Saison verheißungsvoll und ließ anschließend abreißen; seine unmittelbare Zukunft scheint offen. Berichte aus Italien brachten James Rodríguez - unter Jupp Heynckes brillant, bei Niko Kovac unzufrieden - mit Juventus Turin in Verbindung. Im Winter wird hier sicher nichts passieren.

Kriegt Kovac die Kurve?

Der Bayern-Trainer ist ein zäher Kämpfer. Im Herbst peitschte ihm Eiswind ins Gesicht, unter anderem deshalb, weil Klub-Präsident Uli Hoeneß nicht wirklich zur Unterstützung beitrug. Und dann, wie von Geisterhand, legte Kovac eine Siegesserie hin.
Er hat die Rotation abgeschafft und die Zügel gestrafft, seine Handlungen zeugen von größerer Konsequenz. Auf der Jahreshauptversammlung sprang sogar Hoeneß zur Seite: "Wir haben einen fähigen Trainer, dem wir alle unsere Unterstützung geben sollten."
Passiert nichts völlig Unerwartetes - sprich: Gerät die Champions-League-Qualifikation in Gefahr -, dürfte Kovac seine Position stärken. Eine Garantie auf langfristige Weiterbeschäftigung ist das freilich nicht.

Was kann Davies?

Seit 1. Januar ist Alphonso Davies, ein 18-jähriger Kanadier, beim FC Bayern spielberechtigt. Der Flügelstürmer wechselte aus Amerika nach München und kostete 14 Millionen Euro, mit Zuschlägen können es dem Vernehmen nach 19 Millionen werden.
Eine Soforthilfe wird Davies nicht sein, Hoeneß hält sich mit Weissagungen wie üblich zurück:
Er wird eine Bombe, habe ich gehört.
Ach so. Hoeneß bezieht sich auf Salihamidzic, der Davies als "Riesentalent" lobt: "Wir werden auf Alphonso aufpassen und keinen Hype um ihn machen. Es ist ganz wichtig, dass er in Ruhe aufgebaut wird." Obige Hoeneß-Aussagen sind bei diesem Unterfangen ungemein wertvoll.

Was ist noch drin?

Viel! In der Bundesliga hat sich Bayern auf Platz zwei gerobbt, sechs Punkte hinter dem BVB; am 18. Januar geht's zum Aufgalopp nach Hoffenheim.
Kovac kündigte Dortmund bereits einen "erbitterten Kampf" an, er hat das "Gefühl, dass wir wieder der FC Bayern vom Saisonstart sind". Was zu beweisen wäre.
Im DFB-Pokal wartet die Aufgabe bei Hertha BSC, in der Champions League überstrahlt der Kracher gegen den FC Liverpool alles. Erstmals seit 2010/11, als die Münchner auf Inter Mailand trafen (und unglücklich scheiterten), sind sie Außenseiter im Achtelfinale. "Liverpool ist für mich der Favorit", sagt Matthäus.
Neue Rolle, altes Verständnis. "Wir sind wieder da", bilanzierte Thomas Müller zum 2018er Ende. Und Hoeneß? Erwartet "eine spannende Rückrunde". Das wird sie bestimmt.
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